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Mission H24: Wie kann man Motorsport-Fans für Wasserstoff begeistern?

ANZEIGE: Wasserstoff könnte schon bald Einzug in die WEC halten: Ab 2024 soll eine eigene Prototypen-Kategorie fahren

"Die Zukunft liegt im Rennen." Diese Formel wird in jedem Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans gelebt. Seit der ersten Austragung 1923 fungiert das extreme Ausdauerrennen stets als Testlabor und Forschungsbeschleuniger für Autos und Mobilität.

Weil man sich der aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen bewusst ist, entwickelt der Automobile Club de l'Ouest zusammen mit festen Partnern Lösungen für eine abgasfreie und kohlenstoffarme Mobilität.

Wasserstoff ist die Technologie der Zukunft.

Seit September 2018 läuft die MissionH24 von ACO und GreenGT, die Wasserstoff im Wettbewerbsumfeld promoten soll. Das Ziel ist klar: Die Schaffung einer Elektro-Wasserstoff-Prototypen-Kategorie bei den 24 Stunden von Le Mans 2024.

Die Herausforderung ist dabei gewaltig: Man muss die Technologie entwickeln, während man alle Regeln aufstellt und die Rahmenbedingungen für den ersten Wettbewerb mit Wasserstoff setzt. Sportliche und technische Regeln, Sicherheit, Infrastruktur und Ladestrukturen sind nur einige von vielen Themen, an denen eine Arbeitsgruppe bastelt, die sich schon seit einigen Monaten trifft.

Die von der ACO initiierte Arbeitsgruppe beinhaltet große Automobilhersteller (deren Namen noch geheim gehalten werden), wichtige Player im Motorsport und Transport sowie Wasserstoff-Spezialisten. Es sind Entwickler und Betreiber von Renn-Prototypen oder großen Ausrüstungsfirmen, die aufgrund von immensen F&E-Ressourcen Lösungen anbieten können (wie etwa die Total-Gruppe, die enorm in Infrastruktur-Lösungen investiert und so einen energetischen Übergang ermöglicht). Sie haben ein gemeinsames Ziel: bis 2024 eine Wasserstoff-Kategorie in Le Mans zu haben.

Wasserstoff, ja, aber trotzdem noch elektrisch!

Auch schon vor 2024 und dem Start der Prototypen in Le Mans verspricht der Weg so aufregend wie komplex zu werden. Daher sind Schritte notwendig: Man fürchtet etwa Änderungen von Spezifikationen und Deadlines für den LMPH2G. Dieser war 2019 schon für eine Demonstrationsrunde unterwegs und wird vom H24Racing Team gerade zu einem Rennwagen umgebaut, der am Ende des Jahres im Michelin Mans Cup starten könnte.

Wasserstoff zum Wettbewerb zuzulassen bringt weitere Probleme für Equipment, Distribution, Lagerung oder Sicherheit mit sich. Damit müssen sich öffentliche Instanzen und Hersteller auch auseinandersetzen, damit man Wasserstoff auch auf einer täglichen Basis auf den Straßen von Frankreich und Europa sehen kann.

Gleichzeitig gibt es eine wichtige aufklärende und pädagogische Mission, die erklärt, was diese Technologie überhaupt ist, wie man mit ihr umgeht, welche Fortschritte sie macht und wie sie sich von anderen non-thermalen Mobilitätslösungen unterscheidet.

Motorsport-Fans sind leidenschaftlich, aber auch empfindliche Kritiker. Die Botschaften sind daher wichtig: "Ich denke, dass man Wasserstoff ganz anders vermittelt als Elektroautos, weil Elektroautos schon vorher in den Köpfen der Leute existiert haben. Sie wussten, was es ist. Das Wasserstoff-Auto sagt ihnen hingegen nichts", meint Romain Aubry, Technikchef für Total Competition und Projektmanager für Mission H24.

"Indirekt gesehen ist das Wasserstoff-Auto elektrisch", betont er. "Wir vergessen es, aber es ist immer noch Wasserstoff-Elektrizität. Es gibt keine Wasserstoff-Verbrennung, sondern eine Brennstoff-Zelle. Die Öffentlichkeit muss zwei Technologien unterscheiden. Der BMW Hydrogen 7 hatte eine reine Wasserstoff-Verbrennung: einen Verbrennungsmotor, in den gasförmiges Wasserstoff eingeführt wurde. Aber hier wird Wasserstoff genutzt, um die Batterie anzutreiben, die Elektrizität produziert."

