Die Motorrad-Weltmeisterschaften 2016: Was erwartet die Fans?
Diese Woche steigt der Saisonauftakt der Motorrad-Weltmeisterschaften MotoGP, Moto2 und Moto3 in Katar. Was können wir 2016 erwarten?
Foto: : Yamaha MotoGP
Tests und Kaffeesatzlesen sind vorbei: Ab dieser Woche wird wieder knallhart um Punkte in den drei Grand-Prix-Klassen gekämpft. Am Donnerstagabend beginnen in Katar die ersten Trainings der neuen Saison.
Motorsport.com wagt einen Ausblick auf die Saison 2016 und was die Deutschen Fans erwartet.
MotoGP: Neues Reglement, neues Glück
Neue Reifen, neue Elektronik, für alle alles gleich. Die Kernfakten sind länger bekannt, und bei den Tests hat sich gezeigt, dass der tiefgründigere Sinn dahinter eintreten wird: Das Feld rückt enger zusammen und wird kräftig durchgewürfelt.
Bildergalerie: MotoGP-Test in Katar
Vor allem aber durchgewürfelt, denn wahrlich immer und ständig dominieren konnte bei den Tests niemand. Nur zwei präsentierten sich immer unter den stärksten: Jorge „Uhrwerk“ Lorenzo und Maverick Vinales.
Die Favoriten
Sicher wird es bei den ersten Rennen – vor allem Übersee – einige Überraschungen geben. Aber am Ende wird sich das Feld einpegeln und die „Aliens“ werden wieder das Zepter übernehmen: Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Marc Marquez und Valentino Rossi.
Thema Überraschungen: Natürlich sind Überraschungen nur dann Überraschungen, wenn sie überraschend kommen. Einige davon dürften sich aber abzeichnen, wie zum Beispiel bei Avintia und Pramac: Barbera, Baz, Redding und Petrucci trumpften bei den Tests groß auf. Und die GP15 hat letztes Jahr in Katar zwei Mal auf dem Podest gestanden.
Geheimfavorit auf Podeste und Siege und – wenn die Umstände passen – gar auf den Titelfight ist klar Maverick Vinales. Die Suzuki ist stärker und stärker geworden und der junge Spanier ist unbestritten eines der größten Talente für die Zukunft.
Die Kontroversen
Wer gedacht hat, dass nach dem Clash zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez nun ein ganzer Winter liegt, in dem beide in sich gehen konnten, der irrt.
Rossi scheint gemerkt zu haben, dass er – wie immer in seiner Karriere – ein direktes Feindbild auf der Strecke braucht. Das ist mit Lorenzo schon einmal in die Hose gegangen, er wechselte zu Ducati und war gnadenlos unterlegen. Eine direkte „Anpacke“ gegen seinen Teamkollegen hat er derzeit auch nicht.
Daher hält der Italiener an den Vorkommnissen aus dem vergangenen Jahr fest und schießt sich immer wieder auf das „Feindbild Marquez“ ein. Daraus will er seine Motivation schöpfen. Damit will er sich das rote Tuch vor die Augen spannen, wenn er die 93 vor sich sieht.
Bildergalerie: Valentino Rossi und die neue Yamaha M1
Marquez hingegen scheint sich nicht beeindrucken zu lassen und betont, er mache sein eigenes Ding. Ob und wie der gerade 23 Jahre jung gewordene Spanier diesem Druck widerstehen kann und wird, hängt auch von seinem Saisonstart ab. Ist die Honda gut genug für Siege, dann wird er vor Selbstvertrauen strotzen.
Die Deutschen
Stefan Bradl ist einmal mehr einziger Vertreter des deutschsprachigen Raums in der MotoGP-Klasse. Aber Aprilia scheint derzeit im Entwicklungsplan noch hinterher zu hinken, ließ einen der drei offiziellen Tests aus und kam erst in Katar mit dem neuen Motorrad daher.
Für Bradl und Aprilia dürften gerade die ersten drei, vier Rennen bis Jerez schwierig werden, danach werden erste Updates zu erwarten sein.
Bildergalerie: Stefan Bradl und die neue Aprilia RS-GP
In der Moto2 allerdings stehen die Hoffnungen auf das Spielen der deutschen Hymne nicht schlecht: Jonas Folger zählt sowieso zu den Podest- und Sieganwärtern, sein neuer Teamkollege Sandro Cortese will dieses Jahr den Sprung dorthin schaffen.
Marcel Schrötter hat im AGR-Team, mit dem Folger vergangenes Jahr GPs gewann, beste Voraussetzungen, sich ebenfalls in der Weltelite zu etablieren.
Und Tom Lüthi und Dominique Aegerter sind natürlich auch wieder zu den Podest-Favoriten zu rechnen. Wünschenswert wäre, dass gerade Lüthi konstanter ganz vorn mitfahren kann.
In der Moto3 bleibt Deutschland mit nur einem Fahrer, Phillip Öttl, weiterhin mager vertreten. Doch Öttl hat bei den Tests gezeigt, dass er einen weiteren Schritt in Richtung Weltspitze machen kann.
Öttls Schwäche waren bisher immer die Qualifyings, in den Rennen überholte er 2015 mehr Konkurrenten als jeder andere Pilot in der Moto2 und Moto3. Der Deutsche weiß um dieses Defizit und hat gezielt daran gearbeitet. Startet er weiter vorn, ist das Treppchen drin.
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