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Testbericht

MotoE-Test Jerez 2018: Bradley Smith stellt historische Bestzeit auf

Die MotoE-Piloten sind in die erste Saison gestartet: Bei Testfahrten in Jerez kann Bradley Smith die absolute Bestzeit aufstellen - Sete Gibernau gibt Comeback

Bradley Smith

Gold and Goose / Motorsport Images

Am Freitag wurde auf dem Circuito de Jerez Geschichte geschrieben: Die MotoE rollte zu einem ersten dreitägigen Test auf die Rennstrecke. Alle zwölf Teams waren vertreten. Nur das Wetter spielte nicht ganz mit, immer wieder wurden die Sessions von Regenschauer unterbrochen. Da die Strecke mit den Moto2-Piloten geteilt wurde und nur jeweils ein Bike pro Team zur Verfügung gestellt wurde, war die Zeit für die einzelnen Piloten limitiert. Die erste MotoE-Bestzeit konnte Bradley Smith (One Energy Racing) in 1:50.265 Minuten aufstellen.

"Zum ersten Mal haben wir alle Teams gemeinsam auf der Strecke", freute sich Cup-Chef Nicolas Goubert über den Testauftakt bei 'MotoGP.com'. "Jedes Team wurde mit einem Bike ausgestattet. An jedem Tag wurden drei Sessions gefahren", erklärte der Franzose. "Alle Fahrer waren ehrlich gesagt positiv überrascht, denn sie wussten nicht, was sie zu erwarten haben. Es ist immerhin ganz anders, als jene Bikes, die sie bisher gefahren sind. Aber alle waren positiv überrascht, das war also ein guter Auftakt", resümierte der Ex-Michelin-Boss.

Am ersten Tag stellte der Finne Niki Tuuli vom Ajo-Team eine erste Richtmarke auf. Bei teilweise noch nassen Bedingungen am Vormittag bekamen die Fahrer einen ersten Eindruck von den Elektrobikes, bis zum Abend hin verbesserten sich die Zeiten stark. Am Ende konnte der frühere Moto2-Pilot eine 1:51.721 Minuten fahren. "Das alles ist sehr interessant", zeigte sich Tuuli gegenüber 'MotoGP.com' begeistert.

Smith setzt am Samstag die absolute Bestzeit

Er ist bereits gespannt, wie schnell die MotoE im Vergleich zu den anderen Kategorien im kommenden Jahr fahren wird. "Wir haben schon sehr viele Dinge ausprobiert, aber dennoch denke ich, dass wir noch deutlich schneller fahren können." Der erste Eindruck stimmt. Allerdings hat Tuuli bereits festgestellt: "Wir können uns noch stark verbessern. Ich fand es einfacher, in langgezogenen Kurven zu fahren, als in den engen. Denn es ist relativ schwierig, das Bike abzustoppen, da können wir uns noch mehr verbessern."

Bradley Smith

Bradley Smith

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Verbessern konnte sich am zweiten Testtag Bradley Smith (One Energy Racing), der Ex-MotoGP-Pilot stellte eine neue Bestzeit in 1:50.265 Minuten auf. Aufgrund der regnerischen Bedingungen am Samstagnachmittag wurde diese frühe Bestzeit nicht mehr unterboten. Smith setzte sich über drei Zehntelsekunden vom Rest des Feldes ab. "Natürlich ist alles noch ganz neu, das Team, das Bike, die Technologie. Aber ich bin dennoch positiv überrascht. Ich denke, wir haben ein gutes Verständnis für das Bike - wie eine schnellere Rundenzeit zustande kommt."

Teammanager Johan Stigefelt ist ebenso erfreut über den guten Auftakt: "Das waren drei sehr interessante Tage mit dem MotoE-Bike. Das ist eine komplett andere Welt. Bradley war überrascht, wie gut sich das Bike fahren lässt", verriet er. "Es ist schön, ihn mit einem großen Smile zu sehen. Wir haben versucht, es ihm so einfach wie möglich zu machen, das Bike zu fahren. Es fühlt sich gut an, die Zeitenliste anzuführen."

