Lucas di Grassi: Formel E und WEC für Fahrer bald nicht mehr vereinbar
Seit 2014 fuhr Lucas di Grassi für ABT in der Formel E und für Audi in der WEC. In beiden Rennserien anzutreten, sei aber wohl nicht mehr lange möglich, sagt der Brasilianer.
Foto: : LAT Images
Aufgrund des Rückzugs von Audi aus der WEC wird Lucas di Grassi 2017 nicht vor der Gewissensfrage stehen, ob er im Juli lieber am Nürburgring WEC fährt oder in New York Formel E. Einige seiner Kollegen, wie der aktuelle Champion Sebastien Buemi, Loic Duval, Nick Heidfeld oder auch Nicolas Prost, werden aber wahrscheinlich wählen müssen.
"Alle wollen eine komplette Fahreraufstellung [in der Formel E] und einige Teams werden ein großes Problem haben, ganz besonders, da es nicht nur um 1 Rennen geht, es sind 2", sagte Di Grassi. "Wenn einige Fahrer die Formel E wegen der WEC verpassen, ist das ihre Entscheidung. Ein LMP1-Auto kann in einem 6-Stunden-Rennen mit 2 Fahren auskommen. Wir haben das in diesem Jahr am Nürburgring gemacht, als Benoit [Treluyer] verletzt war."
Dabei käme es auch auf die Meisterschaftswertung an, fuhr der Brasilianer fort. "Wenn du in einer Serie keine Chance auf den Titel hast, in der anderen aber schon, sollte die Entscheidung recht leichtfallen. Ich weiß aber nicht, ob die Fahrer ihren Verträgen nach die Möglichkeit haben zu wählen. Für Jungs, die für 2 verschiedene Hersteller fahren, ist das viel schwieriger."
"Ich denke, dass man sich in Zukunft für die eine oder andere Serie entscheiden muss. Die Formel E wird immer ernster und erfordert viel Einsatz und Ressourcen – und das schließt die Fahrer ein."
Di Grassi wird sich 2017 hauptsächlich auf die Formel E konzentrieren, will den Sportwagen aber nicht gänzlich adieu sagen.
"Ich habe ein Angebot, bei den 24 Stunden von Daytona zu fahren und wäre vielleicht auch gerne bei den 24 Stunden am Nürburgring dabei und beim Macau-GT-Weltcup", erklärte er. "Ich möchte keine ganze Meisterschaft parallel fahren, würde aber sehr gerne ein paar andere, spezielle Rennen im Laufe des Jahres fahren. Das werde ich in Zukunft vermutlich auch tun."
"Wenn ich nach Le Mans zurückkommen kann, mit einer Chance auf den Gesamtsieg, werde ich es definitiv tun. Es gab schon ein paar Gespräche und wenn einige Teams ein 3. Jahr antreten, dann laden sie mich vielleicht ein."
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