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Kolumne

Kolumne: Jean-Eric Vergne stopft den Kontroversen das Maul!

Redakteur Norman Fischer hält Jean-Eric Vergne für den absolut verdienten Formel-E-Meister 2017/18 und freut sich, dass eine Kontroverse keine Auswirkung hat

Alejandro Agag, CEO, Formula E, Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrate on the podium

Alejandro Agag, CEO, Formula E, Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrate on the podium

Andrew Ferraro / Motorsport Images

Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates with Alejandro Agag, CEO, Formula E
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates with his team on the podium
Jean-Eric Vergne, Techeetah & Sam Bird, DS Virgin Racing
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates with his team in the garage after winning the championship
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates after winning the championship
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates on the podium after winning the championship

Hallo Motorsport-Freunde,

wisst ihr, ich bin froh. Froh, dass Jean-Eric Vergne den Titel in der Formel E so souverän und unspannend für sich entschieden hat. Zum ersten Mal in der Geschichte fiel die Entscheidung nicht erst im letzten Rennen, und dass es am Ende 54 Punkte Vorsprung waren, ist für alle Beteiligten gut. Denn wäre es wie bei den Titelentscheidungen in London 2015 und 2016 um ein oder zwei Punkte gegangen, wären die Diskussionen übergekocht.

Rückblick: In Santiago fuhr Techeetah den ersten Doppelsieg der Formel-E-Geschichte ein. Vergne siegte vor seinem Teamkollegen Andre Lotterer. Doch der Erfolg war kontrovers. Techeetah und Dragon hatten die Gurtsysteme an ihren Fahrzeugen modifiziert, um nach dem Wegfallen der Mindeststandzeit beim Fahrzeugwechsel einen Vorteil zu haben. Das ist jedoch eindeutig verboten!

Doch obwohl es sich dabei um einen groben Sicherheitsverstoß handelte, ließ die FIA Gnade walten: 15.000 Euro Strafe musste Techeetah für jedes Fahrzeug bezahlen, den Sieg durfte das Team überraschend behalten. Das sorgte - nicht zu Unrecht - für viel Kritik im Fahrerlager, denn Daniel Abt wurde in Hongkong für ein Vergehen bestraft, bei dem er keinen Vorteil hatte, und für den er nichts konnte.

Doch die FIA - so hört man - empfand es als schlechtes Signal für die Außendarstellung, wenn der Sieger zum zweiten Mal innerhalb von drei Rennen nachträglich disqualifiziert werden würde. Spötter dürften zudem anmerken, dass Vergnes Nationalität bei einem in Frankreich beheimateten Verband mit französischem Präsidenten sicherlich nicht von Nachteil gewesen sein dürfte.

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Hätte Vergne die Meisterschaft daher mit weniger als 25 Punkten Vorsprung gewonnen, läge ein dicker Schatten auf dem Erfolg des ehemaligen Formel-1-Piloten. Doch für mich hat es in der Geschichte der Formel E noch nie einen verdienteren Meister gegeben als Jean-Eric Vergne.

Nur einmal nicht in den Top 5

Zugegeben, auch die Dominanz von Sebastien Buemi oder die Podestserien von Lucas di Grassi waren äußerst beeindruckend, doch die Konstanz mit der Vergne seinen chinesischen Rennstall an die Spitze geführt hat, ist beispiellos. In der gesamten Saison landete er nur ein einziges Mal außerhalb der Top 5 und konnte dabei vier Siege einfahren - also doppelt so viele wie jeder andere Pilot.

Zwar gewann Sebastien Buemi im Vorjahr sechs Rennen und damit die Hälfte aller ePrix, doch weil er sonst NIE (!) in die Top 10 kam, wurde er am Ende nicht Meister und verlor beim Finale sogar die Nerven, wie sein Ausraster nach dem ersten Rennen von Montreal zeigt. Auch Vergne war nach dem Rennen von Zürich kurz davor, als er seine Strafe nicht akzeptieren wollte und den Rennkommissaren sogar Manipulation vorwarf.

Zugegeben, Vergnes Art muss man nicht mögen. Schon zu Formel-1-Zeiten galt er als äußerst arrogant und konnte schon einmal ungehalten werden, wenn es nicht für ihn lief. Auch bei Techeetah sorgte er nicht immer für gute Laune, weil er ehrgeizig bis in die Haarspitzen war und sein Team teilweise über die Belastungsgrenze antrieb. Doch der Erfolg gibt ihm Recht. Vergne hat das erreicht, was er sich vorgenommen hat.

Vergne mit einzigartiger Mentalität

Dabei hat er sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen - auch nach der Kontroverse in Zürich nicht. Auch nach der Disqualifikation im ersten Qualifying von New York blieb Vergne ruhig und war sich seiner Sache sicher, obwohl der letzte Startplatz für eine erfolgreiche Titeljagd natürlich ein herber Rückschlag war.

"Die Leute haben zu Beginn vermutlich gedacht, dass ich es nicht schaffen würde, weil ich nach fünf Runden Letzter war, aber in Wahrheit hatte ich vier oder fünf Prozent mehr Energie als alle anderen vor mir. Diese Energie habe ich genutzt, um wieder durchs Feld zu kommen", sagte der Franzose am Samstag. Das zeigt, mit welchem Selbstvertrauen Vergne durch die Saison geflogen ist. Nicht jeder hätte als Letztplatzierter in aller Seelenruhe abgewartet und sich keine Sorgen gemacht. Fragen Sie mal bei Buemi nach, als der im Vorjahr beim Finale weit hinten platziert war.

Man darf auch nicht vergessen, dass Vergne seine Leistungen mit Techeetah geschafft hat - dem einzigen Kundenteam in der Formel E. Natürlich hat man mit dem Renault-Antrieb den wohl besten Antriebsstrang der vergangenen Jahre eingekauft und somit einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Teams gehabt. Trotzdem hat das Team eine sensationelle Leistung erbracht. Denn: Das Werksteam konnte mit dem gleichen Material nur die Hälfte der Punkte einfahren und keinen Sieg holen.

Es war einfach Frankreichs Wochenende ...

Irgendeinen Grund muss das ja haben. Und für mich war Jean-Eric Vergne ein großer Faktor dabei. "Er war die ganze Saison über fehlerlos", lobt Teamkollege Andre Lotterer, der in seiner Karriere schon viele Autos gefahren ist und große Erfolge feiern konnte. "Seine Fähigkeiten und seine Rennstärke sind außergewöhnlich", sagt Teamchef Mark Preston. Und ich möchte mich dem anschließen.

Jean-Eric Vergne war ohne Zweifel der beste Formel-E-Pilot der abgelaufenen Saison. Und es ist gut, dass sein Titel nicht mit dem kontroversen Sieg in Santiago beschmutzt wird.

Und irgendwie hat doch auch am Wochenende alles zusammengepasst: Französischer Nationalfeiertag, der WM-Erfolg der Fußball-Nationalmannschaft, Vergnes Sieg am Sonntag und der Titelgewinn einen Tag zuvor. Dass er den Erfolg auch noch Jules Bianchi widmet, ist das i-Tüpfelchen. Denn dessen Todestag jährt sich morgen auch zum dritten Mal. Besser hätte man es nicht schreiben können.

Sorry, Sam Bird. It's not coming home.

Ihr Norman Fischer

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