Anzère: Duell der Junioren auf hohem Niveau
Das Klassement des zweiten SM-Laufs im Wallis sah fast genau gleich aus wie bei der Premiere in Reitnau. Diesmal musste Rolf Reding aber alle Register ziehen. "Viel mehr lag nicht drin."
Nach dem Kurzauftritt in Reitnau bestritten die acht Fahrer im Alter von 22 bis 28 Jahren im Wallis ihr erstes richtiges Bergrennen. Auf der 3,5 km langen Strecke von Ayent (Botyre) nach Anzère legten sie am Samstag je drei Trainingsläufe und am Sonntag drei Rennläufe hin. Die Entscheidung fiel tatsächlich erst in den letzten Minuten...
Mit der Trainingsbestzeit in 2:10,880 deutete Rolf Reding an, dort weitermachen zu wollen, wo er in Reitnau aufgehört hatte. Doch Lukas Eugster fuhr im ersten Rennlauf vom Sonntagmorgen fast drei Sekunden schneller als am Vortag und übernahm mit 2:08,729 die Spitze vor Reding (2:09,254) und Benjamin Devaud (2:10,814).
"Nach der Haarnadel im Mittelteil liess ich den rechten Fuss in der langen Passage mit den schnellen Kurven Richtung Ziel einfach voll auf dem Gas. Das hat sich ausbezahlt", schmunzelte Eugster. Obwohl Reding im zweiten Durchgang eine neue Bestzeit hinlegte, blieb der nur 14 Hundertstel wenig schnelle Appenzeller vorne.
"Ich hatte mir ja einen Zweikampf gewünscht, aber jetzt wäre es mir anders lieber", seufzte Reding. Während Eugster schon den Sieg sah, legte der Schwyzer im letzten Lauf noch einen Zahn zu und fuhr mit 2:08,268 Tagesbestzeit.
Obwohl Eugster fast gleich schnell war wie im ersten und zweiten Lauf, reichte es in der Addition der beiden schnelleren Zeiten nicht zum Sieg. "Ich hätte das nie gedacht, aber ich muss seine Leistung neidlos anerkennen", meinte Eugster. "Aber es macht mega Spass. Wer gewinnen will, muss alles geben."
Dies tat der nun zweifache Saisonsieger und Tabellenführer Rolf Reding. "Als Lukas vorne blieb, ging ich nochmals über die Bücher. Ich habe mit den Coaches alle Daten angeschaut und ging danach überall noch ein bisschen mehr ans Limit... "
Mit ihren serienmässigen und 1294 kg schweren Toyota GT86 mit Pirelli-Strassenbereifung klassierten sich die beiden Schnellsten der Juniorwertung in den Rängen 174 und 175 von 213 (!) gestarteten und 191 klassierten Konkurrenten. Einige wesentlich leichtere und teilweise stärkere Tourenwagen mit Slicks liessen sie mit ihren Topzeiten also zurück.
Wie in Reitnau wurde Lokalmatador Benjamin Devaud, der die Rennstrecke von Einsätzen mit einer REG-Lizenz her kannte, mit Zeiten knapp über 2:10 Dritter. "Die Umstellung vom VW Golf, mit dem ich hier schon 2:03 fuhr, auf den Toyota-Hecktriebler fällt mir nicht leicht. Ich habe Vertrauen in die Strecke, aber noch nicht ins Auto..."
Mit 4,2 Sekunden Rückstand auf Devaud in der Addition wurde Mario Koch wie in Reitnau Vierter vor Aurelio Demski und Florian Klein. Demski, von Beruf Landwirt, machte die grössten Fortschritte, indem er sich von 2:21,536 im Training auf 2:12,938 im dritten Rennlauf steigerte.
Einzig Raphael Feigenwinter und Joshua Reynolds tauschten nach Reitnau ihre Plätze. Auch sie rückten mit ihren Zeiten näher ans Mittelfeld. Die weiteren Fortschritte wird man beim dritten Bergrennen am 26./27. August in Oberhallau sehen.
Swiss Hillclimb Junior Championship - standings after 2 rounds
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