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Marcel Schrötter erklärt Formkrise: "Mir fehlt einfach die Leichtigkeit"

Intact-Pilot Marcel Schrötter kämpft in der Moto2 seit einigen Rennen um den Anschluss an die Spitze - Uns hat er erklärt, warum es ihm aktuell so schwer fällt

Nach einem starken Saisonauftakt mit zwei Podestplätzen in drei Rennen konnte sich Moto2-Pilot Marcel Schrötter danach außer am Sachsenring, wo er Dritter wurde, nicht mehr wirklich in Szene setzen. Oft reichte es nur für siebte oder achte Plätze. Beim letzten Grand Prix in Silverstone kam er nicht über Rang 14 hinaus.

"Es ist wirklich schwierig - auch um persönlich damit umzugehen", verrät Schrötter im Gespräch mit 'Motorsport-total.com'. "Vieles hat sich in eine gute Richtung bewegt, vergangenes Jahr war schon eine gute Saison, mit einem Team und einem Bike, wo alles passt. Und dann sieht man, dass die Resultate auch funktionieren."

"Aber wenn es aus irgendeinem Grund mal nicht ganz so läuft, wenn man nicht die Leistung abrufen kann, ist man in der Moto2 eben gleich hinterher. Das sehen wir ja jetzt momentan. Und ich bin ja kein anderer Fahrer als am Anfang vom Jahr", erklärt der Deutsche. Aber warum kann er dann nicht mehr an alte Leistungen anknüpfen?

Schrötter macht Hinterreifen als Hauptgrund aus

Auf seinen gebrochenen Fuß, den er sich beim Trial-Training vorm Europa-Auftakt in Jerez zugezogen hatte, will Schrötter die Formkrise nicht zurückführen: "Ich weiß nicht, wie sehr mich der Fußbruch durcheinander gebracht hat. Zur gleichen Zeit kam der neue Reifen. Und das ist eigentlich der Hauptgrund", argumentiert er.

"Selbst mit einem gebrochenen Fuß bin ich einigermaßen gut klargekommen. Dann war gleich die OP, danach in Le Mans habe ich es noch gespürt, konnte aber gut damit umgehen. Ich glaube nicht, dass es daran lag." Vielmehr bereite ihm der neue, breitere Hinterreifen Probleme. Er wurde in Jerez erstmals offiziell eingeführt.

Schrötter erklärt: "Der Reifen spielt einfach gar nicht in meinen Stil. Alles ist ein bisschen träger und langsamer. Wie wenn man von einer 600er auf eine 1000er steigt, vom Handling her. Es fühlt sich schwerfälliger an, beim Einlenken, im Bremsverhalten. Das sind Kleinigkeiten, die sich mit meinem Fahrstil nicht so leicht bewältigen lassen."

Seit Europa-Auftakt in Jerez "ein Auf und Ab"

Über mehrere Rennen machten ihm zudem Probleme am Vorderrad zu schaffen: "Ich hatte das Vertrauen verloren, immer wieder ein einklappendes Vorderrad, nicht den Halt, den ich vorher hatte. Das war lange das Problem." Zwar bekam das IntactGP-Team dies durch ein paar Änderungen an der Abstimmung in den Griff.

"Aber trotzdem waren wir immer noch zu langsam. Der Sachsenring war dann zwar wieder ein Highlight, aber die Strecke ist auch sehr speziell. Da wird sehr viel vom Hinterrad gesteuert", weiß Schrötter, dem seit Beginn der Europa-Tour die in der hart umkämpften Moto2 so wichtige Konstanz fehlt. "Es war ein Auf und Ab."

Marcel Schrötter

Im exklusiven Interview gibt Schrötter: "Es ist mental schon sehr schwierig"

Foto: GP-Fever.de

Dass dieses Auf und Ab ausgerechnet in Europa begann, kommt laut Schrötter nicht von ungefähr: "Irgendwas dreht sich da immer. Andere Strecken, mehr Aufmerksamkeit. Und bei mir kam noch der Fußbruch. Das war extrem, weil alles zusammenkam." Seitdem fehle ihm die gewisse Leichtigkeit, um auf seiner Kalex vorne mitzufahren.

