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Danica Patrick spricht vor letztem Rennen vom Sieg

Danica Patrick zurück in vertrauter Umgebung und vor letztem Rennen ihrer Karriere im Fokus - "Könnte mir keinen besseren Abschied vorstellen als zu gewinnen"

Danica Patrick, Ed Carpenter Racing Chevrolet

Danica Patrick, Ed Carpenter Racing Chevrolet

Scott R LePage / Motorsport Images

Danica Patrick ist zurück in Indianapolis. Die 36-Jährige steht vor ihrer achten Teilnahme am Indy 500, was gleichzeitig der zweite Teil ihrer Abschiedstour "Danica Double" sein wird. Nach dem Rennen am Sonntag auf dem Indianapolis Motor Speedway wird Patrick ihren Rennfahrerhelm an den Nagel hängen. Wie stehen die Chancen auf einen für sie versöhnlichen Abschied? Zumindest auf dem Papier stehen diese besser als es im Februar beim Daytona 500, ihrem Abschied aus NASCAR-Szene, der Fall war.

Fotos: Danica Patrick beim Indy 500 2018

Dass Patrick von 2012 bis 2017 sechs Jahre lang NASCAR-Pilotin auf Vollzeitbasis war, erklärt, dass sie dem Indy 500 in diesem Zeitraum ferngeblieben ist. Fünf ihrer sechs NASCAR-Jahre absolvierte sie in der Topliga, die aktuell unter der Bezeichnung "Monster Energy NASCAR Cup Series" firmiert. Patricks Highlights dort waren die Pole-Position beim Daytona 500 des Jahres 2013, 64 Führungsrunden in knapp 200 Rennen und bezogen auf die Rennergebnisse ein sechster Platz in Atlanta 2014.

Rückkehr an alte Erfolgsstätte

Blickt man in Patricks IndyCar-Vergangenheit und speziell ihre Vergangenheit beim Indy 500 zurück, findet man bessere Ergebnisse. So beendete sie die IndyCar-Saison 2009 nach fünf Top-5-Platzierungen auf dem fünften Gesamtrang. Ihre persönlichen Highlights kamen allerdings schon in den Jahren 2005 und 2008 zustande.

Danica Patrick nach dem Rennen
Danica Patrick nach Platz 4 bei ihrem Indy-500-Debüt 2005

Foto: Michael Kim

So wurde Patrick im Jahr 2005, ihrem ersten IndyCar-Jahr, bei ihrem Indy-500-Debüt auf Anhieb Vierte. Mehr noch: Sie verbuchte allein in jenem Rennen 19 Führungsrunden und führte bis in die 194. der 200 Runden. Dann aber wurde sie noch von drei Piloten - unter anderem Sieger Dan Wheldon - überholt. So schloss Patrick ihr Indy-500-Debüt auf Platz vier ab, bekam aber trotzdem einiges an Aufmerksamkeit.

Die Aufmerksamkeit, die Patrick in Indianapolis 2005 generierte, war rückblickend sogar größer als es vier Jahre später der Fall war. 2009 nämlich fuhr sie sogar auf das (in Indy nicht vorhandene) Podium. Sie beendete das Indy 500 auf dem dritten Platz. Dennoch: Mit dem aus ihrer Sicht enttäuschenden vierten Platz vier Jahre zuvor hatte sie bezogen auf ihre Außenwirkung mehr erreicht.

Das Highlight in Patricks Laufbahn als Rennfahrerin kam knapp drei Jahre nach ihrer Indy-Show von 2005. Beim IndyCar-Abstecher nach Japan errang Patrick auf dem Oval des Twin Ring Motegi den einzigen Rennsieg ihrer Profikarriere. Eben diese Karriere hatte 1998 in der Formel Vauxhall in Großbritannien begonnen und eben diese Karriere geht am Sonntag in Indianapolis zu Ende. Bei ihrem letzten Rennen startet Patrick vom siebten Startplatz.

Im Team von Ed Carpenter, der selbst ins Lenkrad greift und von der Pole-Position startet, hat Patrick für ihre Abschiedsvorstellung absolutes Topmaterial zur Verfügung. Carpenter selbst, der traditionell nur die Ovalrennen im IndyCar-Kalender fährt, gilt als absoluter Spezialist für diese Art von Rennstrecken. Doch nicht nur der Boss fuhr bereits in die Victory Lane. So holte etwa Josef Newgarden, der inzwischen für Penske fährt und mit diesem IndyCar-Topteam im vergangenen Jahr den Titel gewann, seine ersten drei Siege einst im Team von Ed Carpenter.

