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Porsches Geheimwaffe am Nürburgring: Der "Doppelflic"

Nicht zuletzt dank des zusätzlichen Abtriebs auf der Vorderachse konnte Porsche den Sieg bei den 24h Nürburgring einfahren - Der Projektleiter erklärt den Zweck

Der Star des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburging 2021 war sicherlich Kevin Estre, doch auch der Porsche 911 GT3 R hat seinen Anteil am Sieg gehabt. Es war der erste beim 24h-Rennen für die 2019er-Version des Boliden. Eine der sichtbarsten Abweichungen von der GT3-Standardhomologation ist dabei ein doppelter Flap an der Vorderseite des Fahrzeugs, auch Doppelflic genannt.

Während das GT3-Standardmodell nur einen Flap aufweist, verfügt die Nordschleifenvariante des Porsche 911 GT3 R über zwei Flics an der Frontstoßstange. Porsche hatte während der Erprobungsphase zahlreiche Varianten getestet, darunter auch eine Dreidecker-Version. Am Ende entschied man sich für die Lösung mit einem einzelnen Flap.

Sebastian Golz, Projektleiter des GT3-Fahrzeugs, erklärt gegenüber 'Motorsport.com Deutschland', warum man schon Anfang 2020 nach nur einer Saison aufgestockt hat: "Unser Auto war [in der Urspungsvariante] rein auf Topspeed ausgerichtet. Allerdings haben sich die Fahrer dann über die Fahrbarkeit beschwert."

Julien Andlauer

Zum Vergleich: "Grello" in der NLS 2020 mit nur einem Flap

Foto: VLN

Das Problem für Porsche: Der 911 GT3 R kreiert einen Großteil des Abtriebs über den Frontdiffusor. Dieser ist auf der Nürburgring-Nordschleife jedoch weniger wirksam. Grund: Die Regularien scheiben eine höhere Bodenfreiheit vor. Damit kann nicht mehr ausreichend Abtrieb an der Vorderachse generiert werden.

Ein weiteres Problem kam hinzu. Der Porsche war auf den Geraden so stark, dass der ADAC Nordrhein Mühe mit der Einstufung hatte. "Unser Auto war einfach brachial stark auf der Döttinger Höhe", so Golz. "Der ADAC Nordrhein ist auf uns zugekommen und hat uns gefragt, wie wir die Topspeed-Differenz [zu den anderen Fahrzeugen] reduzieren können."

Mit der Sicherheit argumentiert

So kam der Doppelflic ins Spiel, der für beide Seiten eine willkommene Lösung darstellte. Porsche bekam konstanteren Abtrieb vor allem auf Sprungkuppen, der ADAC mehr Luftwiderstand. "Überströmende Aerodynamik ist vom Höhenstand des Fahrzeugs weniger beeinflusst als der Unterboden. Dadurch wird das Auto einfacher zu fahren."

"Da ist einfach mehr Sicherheit reingekommen. Die Fahrer waren also nicht mehr so forciert, das Ding so an der Grenze zu fahren, dass es zwischen Asphalt und Grasnarbe schwankt. Das kommt von dem Ansatz, das schnellste Auto geradeaus zu bauen und alles andere in den Schatten zu stellen."

"Dann gab es die Strategieänderung mit dem ADAC für 2020, als wir sagen: 'Okay, der Topspeed wird ein bisschen reduziert, aber dafür kriegen wir unsere Fahrbarkeit ein Stück zurück.' Das war der Grundgedanke."

Möglich macht dies ein Passus im Reglement, bei dem die Fahrzeugfront in Ausnahmefällen zur Wiederherstellung der aerodynamischen Balance verändert werden kann. Eigentlich sollte damit der Abtriebsverlust am Heck durch den schmaleren oder weiter vorn befindlichen Heckflügel ausgeglichen werden, indem man Flics verkleinert oder ganz entfernt. Bei Porsche wurde dies quasi umgedreht.

Dafür mussten Datenblätter mit Windkanaldaten eingereicht werden. "Einer der wichtigsten Punkte ist jedoch, dass das Auto Kilometer macht, damit es eingestuft werden kann. Die Praxis ist am wichtigsten. Du kannst nicht einfach zum 24h-Rennen kommen und sagen: 'Hallo, hier bin ich.' Das würde der ADAC nicht genehmigen. Die Fristen müssen eingehalten werden."

Erstmals getestet wurden die Änderungen schon im Jahr 2019. Zur Kompensation wurde der Heckflügel steiler gestellt, was wieder mehr Luftwiderstand mit sich brachte. Diese frühen Tests erwiesen sich als äußerst wichtig, weil im Frühjahr 2020 die Welt angehalten wurde. Im Jahr 2021 fährt Porsche nun die Ernte ein.

Mit Bildmaterial von smg/Stritzke.

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