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IndyCar-Saisonvorschau 2018: Die Zukunft beginnt jetzt

Mit dem Grand Prix von St. Petersburg startet die IndyCar-Serie in eine neue Ära - Die große Saisonvorschau auf ein wegweisendes Jahr

Ryan Hunter-Reay, Andretti Autosport Honda, Will Power, Team Penske Chevrolet

Foto: : Phillip Abbott / Motorsport Images

IndyCar 2018

Alle Informationen über Fahrer, Teams, Hersteller und der Kalender der IndyCar-Saison 2018!

Wann immer im Motorsport eine Revolution in ihre Bewährungsprobe geht, freuen sich die Fans, während die Beteiligten angespannt sind. Der IndyCar-Serie steht der größte Umbruch seit Einführung des Dallara DW12 (mittlerweile nur noch IR-12 genannt) bevor. Neue Aerodynamik, neue Teams, mehr technische Freiheiten. Kurzum: Neue Perspektiven für eine IndyCar-Serie, die endlich das Alte hinter sich lassen und sich auf ihre Wurzeln konzentrieren will.

Mit der IRL-Vergangenheit bewusst brechen und wieder zurück zu den CART-/ChampCar-Wurzeln - das ist das Motto, dem sich das IndyCar-Führungsduo Mark Miles und Jay Frye verschrieben hat. In den zehn Jahren seit der Wiedervereinigung trat Amerikas größte Formelrennserie auf der Stelle, verrannte sich in Maßnahmen wie den Hersteller-Aerokits oder einem zu Beginn viel zu teuren Dallara-Chassis, Führungen wirtschafteten für Hulman & Co. zulasten der Teams. Nun wird ein großer Schritt in Richtung Zukunft unternommen. IndyCar soll wieder werden, was CART schon einmal gewesen ist.

 

Technik: Mehr Freiraum nur unter dem Blechkleid

Den größten und auffälligsten Schritt unternimmt IndyCar mit der Einführung des neuen Aerokits. Zum ersten Mal seit der ersten IRL-Saison, als noch mit ausrangierten ChampCars gefahren wurde, gibt es in der 1996 gegründeten IndyCar-Serie keine Lufthutzen mehr. Auch die 2012 eingeführten, unpopulären Rear Wheel Guards gehören der Vergangenheit an. Eine Orientierung an der ChampCar-Optik war das erklärte Ziel, erst danach wurden Performance-Ziele ausgearbeitet - ein Prozess, der sich "reverse engineering" nennt.

Während die Optik vereinheitlicht wird, tut sich unter der Karosserie des Dallara IR-12, der vor seiner siebten Rennsaison steht, einiges: IndyCar hat verschiedene Teile, bei denen es bislang Exklusivverträge gab, für den Wettbewerb freigegeben. Das betrifft Querstabilisatoren, Umlenkhebel in der Aufhängung und diverse Klein- und Kleinstteile von Fahrwerksbuchsen über Kühl- und Ölschläuche bis hin zu Lagern und Distanzscheiben.

Die Teams haben nun die Möglichkeit, selbst entsprechende Teile zu entwickeln oder technische Partnerschaften zu schließen. Die Liberalisierung ist das Ergebnis intensiver Gespräche von IndyCar-Rennleiter Jay Frye mit den Teams - ein völlig neuer Weg verglichen mit den Regeldiktaturen der Vergangenheit. Bei den Bremsen wird nun endgültig auf Material von Performance Friction Corporation (PFC) gewechselt - im Vorjahr stammte der Bremssattel noch vom vorigen Exklusivausrüster Brembo. Die Bremsen könnten auch das nächste Bauteil sein, bei dem ein Hersteller-Monopol fällt.

Große Teams rüsten zurück, neue kommen hinzu

IndyCar konnte einen traurigen Trend der Vergangenheit in diesem Winter endlich stoppen: Nachdem in den vergangenen Jahren immer mindestens ein Team verschwand oder mit einem anderen zwangsfusionierte, blieb der Teamschwund in dieser Saison aus. Im Gegenteil: Es gibt gleich vier neue Teams, von denen immerhin zwei die gesamte Saison bestreiten. Diese müssen den Schwund bei Penske und Ganassi auffangen, bei denen insgesamt drei Autos wegfallen. Um nicht mit 18 Fahrzeugen dazustehen, hat IndyCar tief in die Tasche gegriffen und den Vollzeit-Teams unter anderem eine Gratis-Belieferung mit Aerokits zugesagt.

Der etablierte britische Formelnachwuchs-Rennstall Carlin wagt sich erstmals in eine Formelsport-Topliga und betritt damit Neuland. Die Ganassi-Flüchtlinge Max Chilton und Charlie Kimball bringen ein ordentliches Maß an Erfahrung mit, gelten aber nicht unbedingt als die schnellsten Piloten. Harding Racing steigt nach einer Teilzeit-Saison 2017 mit einigen starken Vorstellungen von Gabby Chaves zum Vollzeit-Team auf. Dass sie Ovalrennen können, haben Team und Fahrer schon bewiesen. Wie sie sich in Rechtskurven schlagen, wird die Saison zeigen müssen.

Ed Jones, Chip Ganassi Racing Honda
Ed Jones, Chip Ganassi Racing Honda

Foto; Phillip Abbott / LAT Images

Mit Juncos Racing steigt ein weiteres Team auf Teilzeit-Basis in die IndyCar-Serie ein. Rene Binder wagt in den USA einen Neubeginn mit mindestens vier Rennen, während Kyle Kaiser als amtierender Indy-Lights-Champion weitere vier Läufe bestreiten wird, darunter das Indy 500. Als weiteres Teilzeit-Team stößt Michael Shank Racing zu den IndyCars hinzu. Die Enttäuschung des zurückgezogenen Indy-500-Starts von 2012 ist vergessen; Jack Harvey wird allerdings nur sechs Läufe in einer Kooperation mit Schmidt/Peterson bestreiten. Da zudem RLL auf zwei Wagen aufstockt, werden bei jedem Rennen 22 bis 24 Fahrzeuge am Start stehen.

