Neel Jani: "Wir konnten dieses Rennen eigentlich nicht mehr verlieren..."
Am Tag nach den 24 Stunden von Le Mans spricht der Schweizer über seine Gefühle, nachdem er bis vier Stunden vor Schluss den Sieg vor Augen hatte. "So ist die Balance des Lebens."
Foto: : Anthony Rew
Nach dem Ausfall der beiden Toyota #7 und #9 in der 11. Rennstunde lag der #1 Porsche mit Neel Jani, Nick Tandy und André Lotterer praktisch uneinholbar in Führung. Die Theorie sah anders aus.
In seiner 319. Runde liess Lotterer den Wagen mit sinkendem Öldruck im Vierzylinder-Verbrennungsmotor ausrollen. "Leider ist dies schon auf der Zielgeraden passiert.
Das war zu weit weg, um das Auto nur per Elektromotor zurück an die Boxen zu fahren", bedauert der Titelverteidiger.
Die drei Fahrer hatten den Porsche zehn Stunden lang um den Kurs getragen und dabei den Vorsprung auf den ersten Verfolger aus der LMP2 von 8 auf 13 Stunden ausgebaut.
"Eigentlich konnten wir diesen Sieg nicht mehr verlieren. Wir haben keine Randsteine mehr überfahren und beim Überholen im Verkehr besonders aufgepasst", betont der Schweizer. "Wir haben alles heruntergefahren und fuhren im Schnitt zwei Sekunden langsamer, was uns wie eine Weltreise vorkam."
Einen Motorschaden so kurz vor Schluss konnte sich im Porsche-Lager niemand vorstellen. "Diese Motoren haben die mehrfache Laufleistung gut überstanden. Es ist ein Rätsel."
Die Enttäuschung ist gross, doch trägt Jani das Schicksal mit Fassung. "Im vergangenen Jahr haben wir noch unerwartet gewonnen, jetzt unerwartet verloren. So ist die Balance des Lebens", drückt sich der Schweizer mit indischen Wurzeln (Papa Mukesh ist Inder, Mutter Elisabeth Schweizerin) geradezu philosophisch aus.
Bei bisher acht aufeinanderfolgenden Teilnahmen bedeutete dies für ihn erst den zweiten Ausfall nach 2010 mit Rebellion. "Dieses Rennen hat man erst gewonnen, wenn es zu Ende ist. Das war zuletzt bei Toyota 2016 und am Sonntag bei uns so. Von allen Rennen sind die 24 Stunden von Le Mans in dieser Beziehung speziell."
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