Ladedruck für die Katz: Glickenhaus von BoP-Anpassung enttäuscht
Bei der Scuderia Cameron Glickenhaus ist man alles andere als erfreut über die Neueinstufung des SCG003c bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring
#705 Scuderia Cameron Glickenhaus SP-X SCG003c: Thomas Mutsch, Franck Mailleux, Andreas Simonsen, Jeff Westphal
Alexander Trienitz
Man hatte sich eigentlich schon damit arrangiert: Die SCG003c waren aufgrund ihrer Windschlüpfrigkeit klar die schnellsten Fahrzeuge auf der Geraden, dafür hatten die Flundern einen Nachteil beim Rausbeschleunigen aus engeren Kurven heraus. Eine Situation, mit der sich alle Beteiligten abfinden konnten. Doch dann gab es kurz vor dem 24-Stunden-Rennen eine radikale Neueinstufung des SCG003c, die im Team von Jim Glickenhaus gar nicht gut ankommt.
Bildergalerie: 24 Stunden Nürburgring 2018
Konkret gab es zehn Kilogramm weniger, zwei jeweils 0,4 Millimeter kleinere Luftmengenbegrenzer, eine um zwölf PS geringere Spitzenleistung und einen 0,15 bar höheren Ladedruck. Die Maßnahmen zielten darauf ab, den SCG an die GT3-Fahrzeuge anzupassen. Doch die Scuderia Cameron Glickenhaus fühlt sich benachteiligt ob der jüngsten Maßnahme.
"Wir waren überrascht", sagt Thomas Mutsch im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Die Konkurrenz hat fast ausnahmslos Verbesserungen bekommen wie etwa weniger Gewicht. Wir haben zwar auch Gewicht rausgekriegt, aber auch einen kleineren Luftmengenbegrenzer bekommen. Und da hilft uns der höhere Ladedruck überhaupt nicht weiter, weil der Restriktor schon vorher arbeitet." Also konkret: Den höheren Ladedruck kann sich Glickenhaus an den Hut stecken. "Die hätten ihn auch gleich so lassen können wie vorher."
Die Überraschung rührt daraus, als dass der SCG003c bislang nicht wie im Vorjahr mit einer starken Leistung im Qualifikationsrennen aufgefallen ist. "Wir waren nicht auf dem Podest, haben keine Pole-Position und auch keine schnellste Runde herausgefahren. Von daher kann ich das nicht wirklich nachvollziehen. Ich sehe es nicht als gerechtfertigt an", sagt der frühere V8STAR-Vizemeister.
Vor allem, nachdem BMW noch einmal 20 Kilogramm ausladen durfte. "Für mich war BMW auf Augenhöhe mit uns. Sie sind ja beim Qualifikationsrennen auf dem Podest gelandet. Daher ist es überraschend, dass da so ein deutliches Signal kam", findet Thomas Mutsch. Der SCG003c ist mit 1.315 Kilogramm eines der schwereren Fahrzeuge im Feld; nur der BMW M6 GT3 (1.325 kg) und der Panzer Mercedes-AMG GT3 (1.360 kg) sind noch schwerer. Beim Qualirennen wog der M6 noch 1.345 Kilogramm.
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