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Andrea Dovizioso meldet sich zurück: "Ein perfektes Rennen!"

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso schlägt in Brünn zu: Zweiter Saisonsieg für den neuen WM-Dritten ein Befreiungsschlag - Reifenmanagement gehört verbessert

1. Andrea Dovizioso, Ducati Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Andrea Dovizioso hätte sein 100. MotoGP-Rennen für Ducati nicht schöner feiern können: Der Italiener fährt von der Pole-Position in Tschechien zu einem unerwarteten Sieg. Besonders unverhofft kam die Glanzvorstellung, da der Kurs in Brünn nicht als Ducati-Strecke bekannt ist. Zuletzt gewann Casey Stoner 2007 das Rennen für die italienische Marke. Ebenso wenig ist die Strecke als Lieblingskurs des Vizeweltmeisters bekannt. Nur einmal stand er bislang auf dem Podium: 2009 wurde er Zweiter. Der neue WM-Dritte hat an diesem Rennwochenende neues Selbstvertrauen geschöpft und richtet seinen Titelkontrahenten eine Kampfansage aus.

"Ich habe nicht erwartet, so schnell zu sein. Das war ein perfektes Rennen", resümiert Dovizioso sein Tschechien-Rennwochenende kurz und knapp im Parc ferme. Der Italiener überraschte bereits am Freitag - besser gesagt hat Marc Marquez mit seiner Annahme überrascht, dass Dovizioso an diesem Sonntag wohl der schnellste Mann sein werde. Im Renntrimm sah der Italiener konstant schnell aus. Eine neue Ducati-Verkleidung wirkte sich ebenso positiv auf das Fahrverhalten aus.

Am Samstag gelang dem Katar-Sieger unverhofft die Pole-Position, von der er sichtlich selbst überrascht war. Dovizioso setzte sich knapp gegen Valentino Rossi und auch Teamkollegen Jorge Lorenzo durch. In seinem Ducati-Jubiläumsrennen konnte er am Start die Ausgangsposition zunächst nicht optimal nutzen. Rossi überholte ihn zu Beginn, doch der 32-Jährige konterte erfolgreich. Er setzte sich an die Spitze, allerdings konnte er sich nicht von seinen Verfolgern lösen. Gemeinsam mit seinem Landsmann bildete er ein Führungsduo.

 

"Dovis" Taktik: Renntempo zu Beginn sehr langsam

Vor allem zu Beginn des Rennens war das Tempo auffallend langsam. Die Piloten waren im niedrigen bis mittleren 1:57er-Bereich unterwegs, während sie im vierten Training teilweise niedrige 1:56er-Zeiten fahren konnten. Dovizioso erklärt: "Das Rennen war langsamer als die Trainings, weil wir auf den Reifenverschleiß achten mussten. Jeder musste mit seiner Energie und dem Hinterreifen haushalten." In den ersten Runden wollte der Ducati-Pilot den harten Pneu nicht zu sehr beanspruchen. Das gelang ihm recht gut, obwohl er sich nach dem Rennen nicht hundert Prozent zufrieden zeigt.

"Am Beginn habe ich versucht, ungewöhnlich zu fahren", gibt er später zu. Dovizioso wollte damit versuchen, die große Spitzengruppe zu verwirren. "Die Gruppe war so groß und es ist immer besser, wenn nur noch wenige Fahrer gegen dich kämpfen. Speziell wenn du deinen Reifen schonen musst. Das hat aber nicht funktioniert." Zwar konnte er die Führung gegenüber Rossi verteidigen und den "Doktor" in Runde elf endgültig abschütteln, doch zugleich bekam er Gesellschaft von Marquez und Lorenzo.

Auch fünf Runden vor Rennende lag Dovizioso gemeinsam mit Marquez und Lorenzo noch an der Spitze eng beisammen. Der Italiener konnte zwar nicht sehen, wie stark seine Gegner waren, andererseits konnte er als Führender aber die Strategie bestimmen. "Ich habe versucht, schnell zu reagieren und meinen Rhythmus zu halten, das war eine gute Strategie."

