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Luca Ludwigs GT-Masters-Masterplan: Effizient gegen Kostenexplosion

Luca Ludwig erklärt im Gespräch mit 'Motorsport.com', was er am GT Masters verändern würde: Wie sich durch kleine Änderungen ein Teil der Kosten senken ließe

#63 ORANGE1 by GRT Grasser Lamborghini Huracán GT3: Andrea Caldarelli, Mirko Bortolotti

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Alexander Trienitz

Er bezeichnet sich selbst als "Kind des GT Masters": Luca Ludwig, seit 2009 in der deutschen GT-Serie unterwegs, liegt das Wohlergehen der Meisterschaft, in der er groß geworden ist, sehr am Herzen. Im exklusiven Interview mit 'Motorsport.com' legt er detailliert da, wie die Rennserie ihre jüngsten Erfolge mit einfachen Mitteln noch übertrumpfen könnte. Heute: Wie man die Kosten klug minimieren kann.

Es führt kein Weg dran vorbei: Das GT Masters ist vor seiner zwölften Saison professioneller denn je - mit allen positiven und negativen Auswirkungen. 600.000 Euro werden mittlerweile für eine Saison mit sieben Rennwochenenden veranschlagt. Es ist noch nicht allzu lange her, da kam man noch mit 400.000 Euro über die Runden. Auch nicht wenig, aber immerhin ein Drittel weniger. Immerhin: Die Hersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt und werben zunehmend mit geringeren Einsatzkosten und längeren Wartungsintervallen.

Doch auch die Organisatoren könnten etwas tun. Luca Ludwig hat mehrere Ideen, wie man mit weniger Geld über eine Saison kommen könnte: "Unfälle und damit einhergehend Versicherungsfälle gehören mittlerweile zu den größten Kostentreibern bei uns. In nahezu jedem Rennen fährt man sich einen Flap vorne ab. Dieser einzelne Carbon-Flap schlägt bei Ferrari mal eben mit 1.500 Euro zu Buche, ein Splitter mit 9.000 Euro."

Neues Punktesystem muss her

Doch wie ließe sich ein Hauen und Stechen in einer solch engen Rennserie wie dem GT Masters eindämmen? "Man könnte mit ganz banalen Dingen wie dem Punktesystem anfangen", sagt der 30-Jährige. "Von 37 Autos im Feld erhalten ganze zehn Punkte. Das macht Sinn, wenn 17 oder 18 Autos wie früher am Start stehen. Aber in einem Feld, wie wir es heute haben, müssten mindestens die ersten 15 Punkte bekommen."

 

Und was hat das mit Kostensenkung zu tun? Ganz einfach: "Wer jetzt auf Position 13 liegt, wird alles geben, um noch in die Punkte zu kommen. Würde man auf diesem Platz bereits Punkte erhalten, dann hätte man etwas zu verlieren." Und gerade in diesem Jahr, in dem die Meisterschaft mit einem Punkt Vorsprung gewonnen wurde, habe sich der Wert jedes einzelnen Zählers gezeigt. So würde man Unfällen mit einfachsten Mitteln vorbeugen, findet Ludwig.

Lösen Heizdecken alle Qualifying-Probleme?

Ein weiterer Punkt, bei dem gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten, wäre die Einführung von Reifenwärmern in Trainings und Qualifying. "Es kommt immer wieder zu Blockadeaktionen, weil das Feld so groß ist", so der Ferrari-Pilot. "Die Ursache dafür ist, dass wir keine Heizdecken verwenden. Somit muss man erst einmal drei bis vier Runden fahren, in denen es nur darum geht, überhaupt auf der Strecke zu bleiben."

Doch würden Reifenwärmer nicht eher für das Gegenteil, also höhere Ausgaben sorgen? Ludwig glaubt, dass die Einsparungen die Stromkosten mehr als aufwiegen: Alleine durch fünf Runden weniger pro Qualifying-Session würden pro Saison 70 Runden pro Auto eingespart werden - das sind zwei komplette Rennen! Und hier hört es nicht auf: "Im Freien Training haben wir doch genau dasselbe, auch da müssen wir rundenlang die Reifen warmfahren. Ich denke, würden wir hier diese Runden einsparen, dann bräuchten wir nicht einmal mehr die kompletten 60 Minuten. Das würde schon am Freitag für mehr Ordnung sorgen."

#7 HB Racing Ferrari 488 GT3: Dominik Schwager, Luca Ludwig

#7 HB Racing Ferrari 488 GT3: Dominik Schwager, Luca Ludwig

Foto: Alexander Trienitz

Würde man, wie von Ludwig vorgeschlagen, auch noch das Bronze/Silber-Training abschaffen, würden manche Teams Distanzen von kompletten Rennwochenenden einsparen. Natürlich will aber der ADAC den Zuschauern etwas bieten, nämlich fahrende Autos. Doch Ludwig winkt ab: "Freitags oder morgens um 8:45 Uhr ist doch noch kein Zuschauer an der Strecke. Ich habe noch nie zu diesen Zeiten mehr als 20 Leute auf der Tribüne gesehen."

Auch wirft er ein Sicherheitsargument ein, bislang in der Regel bei Reglementsfragen immer das stichhaltigste Mittel: "Es ist unglaublich gefährlich, wenn die einen mit 200 km/h angeflogen kommen und die anderen mit 30 unterwegs sind, weil sie kalte Reifen haben. Mit Reifenwärmern würde keiner mehr auf der Strecke herumeiern. Und weil man weniger fährt, verteilt sich auch alles besser. Wir würden also Kosten sparen, uns nicht mehr gegenseitig im Qualifying im Weg stehen und etwas für die Sicherheit tun, wenn wir Heizdecken verwenden würden."

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