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Super-Rookies blamieren alte Hasen: IndyCar im Umbruch?

Ein Rookie hätte fast das Rennen gewonnen, die Routiniers fahren hinterher: Begünstigt das neue Aerokit einen Generationswechsel in der IndyCar-Serie?

Robert Wickens, Schmidt Peterson Motorsports Honda

Robert Wickens, Schmidt Peterson Motorsports Honda

Scott R LePage / Motorsport Images

IndyCar 2018

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Nur knapp konnte sich die "alte Garde" der IndyCar-Serie noch einmal zur Wehr setzen: Sebastien Bourdais hat den Saisonauftakt in St. Petersburg zum zweiten Mal in Folge gewonnen. Doch das Wochenende sah einen Aufstand der Neuen, wie ihn die IndyCar-Serie ganz lange nicht erlebt hat. Nur Alexander Rossis Rammstoß konnte verhindern, dass ein Rookie gewinn. Penske fuhr im Nirgendwo, Routiniers wie Scott Dixon machten Fehler, Tony Kanaan wurde in den Trainings vom Teamkollegen vorgeführt. Erst das Rennen setzte dem Rookie-Aufstand ein vorläufiges Ende.

Mit dem neuen Aerokit hat der Dallara IR-12 sein Gesicht nicht nur optisch komplett verändert. Das Fahrverhalten ist dermaßen anders, dass die Etablierten alle Hände voll zu tun haben, sich umzustellen. Erfahrung erweist sich plötzlich als hinderlich. So überrascht es nicht, dass gleich drei Rookies im Qualifying den Ton angaben: Mit Robert Wickens (Schmidt-Peterson-Honda), Matheus Leist (Foyt-Chevrolet) und Jordan King (Carpenter-Chevrolet) kamen drei Rookies im bizarren Qualifying unter die ersten vier. Nur Vollgastier Will Power konnte sich für Penske dazwischen schieben.

 

Im Rennen wendete sich das Blatt: Natürlich war Robert Wickens' Schicksal das große Thema im Fahrerlager. Allerdings haben auch die anderen Rookies nach teils glanzvollem Auftakt Pech gehabt. Das gilt nicht nur für Rene Binder (Juncos-Chevrolet), dem ein Bremsproblem nach fehlerfreier Fahrt zum Verhängnis wurde.

Leist und King nach brillanter Vorstellung im Pech

Indy-Lights-Aufsteiger Leist hatte nicht viel von Startplatz drei, denn schon früh im Rennen war es vorbei mit der Herrlichkeit: "Ich lag auf Platz vier, als sich ein Getriebeproblem einstellte. Ich blieb in einem Gang stecken. Wir haben ungefähr zehn Runden an der Box versucht, das Problem zu finden. Dann hatten wir noch ein anderes Problem und sind wieder an die Box gekommen."

Als er dann wieder auf die Strecke ging, fuhr er plötzlich in Kurve 3 geradeaus in die Wand. "Ich hatte Mega-Untersteuern und bin in die Mauer eingeschlagen. Ich glaube, das war meine Schuld." Allerdings war da ohnehin schon alles gelaufen und der Ausfall machte keinen großen Unterschied mehr.

Jordan King führte das Rennen sogar kurze Zeit zwischen der ersten und zweiten Gelbphase an, bevor er sich beim zweiten Restart verbremste und Wickens wieder vorbeilassen musste. Von da an lief es immer schlechter. Nach dem ersten Stopp wurde er auf Platz acht im Feld begraben, weil noch nicht alle Fahrzeuge vor ihm gestoppt haben. Dann fing er sich einen Reifenschaden ein, was zu einem kurzen Mauerkontakt führte. Drei Runden zogen ins Land, bis er dem Feld hinterherfahren konnte. Zumindest beendete er das Rennen als 21.

 

"Das war mehr als nur frustrierend", sagt der 24-Jährige. "Insgesamt bin ich mit meinem Speed zufrieden, aber es ist enttäuschend, ein gutes Resultat wegzuschmeißen. Sicherlich wird nicht jedes Wochenende so laufen wie dieses, aber es war toll, um die Spitze kämpfen zu können. Es tut einfach nur weh, wenn man ein gutes Resultat so verliert."

Bester Rookie doch nur 16.

Jack Harvey (SPM-Shank-Honda) erlitt ebenfalls einen Reifenschaden, in diesem Fall sogar mit noch schlimmeren Folgen - für den jungen Briten war das Rennen damit schon früh gelaufen. "Ich habe in der schnellen Schikane einfach das Auto verloren", erinnert er sich. "Insgesamt hatten wir eigentlich ein gutes Wochenende, aber das ist natürlich nicht das, was wir uns erhofft haben. Wir haben unser Ziel, die Zielflagge zu sehen, nicht erreicht. Das ist frustrierend. Ansonsten waren wir ungefähr dort, wo wir uns erwartet haben."

So war es letztlich Zach Veach (Andretti-Honda), der als bester Rookie Rang 16 nach Hause fuhr. Einen Platz hinter ihm lief Zachary Claman de Melo (Coyne-Honda) ein. Bei beiden war es umgekehrt: Sie konnten sich eigentlich nie wirklich in Szene setzen, kamen aber als einzige Rookies ohne große Probleme durch.

Veach ist jedoch nicht zufrieden: "Das war heute zu viel Mist, um ehrlich zu sein. Einfach zu viele Fehler, als dass ich stolz sein könnte. Zunächst einmal möchte ich mich bei Tony Kanaan entschuldigen." Er hatte ihn in der ersten Runde umgedreht. "Er hat die Tür offen gelassen, das habe ich als Einladung interpretiert. Ich weiß, dass ich nicht der schnellste Rookie war, aber ich habe viel gelernt und bin als bester Rookie angekommen. Darum wird es in dieser Saison gehen. Der Speed ist da, aber ich muss die Details zusammenbringen. Und Wahnsinn, wie lang diese Rennen sind."

 

Zach Veach, Andretti Autosport Honda
Zach Veach, Andretti Autosport Honda

Foto Phillip Abbott / LAT Images

Claman de Melo zeigte sich zufriedener: "Ein gutes Rennen. Irgendwann zu Beginn lag ich sogar auf Rang vier. Die Gelbphasen kamen für uns ungünstig, aber wir hatten eine gute Pace. Ich hatte einen schönen Kampf mit Scott Dixon und konnte ihn eine Zeitlang hinter mir halten. Ich bin glücklich, dass ich dem Druck standgehalten habe. Es ist schade, dass uns ein Benzinproblem uns am Ende mehrere Positionen gekostet hat, aber das gehört dazu. Wir haben gut dazugelernt."

Ob der Rookie-Aufstand ein Strohfeuer war oder sich zum Flächenbrand ausweiten wird, werden die nächsten Rennen zeigen. Ein schlechtes Licht warfen die Performances der Rookies auf die etablierten Piloten James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda) und Tony Kanaan (Foyt-Chevrolet). Mit Phoenix steht nun erst einmal ein Ovalrennen auf dem Programm, wo Erfahrung noch wichtiger ist als auf einem Stadtkurs. Jordan King wird für Ed Carpenter das Cockpit frei machen, Jack Harvey nicht dabei sein und Rene Binder von Kyle Kaiser abgelöst. Aber spätestens in Long Beach wird der Kampf jung gegen alt wieder in vollem Umfang aufgenommen.

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