Ziegler (ABB): "Skepsis gegenüber der Elektromobilität? Sie ist bereits Realität!"
Der Leiter des globalen Managements der Schweizer Marke stellt sich den Leuten, die noch immer Zweifel an der zu 100 Prozent grünen Technologie haben und bekräftigt das langjährige Engagement als Titelsponsor der FIA Formel-E-Meisterschaft.
Nicolas Ziegler, ABB Head of Global Brand Management & Communications Operations
Laut Nicolas Ziegler hat die vollelektrische Serie, bei der ABB seit Beginn des Jahres der Hauptpartner ist, bereits alles, was es braucht, um längerfristig Erfolg zu haben.
Doch damit nicht genug: Der Manager des Schweizer Giganten zeigte sich im Gespräch mit Motorsport.com Schweiz überzeugt davon, dass der E-Prix von Zürich nicht nur den Motorsport zurück in die Schweiz bringe, sondern dass das Rennen auch eine ganz besondere Bedeutung für die weltweite Präsentation der Elektromobilität habe.
Warum hat sich ABB entschieden Titelpartner der Formel E zu werden?
"ABB ist Technologieführer in den Bereichen Energieversorgung, Industrie, Infrastruktur und Transport. Elektromobilität ist ein Schwerpunkt unseres Unternehmens und die ABB FIA Formel E ist die ideale Plattform dies auf eine dynamische und emotionale Art zu kommunizieren und zu zeigen. Wir sind sehr glücklich, Titelpartner der Rennserie zu sein“.
Gibt es bereits Pläne, wie sich die Partnerschaft entwickeln wird?
"Natürlich, die Partnerschaft besteht aber erst seit Januar 2018. Wir müssen also noch prüfen, wie wir sie konkret ausgestalten und welche Schwerpunkte wir verfolgen. Hierfür arbeiten wir sehr eng mit dem Team rund um Formel-E-CEO Alejandro Agag und ich bin mir sicher, dass sich die Zusammenarbeit und die Partnerschaft sehr schnell weiterentwickeln werden“.
Wohin wird sich die Formel E entwickeln?
"Das ist eine gute Frage und schwer zu beantworten. Als rein elektrische Rennserie ist sie einzigartig und somit schwer zu vergleichen. Was sich aber bereits klar feststellen lässt, ist die rapide Entwicklung bezüglich Zuschauerzahlen und Märkten. Für mich sind hinsichtlich der Entwicklung keine Grenzen gesetzt – auch bezüglich der Themen rund um Elektromobilität, die adressiert werden“.
Was antworten Sie Menschen, die skeptisch bezüglich dieser Art der Technologie sind?
"Es gibt keinen Grund skeptisch zu sein, denn Elektromobilität und die Technologien dahinter sind bereits Realität. Wie bei jeder Technologie stellt sich hier lediglich die Frage, wie wir sie am besten nutzen. Vielleicht kann man sich hier der Analogie behelfen, dass Viele bei der Einführung von Automobils ebenso skeptisch waren und beispielsweise infrage gestellt haben, was mit etablierten Mobilitätsmitteln, wie Pferde, passieren wird. Heute wissen wir, dass dies eine wichtige Entwicklung für den Menschen aber auch für die Gesellschaft als Ganzes war. Dasselbe ist nun wahr für Elektromobilität. Natürlich gibt es noch offene Fragen, die Entwicklung der Technologie geht aber in die richtige Richtung. Und nun liegt es an uns, Elektromobilität zu einer langfristigen und nachhaltigen Lösung zu machen“.
Warum haben Sie Sébastien Buemi zu Ihren Botschafter gewählt?
"Sébastien ist Schweizer, er ist aber auch international und er ist erfolgreich – genau wie ABB. Somit ist er für uns der ideale Partner und Markenbotschafter. Es geht nicht nur um die Technologie, sondern um Menschen und wie diese die Technologien nutzen. Sébastian gibt genau dem ein Gesicht und ist ein grossartiger Markenbotschafter für ABB“.
Haben Sie irgendwelche Ideen, wie die Zuschauerzahl wachsen könnte?
"Ich denke, das wird sich natürlich entwickeln. Mit der steigenden kommerziellen Verbreitung von Elektromobilität wird auch die ABB FIA Formel E an Akzeptanz und Reichweite gewinnen. Wir sind überzeugt, dass Alejandro Agag und sein Team die Rennserie zu einer führenden Motorsportmeisterschaft entwickeln werden“.
Welche Erwartungen haben Sie an das erste Rennen in Zürich? Die Tickets waren ja bereits innerhalb eines Tages ausverkauft.
"Ja, das ist unglaublich, wobei man sagen muss, dass auch andere Rennen sehr schnell ausverkauft waren. Das Interesse an der Meisterschaft ist enorm. Das Rennen in Zürich ist aber in der Tat besonders – es hat einen historischen Charakter für die Stadt Zürich, die Rennserie aber auch für ABB. Zürich ist unsere Heimat, wo ABB ihren Hauptsitzt hat. Gleichzeitig feiern wir dieses Jahr das 30-jähriges Jubiläum des Mergers der Schwedischen ASEA und Schweizer BBC zur ABB. Das Zürcher Rennen ist aber auch gleichbedeutend mit der Rückkehr des Motorsports in die Schweiz. Es ist das erste Rundstreckenrennen seit 1954 und bedingte eine Ausnahmeregelung für Rennen mit Elektrofahrzeugen. Dies zeigt die Innovationskraft der Schweizer Bevölkerung. Wir sind sehr glücklich über dieses historische Ereignis“.
Glauben Sie, dass der Motorsport ab dem 10. Juni in der Schweiz wieder willkommen sein wird?
"Ich hoffe es und denke, dass das Rennen in Zürich vielleicht diesbezüglich einige Türen öffnen könnte. Dies ist aber eine Frage, die von Regulatoren beantwortet werden müsste. Für uns ist die ABB FIA Formel E mehr als ein Motorsportereignis, es ist eine Plattform für Technologie und Nachhaltigkeit“.
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