Regeländerungen betreffen unter anderem das Indy 500

IndyCar hat auch am sportlichen Reglement leichte Modifikationen vorgenommen. So fällt auf Rund- und Straßenkursen die Regel weg, dass Fahrer, die in der Meisterschaft außerhalb der Top 10 liegen, einen zusätzlichen Reifensatz am Freitag verwenden dürfen. Das gilt nur noch für Rookies. Ausgenommen ist das Saisonfinale in Sonoma, wo in der Regel zuvor Testfahrten stattfinden.

Mehr Einfluss auf den Meisterschaftsverlauf wird eine drastische Änderung des Punkteschemas für das Qualifying beim Indianapolis 500 haben. Hatte der Polesetter in der Vergangenheit mit 42 Punkten nur acht Zähler weniger als für einen normalen IndyCar-Sieg erhalten, wird es 2018 nur noch neun Punkte für die prestigeträchtigste Pole-Position der Saison geben. Statt aller 33 Qualifikanten werden nur noch die ersten neun in den Genuss von Meisterschaftspunkten kommen.

Rennkalender der IndyCar-Serie 2018

Apropos Indianapolis: Nachdem es in den vergangenen Jahren nur mit Mühe überhaupt 33 Starter gab, gibt es schon im März für dieses Jahr 35 realistische Interessenten. Die Rückkehr einer Bump-Session rückt damit wieder in den Bereich des Möglichen.

Die Favoriten: Wie stark ist RLL wirklich?

Vieles mag neu sein in der IndyCar-Serie 2018, doch die schlechtesten Wettquoten wird es wieder bei den üblichen Verdächtigen geben: Das Penske-Trio Josef Newgarden, Will Power und Simon Pagenaud wird genauso als Titel-Topfavorit gehandelt wie Ganassi-Ass Scott Dixon, der mit Ed Jones einen neuen Teamkollegen im völlig umgebauten Team von Chip Ganassi bekommen hat. Verzichten müssen die Fans hingegen auf Publikumsliebling Helio Castroneves, der von Penske ins Sportwagen-Programm abgeschoben wurde.

Als einzig verbliebenes Vier-Wagen-Team geht Andretti Autosport in die Saison 2018 und wird zum wiederholten Male hoffen, auf mehr Strecken als nur Indianapolis konkurrenzfähig zu sein. Marco Andretti hat mit Alexander Rossi die Plätze getauscht und sitzt nun im Andretti-Herta-Boliden, während Rossi ins "echte" Andretti-Team aufrückt.

Graham Rahal, Rahal Letterman Lanigan Racing Honda
Graham Rahal, Rahal Letterman Lanigan Racing Honda

Foto: LAT images / Michael L. Levitt

Schmidt/Peterson setzt mit James Hinchcliffe und Neuzugang Robert Wickens auf eine rein kanadische Fahrerpaarung, bei Carpenter rückt Spencer Pigot nach ansprechenden Leistungen 2017 ins Vollzeit-Cockpit. Jordan King und Ed Carpenter teilen sich das andere Fahrzeug. J.R. Hildebrand bekam kein Cockpit mehr außerhalb des Indy 500.

Auch Esteban Gutierrez muss zuschauen, bei Dale Coyne haben neben Sebastien Bourdais, der versuchen wird, an den starken Saisonauftakt von 2017 anzuknüpfen, Zachary Claman DeMelo und Pietro Fittipaldi den Zuschlag erhalten. Sie werden sich ein Cockpit teilen. A.J. Foyt hat erneut beide Fahrer ausgetauscht; mit Matheus Leist und dem dritten Ganassi-Flüchtling, Tony Kanaan, setzt das Team auf eine klassische Mischung aus Rookie und Erfahrung.

Die spannendste Frage betrifft allerdings Rahal Letterman Lanigan Racing: Nach den superstarken Auftritten von Graham Rahal und Takuma Sato bei den Testfahrten in Phoenix und Sebring stellt sich allen die Frage, ob es der Mannschaft von Bobby Rahal gelingen wird, es mit Penske aufnehmen zu können. Einen ersten Anhaltspunkt wird es gleich in St. Petersburg geben - einer Strecke, die traditionell Penske-Hochburg ist. Die Motivation ist bei Rahal und Sato riesig.

Vorfreude auf Portland-Rückkehr

Der IndyCar-Kalender 2018 unterscheidet sich nur marginal vom alten. Phoenix ist wieder zweites Saisonrennen. Die größte Änderung betrifft den vorletzten Lauf: Watkins Glen wurde gestrichen, stattdessen kehrt die IndyCar-Serie erstmals seit dem ChampCar-Rennen im Jahre 2007 nach Portland zurück. Ein Mexiko-Rennen zerschlug sich, als Esteban Gutierrez für die IndyCar-Saison 2018 kein Cockpit mehr erhielt. Für die kommenden Jahre arbeitet IndyCar weiterhin an einer Ausdehnung des Kalenders auf Februar-Rennen auf der Südhalbkugel.

Der Start in die neue IndyCar-Ära findet Sonntag bereits um 17:30 Uhr MEZ statt. Aufgrund der früheren Zeitumstellung in den USA beträgt die Zeitverschiebung an die Ostküste ausnahmsweise nur fünf Stunden. Start des Rennens ist somit um 12:30 Uhr Ortszeit.

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