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ZVO Racing: Von null auf Favorit in einem Winter

Noch hat das Team kein einziges GT3-Rennen absolviert, doch ZVO Racing wird bei den Favoriten für das ADAC GT Masters 2022 immer wieder aufgezählt

Hier wird geklotzt und nicht gekleckert: ZVO Racing tritt als neues Team im ADAC GT Masters und in der ADAC GT4 Germany an. Doch die Mannschaft rund um Philipp Zakowski und Jörg van Ommen gilt direkt als Favorit auf den Titel. Macht man es Rutronik Racing (2019) und SSR Performance (2020) also gleich nach?

ADAC GT Masters 2022: Fahrer und Teams

Natürlich gibt es darauf keine Garantien, schon gar nicht in der unberechenbaren Deutschen GT-Meisterschaft. Doch dem Zufall überlässt Philipp Zakowski nichts. Sein Team hat es gleich auf Anhieb zum AMG-Performanceteam geschafft, trägt die BWT-Farben und wartet auch sonst mit hochwertigen Partnern auf.

Doch wie kam er überhaupt zu seinem eigenen Team? Schließlich hatte Philipp Zakowski, der (wesentlich) jüngere Bruder von Peter, erst 2019 bei Zakspeed angefangen. Im Spätsommer verließ er das Team seines Bruders Peter und wartete anschließend mit seinem eigenen Team auf.

"Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, wie wir uns für die nächsten zehn Jahre aufstellen wollen. Die Zeiten und die Gesellschaft ändern sich. Da wir uns nicht einigen konnten, bin ich ausgestiegen", sagt er gegenüber 'Motorsport.com Deutschland'.

Doch dem Motorsport abschwören wollte er auch nicht. Schließlich war Philipp Zakowski von Kindesbeinen an im Rennsport dabei. So entschloss er sich, mit Jörg van Ommen zusammenzuspannen, der mit JvO Motorsport bereits Erfahrung im Bereich Motorsport und Events hatte.

Jörg van Ommen, das "VO" in ZVO Racing, kannte er ebenfalls aus dem Kindesalter, da dieser in den Jahren 1993 und 1994 für Zakspeed DTM fuhr. Um die Jahrtausendwende herum trafen sie sich wieder, als Zakowski in van Ommens Kartserie an den Start ging.

Während Zakowski und van Ommen draufstehen, ist der Kopf im Hintergrund Georg Haub, der das Team mit zwei seiner Unternehmen unterstützt. Sein Sohn Robert teilte sich bei Zakspeed einen GT4-AMG mit Gabriela Jilkova. Beide werden bei ZVO Racing die ADAC GT4 Germany und die GT4 European Series bestreiten.

Investor Haub ermöglichte das Projekt erst, seine Firmen sind auf den Autos und auch im Teamnamen prominent vertreten. "Ohne ihn wäre das alles nicht möglich", weiß Zakowski. "Ein solches Projekt in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, geht nur über starke Partner." Doch es wurde größer, als Zakowski es selbst zu träumen gewagt hätte.

ADAC GT4 Germany, Mercedes-AMG, ZvO

Das GT4-Engagement wurde ebenfalls auf zwei Fahrzeuge ausgeweitet

Foto: ZvO/Siegerdesigns

Große Expansion noch vor dem ersten Rennen

Weil ZVO auch im GT3-Sport aktiv werden wollte, nahm Philipp Zakowski Kontakt zu Mercedes-AMG auf. Ziel war, vielleicht einen Performance-Fahrer zu kriegen, der dann mit einem Fahrer mit Silber-Ranking an den Start gehen sollte.

Aus dem geplanten Engagement mit zwei Fahrzeugen, jeweils einem GT3 und GT4, wurde schnell mehr: "In den Gesprächen ergab sich die Möglichkeit, zwei Performance-Fahrer zu bekommen und eine engere Zusammenarbeit einzugehen." Das wurden Jules Gounon und Fabian Schiller, die das grün-weiße Auto pilotieren.

Doch auch dabei blieb es nicht. Weil Toksport WRT nicht mehr im ADAC GT Masters antritt, wurde die BWT-Lackierung frei. ZVO war zur Stelle und wird mit dem Fahrzeug für Daniel Juncadella und Jan Marschalkowski offizielles AMG-Performance-Team.

"Das gleich im ersten Jahr zu werden, war ein großer Schritt für uns. Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss seitens AMG. Jetzt liegt es an uns, dieses Vertrauen zu rechtfertigen", sagt Zakowski. Auf der GT4-Seite ist ein zweites Fahrzeug für Jan Phillipp Springob und Nico Gruber realisiert worden, womit es einen teaminternen Vergleich gibt.