Einfacher gesagt: "Die Brennstoff-Zelle wird ihrem Namen nicht wirklich gerecht", lacht Bernard Niclot, Technik-Referent des Mission-H24-Projekts und früherer Technikchef der FIA. "Man hat den Eindruck, dass etwas verbrannt wird, was aber nicht passiert. Man sorgt für Elektrizität. Dahinter steckt ein Elektroauto, darum ist es auch relativ leise."

Wie kann man Motorsport-Fans begeistern?

Welchen Sound werden die Fahrzeuge machen? "Wird die neue Generation an Motorsport-Fans Lärm in 20 Jahren noch tolerieren oder wird es sie stören, wenn die Autos lauter sind? Der (Hybrid-)Toyota macht wenig Lärm, und ich habe nicht den Eindruck, dass es viele Menschen schockiert", merkt Romain Aubry an.

"Es ist klar, dass es nicht wie ein Verbrennungsmotor klingen wird", sagt Bernard Niclot. "Dahinter steckt ein Kompressor, der mit sehr hohen Drehzahlen läuft. Von daher werden wir immer noch eine Art Pfeifgeräusch haben. Ansonsten müssen wir den Sound noch herausfinden." Und wie in der Formel E können Fans noch mit anderen Elementen abgeholt werden, wie einem interessanten Look der Autos. "Ein futuristisches Aussehen, ja, auch. Wir hätten gerne etwas klein wenig Futuristisches."

Die Herausforderung, es mit traditionellen Technologien zu vereinen

Im Gegensatz zur einheitlichen Elektroformel benötigen die Wasserstoff-Prototypen einen direkten Vergleich mit Rivalen aus anderen Kategorien. Die Herausforderung ist real, da es eine direkte Konfrontation zwischen dieser jungen Technologie und den thermischen GTs und anderen Hybrid-Hypercars gibt.

"Im Gegensatz zu einer Einheitsserie werden diese Wasserstoff-Autos direkt gegen andere Typen fahren. Die Formel E fährt gegen sich selbst. Aber diese Autos stehen im Wettbewerb mit anderen - und dort liegt die große Herausforderung", stellt Aubry heraus. "Wir müssen etwas Demonstratives mit einer sehr jungen Technologie machen. Das Gute ist, dass man als sehr junge Person immer noch eine Menge Spielraum hat. Das Schlechte ist, dass es in jungen Jahren immer Kinderkrankheiten geben wird. Die ersten Runs sind Entdeckung. Pierre Fillon [ACO-Präsident] möchte ein siegfähiges Auto. Das ist wirklich ambitioniert! Ihr Ziel ist es, in ihrer Kategorie sofort konkurrenzfähig zu sein. Und 2024 wollen wir eine saubere, konkurrenzfähige Klasse haben", sagt Niclot.

Für ein Rennen mit Wasserstoff-getriebenen Fahrzeugen ist aber auch ein Dialog und Vorbereitung mit den Strecken wichtig, da sie Anpassungen vornehmen müssen.

"Es muss eine Infrastruktur aufgebaut werden. Wir sprechen mit den Strecken, und viele denken nach. Man muss anfangen, Kontakt zu den Strecken herzustellen, weil wir einen Kalender, eine Meisterschaft, haben wollen. Bei einigen Strecken war der Start sehr, sehr hart. Denn einige dürfen nicht mehr als drei Tage über 80 Dezibel haben, sodass der Kurs theoretisch nur an drei Tagen im Jahr genutzt werden kann. Für den Rest der Zeit ist es ratsam, auf Elektrizität zu gehen: schnelle Ladestationen und Wiederaufladen auf dem Belag. Viele Strecken denken bereits an das, was noch getan werden kann."

Logistik und Equipment müssen entwickelt werden, dazu kommen Regeln für die Qualitätskontrolle und Zertifizierungs-Tests. Das ist noch einmal anders als das, was Total bereits für diverse Wettbewerbe mit Beteiligung der französischen Gruppe entwickelt hat. Das werden wir in kommenden Beiträgen noch erklären.

Mit Bildmaterial von Total.

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