Chancen und Vorteile

Was den Antrieb betrifft, haben die Carpenter-Autos seit Jahren Chevrolet-Power im Heck. Der Hersteller aus Detroit stellt in den Top 9 der Startaufstellung für Sonntag - und somit in den ersten drei Startreihen - nicht weniger als sieben Autos. Nicht zuletzt aufgrund des Materials stehen Patricks Chancen auf ein gutes Ergebnis diesmal also besser als es vor drei Monaten in Daytona bei ihrem unversöhnlichen NASCAR-Abschied der Fall war.

"Wir alle drei haben großartige Autos", sagt Ed Carpenter wenige Tage vor dem Indy 500 in Anspielung auf Stammpilot Spencer Pigot, Einmalstarterin Danica Patrick und sich selbst. "Mein Vertrauen in jede unserer Crews ist so groß, dass ich sagen würde, man könnte sie gegeneinander austauschen. Es fällt schwer, unsere Chancen konkret zu beziffern, aber sie sind sicher nicht schlechter als die der anderen", so der Teambesitzer und Polesitter.

Was für Patrick als Selbstvertrauensbonus hinzukommt: Als gelernte Formelpilotin fühlt sich sich im IndyCar-Cockpit wohler als es in all ihren Jahren im Stockcar der Fall war. "Es gibt auf jeden Fall ein gewisses Level an Komfort, an Vertrautheit, und das ist ein gutes Gefühl", betont sie ihrerseits drei Tage vor dem Rennen.

Und Patrick gesteht: "Ed hat mich sehr gut aufgenommen, aber es war Matt (Chefingenieur Matt Barnes; Anm. d. Red.), der die Rückkehr in die Wege leitete. Es ist nett, wieder mit jemandem zusammenzuarbeiten, mit dem ich bereits in der Vergangenheit gearbeitet habe und der weiß, was ich kann."

Danica Patrick, Ed Carpenter Racing Chevrolet
Danica Patrick, Ed Carpenter Racing Chevrolet

Foto: Geoffrey M. Miller / LAT Images

Im Zusammenhang mit Patricks gutem Gefühl im IndyCar-Boliden kommt auch ihre Statur ins Spiel. Die 36-Jährige ist nur 1,57 Meter groß beziehungsweise klein und bringt gerade mal 45 Kilogramm auf die Waage. Vor allem, was das Gewicht betrifft, hat sie gegenüber ihren männlichen Kollegen einen Vorteil.

Ein Bolide der IndyCar-Generation 2018 wiegt mit dem Speedway-Kit, wie er beim Indy 500 gefahren wird, 1.590 amerikanische Pfund (umgerechnet 721 Kilogramm). Zum reinen Autogewicht hinzu kommen der Sprit (Gemisch aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin) sowie das Körpergewicht des Fahrers. Hier wird Patrick mit ihrem "Fliegengewicht" von niemandem das Wasser gereicht. Allerdings gibt es Ausgleichsgewichte. 185 Pfund (83,9 Kilogramm) müssen mit Fahrergewicht plus Ausgleichsgewicht erreicht und mitgeführt werden.

Wie es weitergeht

Schon mit Platz vier bei ihrem Indy-500-Debüt 2005 hatte Patrick auf Anhieb für eine neue Bestmarke einer Frau in der langen Geschichte dieses Rennens gesorgt. Diese Marke verbesserte sie 2009 selbst noch um eine Position. Und Patrick ist bis heute die einzige Frau, die es beim Indy 500 auf Führungsrunden gebracht hat. Einen gewichtigen Platz in der Indy-500-Historie hat sie somit sicher.

Mehr noch: "Eine meiner Lieblingsstatistiken ist die, dass ich auf der ganz kurzen Liste an Fahrern stehe, die sowohl das Indy 500 als auch das Daytona 500 angeführt haben", sagt Patrick nicht ohne Stolz. Als sie diese Aussagen am Donnerstag vor ihrem letzten Rennen trifft, ist die Reportertraube um sie größer als um ihre Kollegen. Der bei dieser Gelegenheit direkt neben ihr sitzende IndyCar-Champion Josef Newgarden wundert sich zunächst, warum links von ihm deutlich mehr Medienvertreter Schlange stehen als bei ihm selbst. Als er dann den Fahrer beziehungsweise die Fahrerin erkennt, sagt er nur: "Ach so, alles klar."

Und wie geht es mit Danica Patrick weiter? Öffentliche Präsenz zeigen wird sie auch über das Ende ihrer Rennfahrerkarriere hinaus. So wird sie unter anderem im Juli dieses Jahres als erste Frau die Verleihung der ESPY-Awards in Los Angeles moderieren. Bei dieser jährlichen Gala, deren Name ESPY für "Excellence in Sports Performance Yearly" steht, war Patrick in der Vergangenheit schon häufiger zugegen. Sie selbst bezeichnet das Event als "größten Abend des Jahres im Sport". Ihren größten Tag im Sport hat sie möglicherweise sogar noch vor sich. "Ich könnte mir keinen besseren Abschied vorstellen als zu gewinnen", sagt sie.

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