Neue Reifen von Michelin überzeugen

Der Brite konnte wie auch Tuuli beobachten, dass es bei den engen Zeitabständen vor allem auf die richtige Technik beim Bremsen ankommt. "Es scheint, als würden die Bikes ganz gut in der Kurve liegen und die Leistungsentfaltung zu weniger durchdrehenden Rädern führen. Die Rundenzeit wird also vor allem beim Bremsen gemacht - wie man bremst und wie viel Kurvenspeed man wieder mitnehmen kann."

Smith war außerdem vom Grip der Reifen beeindruckt. "Der Grip war gut, daher konnten wir das Bike auch schon zum absoluten Limit pushen. Es lagen weniger als fünf Sekunden zwischen einer Rundenzeit im Nassen und im Trockenen, das zeigt das hohe Niveau, auf dem wir fahren."

MotoE-Bike

MotoE-Bike

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Reifenhersteller Michelin hat extra für die Elektroklasse neue Reifen konzipiert. Piero Taramasso, Michelin-Manager, verriet gegenüber 'MotoGP.com', wie sich die neuen Pneus zusammensetzen: "Beim Vorderreifen haben wir den MotoGP-Reifen zum Vorbild genommen, da der unter starkem Druck steht und viel Gewicht aushalten muss beim Bremsen. Der Hinterreifen ist vom Superbike-Slick abgeleitet, den wir in der französischen und spanischen Meisterschaft verwenden. Denn man braucht ein gutes Warm-up für das kurze Rennen über neun, zehn Runden", erklärt der Italiener.

Viel Grip im Regen: "Fühlt sich wie im Trockenen an"

Die Regenreifen habe man ebenfalls von den MotoGP-Reifen abgeleitet. "Der Grip ist sehr hoch, die Fahrer waren ganz überrascht. Sie meinten, es hätte sich angefühlt, wie wenn sie im Trockenen gefahren wären. Wir starten mit einer ganz guten Basis. Die Fahrer waren zufrieden, der Grip ist da. Ich bin sehr zuversichtlich, was die nächste Saison anbelangt."

Die neuen Regenreifen kamen auch am letzten Testtag, am Sonntag, wieder zum Einsatz. Schon am Vormittag war die Strecke feucht, gegen Mittag setzte erneut Regen ein. Daher wurden die Rundenzeiten vom Samstag nicht mehr unterboten, die Smith-Bestzeit blieb bestehen. Mike di Meglio (Marc VDS) setzte sich bei den Mischbedingungen auf seiner Energica Ego Corsa auf Platz eins, mit einer Rundenzeit von 1:52.160 Minuten.

Mike Di Meglio

Mike Di Meglio

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Der Franzose war nach seinem ersten MotoE-Test zufrieden: "Das war ein guter Tag für uns. Wir haben uns vor allem im Regen stark gesteigert. Da hatten wir gestern noch Probleme, aber ich bin glücklich, dass wir jetzt ein paar gute Lösungen finden konnten. Wir konnten uns bereits stark verbessern und schon nach zehn Runden hat es sich wie mein Bike angefühlt." In der Gesamtwertung platzierte sich di Meglio hinter Smith und Tuuli auf Rang drei. Ihm fehlte knapp eine halbe Sekunde auf die Bestzeit des Briten.

Poncharal: "Wie Pioniere in einer neuen Ära"

Dahinter reihten sich Matteo Casadei (SIC58) und Matteo Ferrari (Gresini) ein. Auch die beiden Italiener schafften ihre schnellste Zeit am Samstagvormittag. "Ich bin nicht so viel gefahren, hauptsächlich am Samstagvormittag im Trockenen", meinte Ferrari. "Meine Zeit gibt mir Hoffnung. Es braucht viel Zeit, um sich auf das Bike einzustellen. Man muss sehr stark in die Kurve rutschen, denn das Bike ist so schwer, dass es das Bremsen schwierig macht", konnte auch er feststellen.

Eric Granado (Avintia) und Kenny Foray (Tech3) reihten sich in der Gesamttabelle dahinter auf den Rängen sechs und sieben ein. "Das Bike ist so anders, als alles, was ich bislang in meinem Leben gefahren bin", merkte Granado an, dem am Ende eineinhalb Sekunden auf die Spitze fehlten. Tech3-Teamchef Herve Poncharal ist bereits Feuer und Flamme: "Wir fühlten uns wie Pioniere in einer neuen Ära", lässt der Franzose wissen. "Dieses Bike ist so anders, als alles, was wir bislang kannten. Und ehrlich gesagt wussten wir nicht, was wir zu erwarten haben."

