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Ben Spies: Warum es nach Nicky Hayden keine US-Piloten in der MotoGP gab

Fehlender Nachwuchs in Nordamerika: Ex-Werkspilot Ben Spies deckt auf, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um Grand-Prix-Talente aufzubauen

Die Königsklasse der Motorrad-WM wurde jahrelang von den US-Piloten dominiert. Ende der 1970er begann die US-Ära in der 500er-WM mit Kenny Roberts. Später holten Freddie Spencer, Eddie Lawson, Wayne Rainey und Kevin Schwantz die Titel in die USA. Doch nach Nicky Haydens Titelgewinn in der Saison 2006 spielten die US-Piloten meist nur eine Nebenrolle. Seit der Saison 2016 gibt es keinen US-Stammfahrer in der MotoGP.

Ex-MotoGP-Pilot Ben Spies hat eine Theorie, warum es aktuell keinen US-Nachwuchs gibt. Der Superbike-Weltmeister von 2009 ist überzeugt, dass junge Talente in einem hart umkämpften Umfeld auf Prototypen fahren müssen, um sich weiterzuentwickeln. Eine starke Moto3- und Moto2-Szene fehlt in den USA seit Jahren. Für die ehemaligen Zweitakt-Klassen 125 und 250 wurden keine adäquaten Nachfolge-Kategorien gefunden.

"Wenn man sich die bisher letzten US-Racer anschaut, die auf diesem Niveau fahren konnten, egal ob (John) Hopkins, Nicky (Hayden), ich, Colin (Edwards) - all diese Fahrer fuhren mit 125ern und 250ern. Man muss, wenn man zwölf Jahre alt ist, auf richtigen Rennmaschinen sitzen, bevor man zu den 600ern oder 750ern wechselt", kommentiert Spies im MotoAmerica-Podcast 'Off Track'.

Prototypen helfen beim Finden des Limits

"Wenn man nicht das Limit einer Maschine erkennt, dann macht man keine Fortschritte. Darum geht es. Wir brauchen 125er, 250er, Moto3-Bikes oder Moto2-Bikes, damit die jungen Talente lernen können, wie hoch die Messlatte liegen kann, wenn man ein richtiges Rennmotorrad fährt. Auf einem Superbike findet man schnell das Limit, doch ein GP-Bike hat viel mehr Potenzial", vergleicht Spies.

Der ehemalige MotoGP-Laufsieger ist überzeugt, dass die MotoAmerica Prototypen-Bikes braucht. Aktuell steht wie auch in der IDM die Superbike-Klasse klar im Fokus, während die kleinen Klassen weit von dem Niveau der Spanischen Meisterschaft (CEV) entfernt sind.

Ben Spies

MotoGP 2010: Colin Edwards, Nicky Hayden und Ben Spies

Foto: Motorsport Images

Welches Konzept wünscht sich Spies für die nationale US-Meisterschaft? "Ein Moto3-Bike oder ein Moto2-Bike - ich denke nicht, dass man exakt den Vorgaben der WM folgen muss. Beim Chassis sollte das so sein, doch beim Motor muss man nicht zwingend auf den Triumph-Motor setzen", so Spies.

"Man müsste die Hersteller mehr einbinden. Yamaha, Honda, Kawasaki oder Suzuki könnten ihren 600er-Motor einsetzen. Dieser sollte in einem Moto2-Chassis eingesetzt werden", schlägt Spies vor und erinnert sich: "Ich fuhr mit 13 und 14 Jahren eine TZ250, was jetzt einem Moto2-Bike entspricht."

Junge Fahrer zu lange in der gleichen Klasse

Laut Spies schlagen die US-Talente aktuell den falschen Weg ein: "Im vergangenen Jahrzehnt fuhren die US-Piloten zu lange mit den kleinen Motorrädern. Es gibt nicht viele Teams, deshalb passiert das. Als ich 17 Jahre alt war, fuhr ich ein 200 PS starkes Formula-Xtreme-Bike. Und das war bei Nicky (Hayden), Kurtis (Roberts) und (John) Hopkins auch so", erinnert sich der mehrfache AMA-Champion.

"Wir wuchsen mit GP-Bikes auf und wechselten dann zu feuerspuckenden 1.000ern, als wir 17 oder 18 Jahre alt waren. Deshalb konnten wir das alles erreichen. Ich bin überzeugt, dass das an den Zeiten lag, in denen wir im Alter von 12 bis 15 Jahren 125er und 250er fuhren. Es müssen nicht zwangsläufig Zweitakter sein. Aber es müssen richtige Rennmotorräder sein", betont Spies.

Ben Spies, Nicky Hayden

Ben Spies duellierte sich 2011 in Laguna Seca mit Valentino Rossi und Nicky Hayden

Foto: Bridgestone

Mit Joe Roberts gibt es aus US-Sicht einen neuen Hoffnungsträger. Beim Moto2-Saisonauftakt in Katar präsentierte sich Roberts in Bestform. "Joe ist seit ein paar Jahren dabei. Ich konnte ihn nicht besonders gut beobachten", gesteht Spies.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren platzte bei Roberts nach dem Wechsel von KTM zu Kalex der Knoten. "Ich weiß, dass es ein paar verschiedene Chassis gibt, die nicht so gut funktionieren wie das von Kalex. Das könnte ein Grund sein. Doch ich kenne die Details nicht", bemerkt Spies.

Dass John Hopkins sich intensiv um Roberts kümmert, wird von Spies als positives Signal gedeutet: "Hopkins arbeitet mit ihm. Ich schrieb ihm, aber ich schrieb auch Joe während des Katar-Wochenendes, um ihm meine Unterstützung zu schenken. Ich gratulierte ihm. Es ist gut, dass John sich um ihn kümmert."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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