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12h Bathurst 2020: Bentley bricht den Mount-Panorama-Fluch

Endlich ein Bentley-Sieg bei den 12 Stunden von Bathurst: M-Sport siegt vor McLaren und Mercedes-AMG - Regen erst mit Fallen der Zielflagge

So oft waren sie schon dran, jetzt ist es endlich geschafft: Die "Bentley Boys" haben erstmals das Bathurst 12 Hour gewonnen. Maxime Soulet, Jules Gounon und Jordan Pepper gewannen den Auftakt zur Interkontinentalen GT Challenge (IGTC) 2020. Sie stellten mit 314 Runden einen neuen Distanzrekord auf.

Bilder: Bathurst 12 Hour 2020

Der M-Sport-Bentley erwies sich als das schnellste Auto bei Trockenheit. Gegen Ende des Rennens begann es zu stürmen und Regenschauer gingen rund um Bathurst herum. Der Mount Panorama Circuit sah allerdings nur ein paar Tropfen. Genau mit Fallen der Zielflagge fing es an zu schütten.

Der Bentley #7 hatte die Führung erstmals im zweiten Rennviertel übernommen und stabilisierte sich an der Spitze. Durch unterschiedliche Strategien musste er sie aber immer wieder abgeben. So ging der GruppeM-Mercedes #999 (Fraga/Buhk/Marciello) in der vorletzten Stunde an die Spitze und stellte den Bentley-Sieg in Frage. Beim letzten Stopp brauchte er aber neue Reifen.

Eigentlich wollte Bentley ohne weiteren Reifenwechsel durchfahren, doch nur eine Runde nach dem letzten Boxenstopp der #999 platzte bei Jules Gounon auf der Conrod Straight der rechte Hinterreifen. Gounon fluchte wie ein Rohrspatz, als er die Box aufsuchte - im Glauben, das Rennen verloren zu haben.

Zwar war die Strategie über den Haufen geworfen, trotzdem reichte es, in der (virtuellen) Führung wieder aus der Box herauszukommen. Was Gounon vergessen hatte: Der Tank war noch nicht leer und so dauerte der Nachtankvorgang nicht so lang wie bei GruppeM. Außerdem gab es beim Mercedes-Team eine Verzögerung beim Wechsel des rechten Hinterreifens. Bentley lag nun in Führung und musste nur den Regen fürchten, der genau mit der Zielflagge kam.

Strafe gegen zweitplatzierten Mercedes-AMG

Der GruppeM-Mercedes hatte dann großes Pech: Zehn Minuten vor Schluss gab es an der schnellsten Stelle des Kurses einen Reifenschaden. Raffaele Marciello konnte meisterhaft einen Einschlag in der Schikane The Chase verhindern, musste aber an die Box. Das warf den Mercedes-AMG GT3 auf Platz drei zurück.

Noch schlimmer: Das Team erhielt noch eine 30-Sekunden-Strafe, weil bei jenem außerplanmäßigen Boxenstopp der Motor nicht vorschriftsmäßig abgestellt wurde. Das Team verlor so einen zweiten Platz, den man sich zuvor auf der Strecke wieder erkämpft hat und es ging bis auf Platz sechs zurück.

 

Profitieren konnte der 59Racing-McLaren #60 mit Alvaro Parente, Ben Barnicoat und Tom Blomqvist, doch Blomqvist wurde eingangs der letzten Runde von Marciello wieder überholt. Der McLaren 720S GT3 führte das Rennen in der Anfangsphase und war das einzige Auto, das die Pace von Bentley mitgehen konnte. 59Racing verlor durch gleich zwei Strafen den Anschluss an die Spitze.

Zunächst gab es eine 30-Sekunden-Zeitstrafe für Überschreiten des Tempolimits in der Boxengasse. Danach versuchte der 720 GT3, in der Führungsrunde zu bleiben und fing sich eine zusätzliche Durchfahrtsstrafe für das Ignorieren Blauer Flaggen ein.

Durch Gelbphasen kämpfte sich der McLaren wieder in die Führungsrunde. Am Ende fehlte einfach eine weitere Gelbphase, um in Tuchfühlung zum Sieg zu kommen. Das Pech für den GruppeM-Mercedes brachte McLaren den zweiten Platz ein, doch die Reifen waren am Ende. Blomqvist hatte keine Chance gegen Marciello. Platz zwei gab es dann von der Rennleitung zurück.