Sete Gibernau

Sete Gibernau

Foto: Gold and Goose / LAT Images

"Nach wenigen Runden hatte jeder ein Lachen auf dem Gesicht", freute sich der Franzose. "Jeder Fahrer war positiv überrascht vom Verhalten des Bikes. Wir haben drei problemfreie Tage erlebt und es macht wirklich Spaß, den Bikes zuzusehen. Der Kurvenspeed, den sie draufhaben, ist wirklich unglaublich. Das ist näher an einem Moto3-Bike dran, als an einem MotoGP-Bike. Ich denke, dass das viel interessanter wird, als viele glauben."

Gibernau: "Möchte beste Version meiner selbst sein"

Randy de Puniet (LCR), Josh Hook (Pramac) und Niccolo Canepa (LCR) konnten sich außerdem in den Top 10 der Gesamtwertung einreihen. Mit Spannung wurde auch das Comeback von Sete Gibernau (Pons) erwartet. Der zweifache MotoGP-Vizeweltmeister landete am Ende auf dem 14. Gesamtrang (+2,552 Sekunden). "In der ersten Runden habe ich nur 'whoop whoop' geschrien, weil mir der Sound abging", lachte der Spanier.

"Es war sehr aufregend. Ich saß zwölf Jahre nicht mehr auf einem Bike auf der Rennstrecke, daher habe ich großen Respekt. Es sind viele sehr gute Fahrer dabei, aber mein größter Rivale bin ich selbst", weiß Gibernau. "Ich muss fit sein und trainieren, wieder auf dem Bike zu fahren. Ich muss wieder darauf achten, wann ich schlafe und was ich esse. Ich möchte im Alter von 46 einfach die beste Version meiner selbst sein."

María Herrera, Ángel Nieto Team, mit Jorge Martinez

María Herrera, Ángel Nieto Team, mit Jorge Martinez

Foto: Angel Nieto Team

Mit Maria Herrera ist auch eine Frau im Starterfeld vertreten. Die Spanierin konnte sich im Gesamtklassement auf dem vorletzten Platz einreihen, ihr fehlten allerdings über zehn Sekunden auf die Smith-Zeit. "Ich freue mich, zurück zu sein. Ich habe das neue Bike probiert und das Gefühl war total anders. Ich bin noch nicht so viele Runden gefahren und es fühlte sich auch noch nicht ganz so komfortabel an. Ich muss vor allem das Bremsverhalten verstehen. Im Nassen tat ich mir noch schwer."

Bei Intact war der Deutsche Marvin Fritz als Ersatzmann für Jesko Raffin mit dabei, denn der Schweizer fuhr noch das letzte Rennen der Moto2-Europameisterschaft in Valencia. Auch Xavier Simeons MotoE-Debüt hat sich verzögert, da er aufgrund seiner Verletzung vom letzten MotoGP-Rennen nicht antreten konnte. Er wird von 12. bis 14. März 2019 beim zweiten offiziellen MotoE-Test in Jerez ebenfalls mit dabei sein.

Das Gesamtklassement des MotoE-Tests in Jerez:
1. Bradley Smith (One Energy Racing) - 1:50.265 Minuten
2. Niki Tuuli (Ajo) +0,362 Sekunden
3. Mike di Meglio (Marc VDS) +0,476
4. Matteo Casadei (SIC58) +0,620
5. Matteo Ferrari (Gresini) +1,383
6. Eric Granado (Avintia) +1,577
7. Kenny Foray (Tech3) +1,588
8. Randy de Puniet (LCR) +1,641
9. Josh Hook (Pramac) +2,016
10. Niccolo Canepa (LCR) +2,110
11. Alex de Angelis (Pramac) +2,138
12. Jesko Raffin (Intact) +2,410
13. Lorenzo Savadori (Gresini) +2,424
14. Sete Gibernau (Pons) +2,552
15. Julian Miralles (Avintia) +2,680
16. Marvin Fritz (Intact) +3,090
17. Nico Terol (Angel Nieto) +3,569
18. Maria Herrera (Angel Nieto) +10,297
19. Luca Vitali (SIC58) +16,295

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