Nicht zufrieden mit Reifenmanagement

In der vorletzten Runde ritt Teamkollege Lorenzo mehrere Attacken, doch Dovizioso blieb ruhig und hielt seine Position. "Am Ende habe ich auf Marc gewartet, weil ich seinen Motor gehört habe. Doch dann war plötzlich Jorge da mit einem wirklich guten Speed. Wir haben uns duelliert." Der Italiener ging als Sieger hervor und rettet am Ende 0,178 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.

 

Den Grundstein für den Sieg legte er jedoch bereits am Freitag: "Vom ersten Training weg hatten wir einen guten Speed, das hat uns die Möglichkeit gegeben, am Renntrimm zu arbeiten. Wir sind viele Runden mit gebrauchten Reifen gefahren, haben ein perfektes Qualifying hingelegt und der Start aus der ersten Reihe hat geholfen, den Reifen bestmöglich zu schonen." Dennoch brach der Reifen in den letzten Runden etwas ein.

"Ich bin nicht vollkommen zufrieden damit, wie wir mit dem Reifen umgehen", gesteht der Perfektionist. "Ich weiß nicht, ob es an unserem Bike liegt oder an den Reifen, aber wir müssen daran arbeiten. An diesem Wochenende konnten wir uns etwas steigern, aber ich bin mit diesem Bereich noch nicht glücklich." Deshalb möchte sich Dovizioso beim Test am Montag auch speziell auf das Reifenmanagement konzentrieren.

Entwicklungen "könnten zweite Saisonhälfte beeinflussen"

In Brünn sei vor allem die starke Ducati-Beschleunigung der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Ein unerwarteter Erfolg, der Dovizioso wieder etwas in den Fokus der Weltmeisterschaft rückt. Denn nun steht er bei zwei Siegen und ist neuer WM-Dritter (68 Punkte Rückstand auf Marquez). "Wenn man sich jedes bisherige Rennwochenende in diesem Jahr ansieht, dann stellt man fest, dass unser Bike besser ist als jenes aus dem Vorjahr. Das Problem ist nur, dass wir dreimal eine Null geschrieben haben. Für die Weltmeisterschaft ist das sehr schlecht."

In Jerez war Dovizioso in den Crash mit Lorenzo und Dani Pedrosa verwickelt, in Le Mans und Barcelona unterliefen ihm zwei Fehler. "In diesen drei Rennen haben wir um Podien gekämpft. Wir haben daher sehr viele Punkte verloren. Ich denke aber, die Änderungen, die wir dieses Wochenende vorgenommen haben, könnten die zweite Hälfte der Saison beeinflussen", schickt er eine Kampfansage an seine Konkurrenten. Unter anderem war Ducati mit einer neuen Aero-Verkleidung in Brünn am Start.

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Dovizioso berichtet von einem besseren Gefühl auf dem Bike: "Ich konnte mehr mit dem Bike spielen. Natürlich bin ich nicht hundert Prozent zufrieden. Wir müssen mit dem Reifen einfach noch besser umgehen lernen. Generell haben wir aber ein sehr starkes Bike", resümiert der Routinier. Nachdem er im Vorjahr insgesamt sechs Siege einfahren konnte, wächst der Druck auf den Vizeweltmeister des Vorjahres.

Nach nur zwei Siegen bislang hätten viele den Eindruck, er sei in einem Tief, glaubt "Desmo-Dovi". "Aber wenn man sich alles genau ansieht, stimmt das nicht. Wir sind auf jeder Strecke schneller als im Vorjahr. Im Winter haben wir einen kleinen Schritt gemacht. An diesem Wochenende konnten wir das bestätigen." Und auch die Konkurrenz scheint gewarnt zu sein. Viertplatzierter, Yamaha-Pilot Rossi, ist beeindruckt: "Ich war etwas überrascht. Ich habe erwartet und gehofft, dass die Ducatis mehr leiden würden. Dovi ist sehr stark gefahren. Am Ende des Rennens waren sie schneller."

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