Porsches Öko-Taktik geht nicht auf

Platz drei ging an den Triple-Eight-Mercedes #888 (van Gisbergen/Whincup/Götz), gefolgt vom Absolute-Porsche #911 (Jaminet/Pilet/Campbell). Porsche fuhr in der australischen Hitze mit einem speziellen Motormapping, das Sprit sparte. Die Porsche 911 GT3 R konnten bis zu 40 Runden mit einer Tankfüllung fahren, es fehlte durch das Mapping aber letztlich der Speed.

Der Black-Falcon-Mercedes #77 (Engel/Stolz/Buurman) - seinerseits durch einen späten Reifenschaden geplagt - holte die fünfte Position, die unglückliche #999 wurde als Sechste gewertet, gefolgt vom Absolute-Porsche #912 (Werner/Cairoli/Preining). Auf Platz acht kam der 59Racing-McLaren #59 (Storey/Ross/Kodric) ins Ziel, der den Silver Cup gewann.

 

Die Vorjahressieger von Earl Bamber Motorsport wurden Neunte. Der EBM-Porsche #1 (Bamber/L.Vanthoor/Lowndes) musste in der siebten Stunde zu einem Bremsenwechsel an die Box kommen, der zwei Runden kostete. Die Top 10 komplettierte der Grove-Porsche #4 (S. Grove/B. Grove/Barker) als Sieger der Pro-Am-Kategorie.

Eine bittere letzte halbe Stunde erlebte der KCMG-Nissan #18 (de Oliveira/Liberati/Imperatori). Der einzige gestartete Nissan GT-R Nismo GT3 (die #35 war nach einem Unfall am Freitag schon vor dem Rennen abgeschrieben) sah lange Zeit wie ein möglicher Siegkandidat aus.

Eine suboptimale Strategie warf den Nissan allerdings aus den Podiumsplätzen heraus. 30 Minuten vor Schluss musste der Nissan an die Box. Das Team wechselte Bremsen, trotzdem kam Alexandre Imperatori ein zweites Mal rein. Das alles warf das Team aus Hongkong beim voraussichtlich letzten Rennen mit Nissan auf Platz 13 zurück.

 

Desaster für Audi

Keine Reise wert war das 12-Stunden-Rennen auf dem Mount Panorama Circuit für Audi: Alle drei R8 LMS des australischen Valvoline-Teams fanden Probleme. Nur ein Fahrzeug kam ins Ziel, aber mit sechs Runden Rückstand.

Den Anfang machte die #22 (Tander/Mies/Bortolotti) in der dritten Stunde auf unglücklichste Weise. Garth Tander musste in McPhillamy Park dem Schwesterfahrzeug von Dries Vanthoor ausweichen, der von der Ideallinie nach außen rutschte. Ein kurzes Lupfen und eine etwas engere Linie reichten aus, den an dieser Stelle so empfindlichen R8 LMS ins Rutschen zu bringen. Tander flog mit einem Gegenpendler vehement ab - Fahrer okay.

Zur Rennhälfte gab es dann einen Doppelschlag, der das Ende der Hoffnungen für die vier Ringe auf den dritten Bathurst-Sieg bedeutete: Zunächst musste die #2 (D. Vanthoor/Haase/Vervisch) an die Box - ein Drehzahlsensor funktionierte nicht mehr, wodurch Dries Vanthoor nicht mehr schalten konnte. Das Team versuchte eine Reparatur, der Audi ging aber nicht mehr auf die Strecke.

Nur wenige Minuten später fing sich Mattia Drudi schon den zweiten Reifenschaden für die #222 (van der Linde/Drudi/Winkelhock) ein. Die Reparatur warf den letzten Audi aussichtslos zurück. Es wurde Platz 18. Kelvin van der Linde fuhr mit viel Frust die schnellste Runde des Rennens in 2:03.2789 Minuten - schneller als die Bestzeit im Qualifying, das bei wärmeren Bedingungen ausgefahren wurde.

