Andre Lotterer über neue Regeln: Weniger Chaos, mehr Disziplin
Mit den neuen Energieregeln in der Formel E soll die Strategie eine wichtige Rolle einnehmen - Laut Andre Lotterer führt das auch zu saubereren Rennen
Wer die Formel-E-Saison 2018/19 Revue passieren lässt, sieht viele spannende Rennen, in denen aber auch zahlreichen Unfälle zu Unterbrechungen geführt haben. Aufgrund der alten Regeln rund um das Energiemanagement war es den Fahrern möglich, meist am Limit zu fahren. Laut Porsche-Pilot Andre Lotterer zwingt das neue Regelwerk die Fahrer, deutlich sauberer zu Werke zu gehen.
Um das Energiemanagement in den Rennen der elektrischen Formelserie wieder in den Vordergrund zu rücken, wurden für die Saison 2019/20 Neuerungen eingeführt. Nach Safety-Car-Phasen und gelben Flaggen auf der ganzen Strecke zieht die Rennleitung per Fernzugriff den Fahrern einfach etwas nutzbare Energie ab. So können die Piloten nach einer Unterbrechung nicht einfach Vollgas fahren.
"So gibt es von Anfang an viel zivilisiertere Rennen", meint Lotterer, der beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien gleich Zweiter wurde. In Riad wurde die neue Regel gleich angewendet: Spät im Rennen kam es wegen eines Unfalls zwischen Daniel Abt und Antonio Felix da Costa zu einer Gelbphase. Anschließend wurde den Fahrern Energie gesperrt, weshalb niemand einfach voll am Limit fahren konnte.
Strategien ein wichtiger Faktor
Lotterer erklärt auch, warum die Protagonisten der Elektroserie jetzt deutlich vorsichtiger zu Werke gehen als noch in der vorigen Saison: "Jetzt können die Fahrer sich nicht mehr auf Safety-Car-Phasen verlassen, um anschließend einfach Vollgas zu geben. Das ist gut, weil jetzt viel strategischer gefahren wird. Alles ergibt viel mehr Sinn", so der erfahrene Formel-E-Pilot, der von einem "guten Weg" spricht.
Dabei bekommt Lotterer Unterstützung aus dem Fahrerlager: Auch Stoffel Vandoorne hält die strategischeren Rennen für einen Fortschritt in der Formel E, in der in der Saison 2018/19 viel Chaos verursacht wurde, weil die oftmals die Brechstange ausgepackt wurde.
Der Belgier sagt: "Am Anfang wirkte alles viel ruhiger, weil jeder andere Dinge ausprobiert hat - jemand hat also mehr Energie gespart als wer anders. Ich denke, dass das gut für uns ist." Jedoch zeigte das zweite Rennen in Riad, das Chaos auch durch andere Einflüsse entstehen kann.
Chaos beim Saisonstart
Ein Faktor spielte dabei eine wichtige Rolle, nämlich der Ort für die Aktivierung des Attack-Modes. Sebastien Buemi und da Costa gerieten dort aneinander. Beide wurde anschließend für ihre Manöver bestraft - da Costa für den Kontakt und Buemi für ein gefährliches Wendemanöver auf der engen Strecke.
Auch die Panne der Rennleitung, die das Rennen freigab, obwohl noch ein Bergungsfahrzeug auf der Strecke war, sorgte für viel Verwirrung und chaotische Szenen beim Saisonauftakt in die Saison 2019/20. Nachdem das Safety-Car die Strecke verlassen hatte, musst die Rennleitung gleich wieder eine "Full-Course-Yellow" ausrufen, um die Sicherheit der Bergungsmannschaft zu gewährleisten.
Mit Bildmaterial von LAT.
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