"Nürburgring 2009": Ehemaliger Pächter Kai Richter verstorben
Der ehemalige Nürburgring-Pächter Kai Richter ist im Alter von 52 Jahren einer schweren Krankheit erlegen - Er betrieb den Nürburgring zwischen 2009 und 2012
Völlig überraschend ist bereits am Dienstag der ehemalige Nürburgring-Betreiber Kai Richter verstorben. Das erklärt die 12.18. Unternehmensgruppe, die er mit seinem Geschäftspartner Jörg Lindner gegründet hat.
Der 52-Jährige sei nach einer kurzen und schweren Krankheit gestorben, heißt es in einer Pressemitteilung. Ob die Erkrankung in Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 steht, verrät sie nicht. Richter hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Töchter.
"Unser tiefes Mitgefühl und aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie", erklärt Lindner, geschäftsführender Gesellschafter der 12.18. Unternehmensgruppe. "Kai Richter war ein ganz besonderer Mensch und ein Freund, wie man sich ihn nur wünschen konnte."
"Er ist ein Unternehmer im besten Sinne des Wortes gewesen und wird in vielerlei Hinsicht ein Vorbild für uns alle bleiben. Ich bin fest entschlossen, sein Lebenswerk im Sinne seiner Familie und nach seinem Verständnis fortzuführen."
Drei Jahre Nürburgring-Pächter
Richter war eine Schlüsselfigur in den Ereignissen um das Projekt "Nürburgring 2009", deren juristische Aufarbeitung bis heute andauert.
Kai Richter ließ die Bauten des Projekts "Nürburgring 2009" errichten
Foto: Nürburgring GmbH
Die damalige rheinland-pfälzische Landesregierung machte Richter zum Projektentwickler beim Ausbau der Rennstrecke zum Freizeitpark. Gemeinsam mit Lindner wurde er zum Pächter. Als sich der Betrieb nicht rentierte, forderte Richtern Richter und Lindner im Winter 2011/12 eine Reduzierung der Pacht.
Diese wurde nicht bewilligt und es erfolgte eine Räumungsklage, womit Richters Engagement am Nürburgring endete. Weil die Pacht ausblieb, konnte die Nürburgring GmbH einen 330-Millionen-Euro-Kredit nicht mehr zurückzahlen und ging pleite. Staatliche Beihilfen wurden auf EU-Ebene abgelehnt.
Der Nürburgring wurde nach der Insolvenz an russische Investoren verkauft, die seitdem die Geschicke der Rennstrecke leiten. Gegen den Verkauf gehen sowohl das im Bieterwettbewerb unterlegene US-amerikanische Unternehmen Nexovation als auch der Verein "Ja zum Nürburgring" vor dem Europäischen Gerichtshof vor, nachdem die Klagen in erster Instanz abgelehnt wurden.
Lindner und Richter waren bis zuletzt in der 12.18. Investment Management GmbH gemeinsam aktiv, die sich im Bereich Hotel und Gastronomie engagiert. Diese arbeitet insbesondere mit der Luxushotelkette Kempinski zusammen. Zuletzt hat sie im Dezember 2019 den Feinkostfachhandel Schlemmermeyer übernommen.
Mit Bildmaterial von Nürburgring Automotive GmbH.
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