 

Ohne Glück blieb auch der zweite Bentley. Der M-Sport-Continental #8 (Buncombe/Jarvis/Morris) war nach einem Unfall am Samstag über Nacht repariert worden und fuhr sich nach einem Start aus der Boxengasse sukzessive nach vorn.

Der Vorwärtsdrang fand ein jähes Ende durch einen Dreher aufgrund eines Reifenschadens in The Dipper. Es gab eine Gelbphase, weil der wuchtige Bentley, der gegen die Fahrtrichtung stand, geborgen werden musste.

Ausfälle für Honda, BMW und Aston Martin

Honda musste die Hoffnungen auf einen Sieg schon früh begraben, als der JAS-NSX #30 (Cameron/van der Zande/Farnbacher) in einer Gelbphase mit einem Elektronikproblem zu einem Reparaturstopp kam. Ein Stecker wurde abgezogen und neu eingesteckt, danach lief der Mittelmotorbolide wieder. Es waren aber vier Runden vergangen.

 

Der Honda NSX GT3 schien Gelbphasen nicht zu mögen. In einer weiteren Gelbphase in der achten Stunde blieb die Nippon-Flunder endgültig liegen und musste geborgen werden - Ende der Dienstfahrt.

Weitere Versuche, das Rennen mit nur einem Auto zu gewinnen, schlugen fehl. Lamborghini musste die Hoffnungen auf den ersten Bathurst-Sieg begraben, als der FFF-Huracan #63 (Caldarelli/Mapelli/Lind) auf der Mountain Straight ausrollte. Dieser Defekt markierte das Ende der längsten Grünphase in der Geschichte des Rennens mit vier Stunden und zehn Minuten.

 

Auch für BMW gab es keine Zielankunft: Der Walkenhorst-BMW #34 (Farfus/Catsburg/Mostert), der einzige M6 GT3 im Rennen, hatte die australischste aller Kollisionen. Ein Zusammenstoß mit einem Känguru beendete das Rennen. Zunächst brauchte das Fahrzeug nur eine neue Motorhaube, später kam das endgültige Aus mit Folgeschaden.

Aston Martin, im Vorjahr noch eine der bestimmenden Kräfte am Mount Panorama, erlebte seinerseits ein Wochenende zum Vergessen. Der R-Motorsport-Vantage #62 (Ghiotto/Kirchhöfer/Caldwell) konnte nach dem Unfall am Samstag gar nicht erst am Rennen teilnehmen (selbiges galt für den einzigen genannten Ferrari von HubAuto Corsa).

Ein weiterer Unfall ließ das Rennen schon in der zweiten Stunde eine böse Wendung für den britischen Hersteller nehmen. Come Ledogar zerlegte den Garage-59-Aston-Martin #188 (West/Goodwin/Ledogar) mit einem Abflug eingangs The Dipper. Dem war ein Fahrfehler in den Esses vorausgegangen.

Als nächstes fiel der R-Motorsport-Aston-Martin #76 (Dennis/Kelly/Dixon) zurück. Das Fahrzeug brauchte einen neuen Splitter und bekam neue Bremsen. Das kostete fünf Runden. Am Ende wurde es P16. Es blieb der Garage-59-Aston-Martin #159 (Watson/Hart/de Angelis), der als bester Vantage auf Position 14 ins Ziel kam. Das Fahrzeug aus dem Silver Cup war nie auf den Gesamtsieg angesetzt.

MARC-Mustang brennt gleich zweimal

Für reichlich Action sorgte der GJ-MARC #95 (Taunton/Hall/Luff/Schumacher) aus der Invitational-Klasse. Der MARC-Mustang fing gleich zweimal beim Nachtanken Feuer. Bemerkenswerterweise saß beide Male Warren Luff am Steuer.

Die Invitational-Klasse gewann der Racer-Industries-MARC #91 (Cameron/Camilleri/Percat). Den Klassensieg in der GT-Kategorie holte der RHC-Jorgensen-BMW #13 (Jorgensen/Strom/van Dongen).

Die Interkontinentale GT Challenge macht nun fast ein halbes Jahr Pause. Erst mit den 24 Stunden von Spa Ende Juli wird die inoffizielle Weltmeisterschaft der GT3-Klasse fortgesetzt.

Mit Bildmaterial von Daniel Kalisz.

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