Schrötter will weiter an seinem Fahrstil arbeiten

"Vorher wusste ich: Ok, wenn ich jetzt pushe, bin ich schnell und es reicht für die ersten Drei. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in den Top 10 sind", sagt der Deutsche. "Das letzte Rennen war extrem schwierig, auch vom Kopf her. Ich hatte eigentlich keine Probleme mit dem Motorrad, konnte aber aus irgendeinem Grund nicht schneller."

Schrötter und sein Team wissen, dass sie mit dem Motorrad nicht weit weg sind von anderen Topfahrern. "Das ist schon mal ein Fragezeichen weniger. Ich muss jetzt weiter an mir arbeiten, um das besser in den Griff zu bekommen. Denn wir sind, Silverstone mal ausgenommen, nicht extrem weit weg", urteilt der Moto2-Pilot.

Um den Anschluss wieder zu finden, will er auch an seinem Fahrstil arbeiten, betont aber: "Es ist schwierig, einen Fahrstil zu ändern. Das ist, wie wenn du von heute auf morgen mit links statt rechts schreibst oder den Fußball mit links schießen musst. Da denkst du dir auch erstmal, das geht doch nicht. Aber vielleicht mit der Zeit."

Beim Freizeit-Training von Fahrerkollegen lernen

Dafür trainiert Schrötter auch abseits der Rennwochenenden, und das auf sehr unterschiedlichem Terrain. "Du kannst schon versuchen, überall was Gutes mitzunehmen oder sich was abzuschauen", sagt er. "Zum Beispiel beim Flat-Track-Fahren: Jeder fährt ein bisschen anders, da kann man sich schon was abschauen."

"Oder mit dem Minibike: Das verhält sich zwar ganz anders und ist nicht so schnell, aber auch hier kann man das ein oder andere ausprobieren. Auch wenn es gerade etwas zäh läuft, solche Trainings darf man deswegen nicht vernachlässigen. Man muss dranbleiben und vor allem Spaß haben bei dem, was man macht", erklärt er weiter.

Auf seine Zweikampfstärke angesprochen, sagt der Deutsche: "Ich glaube, ich bin im Zweikampf mittlerweile ganz okay. Es kommt fast keiner mehr an mir vorbei, der dann auch vorne bleibt. Egal in welcher Position, ich versuche immer sofort zu kontern. Da hat man dann manchmal das Problem, den Anschluss nach vorne zu verlieren."

Vizetitel in der Moto2 noch nicht außer Reichweite

"Aber ich will den Leuten auch einfach zeigen, dass ich niemand bin, der einfach überholt wird. Da habe ich mich schon um einiges gesteigert." So aggressiv wie etwa KTM-Pilot Brad Binder, den Schrötter für seine harten Manöver in dieser Saison schon mehrfach scharf kritisierte, will er selbst aber nicht zu Werke gehen.

Generell weiß er: "Es gibt sicher noch Platz zum Verbessern, gerade in der ersten Runde. Es ist noch ein Manko, dass ich zu lange brauche, um in meinen Rhythmus zu kommen. Aber ich arbeite daran. Das ist auch etwas, dass man nicht von heute auf morgen ändern kann. Ich denke allerdings nicht, dass es so sehr daran liegt."

Für den Rest der Saison erwartet Schrötter keine Wunder, hofft jedoch auf einen Aufwärtstrend, auch wenn die Zeit langsam knapp wird. "Dieses Jahr hätte die Saison sein können - und sie kann es noch immer. Aber uns läuft die Zeit davon. Der Anschluss ist noch nicht ganz da, aber wir werden bis Valencia nicht aufgeben."

"Wer weiß, wir haben jetzt noch zwei Rennen hier und dann geht's wieder nach Übersee. Vielleicht finden wir dort die Lockerheit wieder", schielt der Deutsche mit einem Auge schon auf die Asien-Runde. "Es ist immer noch alles drin. Platz zwei, drei sind noch in einer gewissen Nähe." Aktuell liegt Schrötter auf Platz sieben der WM-Tabelle.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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