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BoP LMH/LMDh - Porsche-Chef mahnt: Schon mit zwei GTE-Herstellern schwierig

Thomas Laudenbach begrüßt die Maßnahmen zur Konvergenz zwischen Hypercars und LMDh-Prototypen, doch es gibt für ihn auch Grund zur Vorsicht

Die Zukunft auf der Langstrecke sieht golden aus: Beim 100-jährigen Jubiläum der Erstausgabe der 24h Le Mans im Jahr 2023 wird in der Hypercar-Klasse mehr als ein halbes Dutzend Hersteller mit LMH- oder LMDh-Prototypen um den Gesamtsieg kämpfen. Die Beteiligung vieler großer Player könnte aber auch wieder zu Politik hinter den Kulissen führen.

Hintergrund ist, dass Hypercars und LMDh-Fahrzeuge per Balance of Performance auf ein Leistungsniveau gebracht werden müssen. Die BoP-Einstufung muss allen eine faire Chance ermöglichen, weshalb Porsches neuer Motorsport-Chef Thomas Laudenbach gegenüber 'Sportscar365' unterstreicht: "Das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt."

Für ein Beispiel muss man gar nicht weit zurückgehen: Erst beim finalen Double-Header der WEC in Bahrain eskalierte die Situation. Ferrari fühlte sich von der BoP-Einstufung für beide Rennen benachteiligt und legte Protest ein. Dieser wurde abgewiesen. Porsche andererseits warf dem Konkurrenten vor dem letzten Rennen Sandbagging vor.

Auf der Strecke kam es schließlich zu einem kontroversen Finale, in dem der Ferrari #51 dem Porsche #92 ins Heck krachte. Der zunächst angeordnete Platztausch wurde im Zuge der letzten Tankstopps wieder zurückgenommen. Ferrari gewann somit das Rennen und die GT-Weltmeisterschaft. Porsche reagierte seinerseits mit einem Protest, der ebenfalls abgeschmettert wurde. Eine Berufung stand im Raum, doch man entschied sich letztlich dagegen.

Porsche-Chef: BoP schon mit zwei Herstellern schwierig

Laudenbach gibt sich deshalb keinerlei Illusionen hin: "Wir können bereits sehen, wie schwierig es mit zwei oder drei Herstellern [in der GTE-Pro-Klasse] ist. Mit sechs, acht oder neun Herstellern wird es nicht einfacher." Dabei haben ACO und IMSA ein System mit vier Stellschrauben entwickelt, anhand derer eine Angleichung der Konzepte gelingen soll.

Im Frühjahr verkündeten beide Serien, dass eine Konvergenz über die Stellschrauben Reifen, Boost, Bremsen und Aerodynamik gelingen soll. Gerade die Regelung beim Hybrid-Boost gefällt Laudenbach. Sie sieht vor, dass bei Allrad-angetriebenen Fahrzeugen die Hybrid-Leistung erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit einsetzen darf.

Der genaue Wert ist noch nicht definiert, soll aber zwischen 120 und 160 km/h liegen. Laudenbach begrüßt diese Maßnahme: "Wenn man mit dieser Mindestgeschwindigkeit [beim Einsetzen des Boosts] spielt, dann kann man das wirklich kontrollieren. Auch aus technologischer Sicht denke ich, dass es möglich ist, das zu kontrollieren."

Gleichzeitig weiß er aber auch: "Sicherlich ist das nicht die beste Art, ein Auto mit Allradantrieb zu fahren. Das ist klar. Wenn man ein Auto mit Allradantrieb hat, weiß man natürlich, dass man den Boost aus der Kurve mitnehmen muss, sobald man Gas gibt."

Laudenbach ist zuversichtlich, dass das System mit seinen vier Stellschrauben funktionieren wird: "Ich denke, dass die Werkzeuge, die wir, die FIA und der ACO zur Verfügung haben, sehr gut sind und dass es möglich ist, ein Gleichgewicht herzustellen."

Transparenz bei den Herstellern "sehr wichtig"

Allerdings fordert Laudenbach verständlicherweise Transparenz von seinen Konkurrenten ein: "Die größere Frage ist, ob jeder das Spiel fair spielt. Das ist der kritische Punkt. Es ist sehr wichtig, dass jeder Hersteller mit einem offenen Buch spielt." Sollte all das gelingen, dann wird mit einem bei den 24h Le Mans kaum noch zu rechnen sein: Seriensiegen.

Toyota hatte ohne ernsthafte Konkurrenz zuletzt vier Le-Mans-Siege in Folge geholt, davor gingen drei Gesamtsiege an Porsche. Konzernschwester Audi triumphierte zwischen 2000 und 2014 insgesamt 13 Mal. "Ich glaube nicht, dass wir so etwas jemals wieder sehen werden, solange wir über Balance of Performance sprechen", meint auch Laudenbach.

Realistischer ist da schon eine Siegerliste wie in der GTE-Pro-Kategorie. Hier gingen die Erfolge in den letzten zehn Jahren an Ferrari (2012, 2014, 2019 und 2021), Porsche (2013 und 2018), Corvette (2015), Ford (2016) und Aston Martin (2017 und 2020).

"Aber ich denke, das ist es, was es für den Zuschauer sehr interessant macht. Wir müssen noch alle zusammen beweisen, dass BoP in der Königsklasse funktioniert", so Laudenbach. Bei Porsche arbeitet man unterdessen fieberhaft an die Rückkehr in den Prototypen-Sport. Der LMDh-Bolide soll noch in diesem Jahr sein Roll-out absolvieren, das Debüt des Rennwagens ist für 2023 bei den 24h Daytona geplant.

Mit Bildmaterial von Porsche.

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