Porsche hat niemals ein Formel-E-Satellitenteam in Betracht gezogen
Porsche hat nie darüber nachgedacht, ein Satelliten-Team in der Formel E einzusetzen, wie es Mercedes mit HWA macht
Tom Dillmann, Venturi Formula E Team
Zak Mauger / Motorsport Images
Porsche und Mercedes werden in der Saison 2019/20 in die Formel E einsteigen. Mercedes-Spezialist HWA wird bereits ein Jahr zuvor als Kundenteam von Venturi in der elektrischen Formelserie an den Start gehen. Laut Ex-LMP1-Teamchef Andreas Seidl hat Porsche einen solchen Schritt, wie ihn Mercedes mit HWA gemacht hat, nie in Erwägung gezogen. Porsche soll als reines Werksteam in der Formel E starten, das in Weissach stationiert sein wird. Dort arbeitet die Marke im ehemaligen LMP1-Labor bereits am Antrieb für die Formel-E-Saison 2019/20.
"Wir gehen die Formel E ähnlich wie das beendete LMP1-Projekt an", so Seidl gegenüber 'Motorsport.com'. "Sowohl die Entwicklung als auch die Organisation des Rennstalls werden im Werk in Weissach durchgeführt." Porsche habe nie darüber nachgedacht, schon früher ein Formel-E-Auto einzusetzen, das kein einzige Komponente des Herstellers verbaut hat. "Deshalb machen wir es nicht so, wie HWA es tut", sagt Seidl. "Wir wollen erst in die Formel E einsteigen, wenn wir unseren eigenen Motor haben. Ein früherer Einstieg war, wie auch für Mercedes, nicht möglich."
Porsche hofft derweil, dass die früheren Erfolge in der LMP1-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) – wozu drei Le-Mans-Siege und drei Titel zählen – der Marke helfen werden, um in der Formel E vorne mitzufahren. "Wir wissen, wie hart der Wettbewerb ist", erklärt Seidl. "Wir treten gegen Hersteller an, die bereits fünf Jahre vor uns in die Formel E eingestiegen sind." Deshalb habe Porsche eine Menge Respekt vor der Aufgabe. Die Erfahrungen in der LMP1 würden der Marke aber eine gute Grundlage bieten, um auch in der Formel E schnellstmöglich wettbewerbsfähig zu werden.
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Ein weiterer wichtiger Punkt, den Porsche bald angehen wird, ist der Fahrerkader für die Formel E. Einige ehemalige LMP1-Piloten würden auf der Liste ganz oben stehen, so Seidl. "Die Entscheidung bezüglich der Fahrer muss voraussichtlich im ersten Quartal des Jahres 2019 fallen", erklärt der Porsche-Funktionär. "Wie beim LMP1-Programm schauen wir, welche Fahrer in der Porsche-Familie verfügbar sind. Wir setzen zuerst auf unsere loyalen Piloten." Es sei aber eine schwierige Entscheidung, da es ein Nachteil sein könnte, keinen Fahrer mit Formel-E-Erfahrung einzusetzen. Seidl sagt: "Das ist ein Problem, das ich in den kommenden Monaten lösen muss."
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