Auch auf Engineering-Seite wird mit den Besten zusammengearbeitet. ZVO kooperiert mit der Motorsport Performance Group (MPG). Bei den 24 Stunden von Daytona steckte MPG hinter dem Weathertech-AMG #97 in der GTD Pro.

Hinzu kommen noch zwei Ferraris ins der Ferrari Challenge. Hier knüpft ZVO Racing an JvO Autoport an. Die Fahrzeuge gehören hier den Fahrern, während ZVO sie einsetzt. Philipp Zakowski gibt zu: "Es war eine große Aufgabe, das alles so auf die Beine zu stellen. Das war eine wilde Zeit. Jetzt ist die Vorfreude riesig."

Herausforderungen beim Teamaufbau

Denn es galt, Aufbauarbeit im großen Stil zu leisten. Zakowski brauchte mehr Leute als eigentlich geplant. "Es sind zum Glück viele Leute, mit denen ich vorher zusammengearbeitet habe, auf mich zugekommen. Ein Teil des Personals für die neue Firma kam so zustande. Zusätzlich haben sich mehrere Leute initiativ bei uns vorgestellt, was mich sehr gefreut hat."

"Jeder bei uns im Team steht zu 100 Prozent hinter diesem Projekt. Sie hätten auch überall anders hingehen können, etablierte GT3-Teams gibt es schließlich genug. Aber sie glauben an uns und das Team."

Das Personal war nicht einmal die größte Herausforderung. Neues Equipment musste angeschafft werden - und das ist nach zwei Jahren weltweiter Pandemie mit unterbrochenen Lieferketten gar nicht mehr so einfach zu bekommen. Von der Werkzeugkiste bis zur Zugmaschine gibt es Engpässe in allen Bereichen. In dieser Situation ein neues Team zu gründen, war doppelt schwer.

Philipp Zakowski hat einen arbeitsreichen Winter hinter sich - und noch mehr Arbeit vor sich

Philipp Zakowski hat einen arbeitsreichen Winter hinter sich - und noch mehr Arbeit vor sich

Foto: Christopher Gosch

Gleichzeitig hat sich Zakowski der Nachhaltigkeit verschrieben. Die CO2-Emissionen auf der Strecke werden kompensiert. Das soll aber nur der Anfang bleiben, denn sein Ziel ist, mit all seinen Partnern auch in diesem Bereich einiges auf die Beine zu stellen.

"BWT engagiert sich sehr stark in diesem Bereich, auch im ADAC GT Masters [Aktion plastikflaschenfreies Fahrerlager]. Wir haben mittlerweile zahlreiche starke Partner gewonnen und können in diesem Bereich Synergien schaffen."

Positionierung - das ist ihm dabei besonders wichtig: "Das ist wichtiger als jemals zuvor in der Geschäftswelt. Der Motorsport ist eine Plattform, um Menschen emotional zu erreichen. Wenn man diese Reichweite nutzt, um positive Dinge zu tun, sei es mit Aktionen wie BWT, oder indem wir einen CO2-Ausgleich für unsere Rennstrecken-Emissionen schaffen, dann ist die Welt schon ein ganzes Stück besser."

Jan Marschalkowski schießt sich ein

Dennoch kann es als offizielles Mercedes-AMG-Performance-Team nur ein Ziel geben: Gewinnen. Und genau daran wird jetzt gearbeitet: "Wir hatten ein Rollout in Mendig und waren auf dem Hockenheim- und Lausitzring testen. Das Team hat sehr strukturiert gearbeitet funktioniert. Natürlich gibt es immer Raum für Optimierungen, aber grundsätzlich sind wir mit der Basis sehr zufrieden."

Dabei fuhr auch Jan Marschalkowski seine ersten Meter im GT3-Fahrzeug. "Er hat natürlich erst einmal einen Grundrhythmus finden müssen. Das hat er sehr gut gemacht. Er hat sich rangetastet", so Zakowskis erstes Urteil. "Wir sind bis jetzt sehr zufrieden mit ihm Er ist ein sehr großes Talent und wir freuen uns, ihn im Team zu haben."

"Für den Einstieg in den GT3-Sport geht es nicht besser, als mit einem erfahrenen Fahrer in einem AMG-Performance-Team zusammenzuarbeiten. Dani [Juncadella] hat enorm viel Erfahrung und ist ein idealer Mentor, sehr smart und ein guter Typ."

Einen ersten Vergleich mit anderen Fahrzeugen gab es bereits bei den Testfahrten. Wo steht das Team? Von Zakowski gibt es ein zufriedenes Nicken. Doch wo man wirklich steht, wird sich natürlich erst in Oschersleben zeigen.

Mit Bildmaterial von Christopher Gosch.

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