Vom letzten Startplatz: Bourdais gewinnt IndyCar-Saisonauftakt 2017

Der IndyCar-Saisonauftakt 2017 in St. Petersburg wurde von dem Fahrer gewonnen, der im Qualifying aufgrund eines Crashs gar keine Rundenzeit markiert hatte und somit vom 21. und letzten Startplatz ins Rennen gehen musste: Sebastien Bourdais im #18 Coyne-Honda.

Auf dem Stadtkurs an der Westküste Floridas profitierte Bourdais vom für ihn günstigen Timing der nur 2 Gelbphasen, übernahm noch vor Halbzeit der 110-Runden-Distanz die Führung und kontrollierte das Rennen anschließend souverän.

Bildergalerie: IndyCar-Saisonauftakt 2017 in St. Petersburg

So fuhr Bourdais bei seiner Rückkehr zu Dale Coyne Racing, dem Team, für das er bereits in der IndyCar-Saison 2011 an den Start gegangen war, zum 36. Sieg seiner Karriere (ChampCar und IndyCar).

Für Dale Coyne Racing ist es der 5. IndyCar-Sieg und dieser kam ebenso überraschend wie die ersten 4 (Justin Wilson in Watkins Glen 2009 und Fort Worth 2012, Mike Conway in Detroit 2013 und Carlos Huertas in Houston 2014).

"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", so Bourdais in der Victory Lane, um anzufügen: "Ich habe das Auto hier schon so oft weggeworfen. Gestern wieder und jetzt das. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll."

Pagenaud und Dixon komplettieren das Podest

Platz 2 hinter Sieger Bourdais ging an Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet). Der amtierende IndyCar-Champion hatte das Qualifying am Samstag aufgrund eines falschen Setups in den Sand gesetzt und kam von Startplatz 14. Nach der 2. der nur 2 Gelbphasen lag Pagenaud kurzzeitig in Führung, wurde aber umgehend von Bourdais kassiert.

Das Podium wurde komplettiert von Scott Dixon (Ganassi-Honda). Für den viermaligen IndyCar-Champion war es wie für das gesamte Ganassi-Team das Comeback-Rennen mit Honda-Power, nachdem man in den Jahren 2014 bis 2016 auf Chevrolet-Power gesetzt hatte.

Takuma Sato bei seinem Andretti-Debüt auf Platz 5

Die Top 5 wurden von den Andretti-Teamkollegen Ryan Hunter-Reay und Takuma Sato vervollständigt. Für Ex-Champion Hunter-Reay ist Platz 4 nach einem heftigen Crash im Warmup ein versöhnlicher Abschluss. Für Sato hingegen war es die Premiere in Diensten von Andretti Autosport. Ohne eines verpatzten letzten Boxenstopps wäre für den Japaner sogar ein Podestplatz in Reichweite gewesen.

Josef Newgarden, der im Penske-Team die Nachfolge von Juan Pablo Montoya (St.-Petersburg-Sieger 2015 und 2016) angetreten hat, wurde in seinem 1. Rennen für Roger Penske unauffälliger 8. hinter Helio Castroneves (Penske-Chevrolet; 6.) und Marco Andretti (Andretti-Honda; 7.)

Platz 9 ging an den anfangs führenden James Hinchcliffe (Schmidt-Honda). Die Top 10 wurden abgerundet vom einzigen Rookie im IndyCar-Feld 2017: Ed Jones, der bei Dale Coyne Racing Teamkollege von Sebastien Bourdais ist.

Ergebnis: IndyCar-Saisonauftakt 2017 in St. Petersburg

Polesitter Will Power (Penske-Chevrolet) fing sich beim 1. Boxenstopp an 2. Stelle hinter Hinchcliffe liegend eine Durchfahrtsstrafe ein, weil er über einen Druckluftschlauch seiner Crew fuhr. Später kamen technische Probleme am Auto hinzu. Mehr als Platz 19 war für Power nach seiner 7. St.-Petersburg-Pole in 8 Jahren nicht zu holen.

Rahal/Kimball sorgen für 1. Crash der neuen Rennsaison

Für den 1. Crash der neuen Saison waren Graham Rahal (Rahal-Honda; 17.) und Charlie Kimball (Ganassi-Honda; 18.) verantwortlich. Sie kollidierten schon nach wenigen Metern auf der Anfahrt zu der im Vergleich zu den Vorjahren enger gestalteten Kurve 3. Auch Mikhail Aleshin (Schmidt-Honda; 14.) und Carlos Munoz (Foyt-Chevrolet; 21.) wurden verwickelt.

Im weiteren Verlauf des Rennens gab es nur noch eine Gelbphase: in Runde 25, als Aleshin in Kurve 4 ins Heck von Tony Kanaan (Ganassi-Honda; 12.) fuhr. Diese Gelbphase legte den Grundstein für Bourdais' Sieg, weil die Top 7 zu diesem Zeitpunkt, angeführt von James Hinchcliffe, unter Gelb tanken mussten. Bourdais, Pagenaud und Co. hatten kurz zuvor unter Grün gestoppt und wurden nach vorn gespült.

Station 2 im Rennkalender der IndyCar-Saison 2017 (der letzten mit den aktuellen Aero-Kits) ist in 4 Wochen der Klassiker in Long Beach.