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Kein Set-up für größeren Hinterreifen: Tom Lüthi seit Austin-Sieg in Problemen

Seit Jerez ist Tom Lüthi nicht mehr konstant in den Top 3: Wie der Schweizer den neuen Dunlop-Reifen beurteilt und wie er seine WM-Chancen einschätzt

Beim vierten Moto2-Rennen in Jerez de la Frontera führte Dunlop einen neuen, größeren Hinterreifen ein. Bei den drei Überseerennen wurde noch der Reifen des Vorjahres eingesetzt. Mit einem rund 10 Millimeter größeren Durchmesser reagierte Dunlop auf das höhere Drehmoment der Dreizylindermotoren von Triumph. Alle Teams mussten sich auf den neuen Hinterreifen einstellen. Manchen gelang das besser, andere hatten größere Schwierigkeiten.

Probleme hat das deutsche IntactGP-Team. Bei den drei Überseerennen zählten Marcel Schrötter und Tom Lüthi zu den schnellsten Fahrern. In Austin wurde ein Doppelsieg gefeiert. Aber in Jerez und zuletzt in Le Mans hatten beide Mühe, konstant Topzeiten zu fahren und im Rennen um vordere Plätze zu kämpfen. Ein Mitgrund dafür ist der neue Reifen, denn dafür muss auch die Abstimmung verändert und angepasst werden.

"Es ist krass, ich bin auch überrascht", sagt Lüthi im Gespräch mit 'Motorsport.com' über den größeren Hinterreifen. "Zunächst habe ich mich auf diesen Reifen gefreut, denn mehr Grip ist für einen Fahrer immer gut. Aber wenn man das vorne nicht kompensieren kann, dann bekommt man ein Problem. Hat man hinten zu viel Grip, dann schiebt das Vorderrad in der Kurve geradeaus - einfach gesagt."

Mit dem neuen Reifen funktioniert das Set-up nicht mehr

Das gute Set-up, das IntactGP mit dem alten Hinterreifen gefunden hat, ist passe. "So ein Motorrad abzustimmen ist komplex", sagt der Routinier aus der Schweiz. "Wenn man statisch mehr Gewicht auf das Vorderrad bringt, dann fehlt hinten Gewicht. Man muss bei der Einstellung immer Kompromisse eingehen. Eine gute Balance vom Motorrad ist immer ein guter Kompromiss. Und diesen haben wir noch nicht gefunden."

Thomas Lüthi

Der Schweizer findet die Einführung des neuen Hinterreifens "nicht mehr cool"

Foto: LAT

Seit Jerez wird getüftelt, aber der Durchbruch ist noch nicht geschafft, wie Lüthi festhält: "Wir haben vergangene Woche in Barcelona getestet. Dabei haben wir viel gearbeitet und aussortiert. Wir haben einige Ideen sammeln können, aber die super Lösung haben wir nicht gefunden. Aber jetzt kommt Mugello. Diese Strecke hat wieder einen ganz anderen Charakter und Griplevel. Jetzt müssen wir schauen, wie wir das hinbekommen."

Will man die neue Moto2 einbremsen?

Lüthi spekuliert auch über einen anderen Grund für die Einführung des neuen Reifens: "Cool finde ich es nicht mehr, weil die Rundenzeiten auch langsamer geworden sind. Es sieht fast so aus, dass wir etwas eingebremst wurden - zumindest auf den Strecken bis jetzt. Vorher waren wir im Rennen bis zu 30 Sekunden schneller als im Vorjahr. Jetzt waren es nur noch zwei Sekunden oder so. Man ist wieder näher dran an der alten Moto2."

In Katar war die Rennzeit des Siegers um 24 Sekunden schneller als 2018. In Argentinien waren es 69 Sekunden und in Austin 19 Sekunden. Jerez kann aufgrund des Abbruchs und der verkürzten Renndistanz nicht als Vergleich herangezogen werden. In Le Mans war die Rennzeit des Siegers nur noch um vier Sekunden schneller als im Vorjahr. Die nächsten Rennen werden zeigen, ob sich der Trend bestätigt und der neue Hinterreifen dafür sorgt, dass die Moto2 ungefähr auf dem Level des Vorjahres fährt.

"Trotzdem ist es für alle gleich", betont Lüthi. "Alex Marquez fährt das gleiche Motorrad wie ich und hat in Le Mans gewonnen." Man muss weiterarbeiten und ein gutes Set-up für den neuen Reifen finden. "Das ist ständige Arbeit. Man kann nicht jemandem hinterherfahren, dabei das Set-up sehen und sich sagen: 'Das muss ich auch probieren.' Jeder Fahrer muss sein Set-up finden und die Kompromissarbeit ziemlich perfekt machen."

Nur sieben Punkte Rückstand: Was Lüthi zur WM-Situation sagt

"Wir hatten mit den alten Reifen eine gute Abstimmung. Da waren beide Crews gut aufgestellt. An den ersten drei Rennwochenenden waren wir beide konstant vorne. Die Teamleistung war schon stark", blickt Lüthi auf die Überseerennen zurück. Dieser Form läuft man nun hinterher. "Es hat uns beiden und dem ganzen Team etwas wehgetan. Marcel hatte zusätzlich noch mit seinem Fuß Probleme. Das zeigt, dass wir arbeiten und eine neue Richtung einschlagen müssen. Dann können wir als Team wieder stark sein."

Thomas Lüthi

Vor dem Grand Prix von Italien hat Lüthi sieben Zähler Rückstand auf Baldassarri

Foto: LAT

Trotz der beiden schwierigen Rennen in Jerez und Le Mans ist Lüthi in der WM-Wertung Zweiter und hat nur sieben Zähler Rückstand auf Lorenzo Baldassarri. An die WM will der Schweizer momentan aber nicht denken: "Es ist noch zu früh. Ich bin auf dem zweiten Platz und konnte trotz des schwierigen Wochenendes in Le Mans mit dem sechsten Platz wichtige Punkte sammeln. Dahinter sind natürlich auch Marquez und Navarro nähergekommen. Die Moto2-Saison ist noch sehr lang und die Moto2 ist sehr eng."

Konstanz und regelmäßige Podestplätze sind der Schlüssel zum WM-Titel. "Daran arbeiten wir und ich denke, wir sind auf einem guten Weg", sieht es Lüthi optimistisch. "In Le Mans haben wir es mit der Abstimmung nicht geschafft und sind mit einem sehr, sehr schwierigen Rennen trotzdem Sechster geworden. Das zeigt, dass wir auf einem hohen Niveau sind. Wenn wir es wieder besser hinbekommen und bei der Abstimmung die Richtung finden, dann können wir auch wieder konstant in die Top 3 kommen. Davon bin ich überzeugt, daran arbeiten wir jetzt. Und dann ist in der WM auch viel möglich."

Mit Bildmaterial von LAT.

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