Dorna-CEO: Was die Frachtprobleme der MotoGP mit dem Krieg zu tun haben
Carmelo Ezpeleta erklärt, warum die MotoGP-Fracht nicht rechtzeitig in Argentinien angekommen ist - Kritik am Rennkalender weist der Dorna-CEO von sich

Nicht alle Tage tritt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta zu einer außerordentlichen Pressekonferenz vor die Medien. Doch nachdem sich die MotoGP am Donnerstag gezwungen sah, alle Freitagstrainings abzusagen, bestand Klärungsbedarf.
Mechanische Probleme mit zwei Flügen, die MotoGP-Fracht von Indonesien nach Argentinien bringen sollten, hatten bei einigen Teams zu großen Verzögerungen bei der Anlieferung für das bevorstehende Rennwochenende gesorgt. Manche Boxen in Termas de Rio Hondo waren noch am Donnerstag gähnend leer.Nach Berichten, dass vor allem Ducati und seine MotoGP-Kundenteams betroffen seien, bestätigt Ezpeleta: "Es betrifft Reifen, einiges von Gresini und VR46 und auch etwas von Ducati. Es sind verschiedene Dinge. Aber es ist klar, dass wir allen die gleichen Bedingungen bieten müssen. Selbst wenn nur einer betroffen wäre."
Russische Frachtflieger fallen weg
Eines der Frachtflugzeuge befand sich am Donnerstag noch immer in Mombasa/Kenia und wartete auf Ersatzteile, um es reparieren zu können. "Wenn der Flug heute Nachmittag gegen 20 Uhr abhebt, ist alles in Ordnung", blickt Ezpeleta voraus.
Einen Grund für die Transportprobleme sieht der Dorna-CEO auch in Russlands Krieg gegen die Ukraine: "Die Situation mit den Flügen ist sehr kompliziert, und dieses Problem hat sich durch den Krieg in der Ukraine verschärft. Viele der Frachtflüge wurden von russischen Unternehmen durchgeführt. Diese sind jetzt verboten."
Carmelo Ezpeleta hofft, dass das Wochenende am Samstag starten kann Foto: Motorsport Images
Ezpeleta: "Müssen das akzeptieren"
Was im aktuellen Fall erschwerend hinzukommt, ist, dass die Fracht zwischen zwei Orten auf entgegengesetzten Seiten der Erde - Mandalika und Termas - transportiert werden muss. Drei Frachtflüge gingen über Kenia, Lagos und Brasilien, während die anderen beiden über Doha, Ghana und dann nach Argentinien gingen.
Einen Grund zum Umdenken bei der Gestaltung des Kalenders sieht Ezpeleta deshalb aber nicht. "Wir haben 499 Grand Prix organisiert, und Gott sei Dank ist es das erste Mal, dass wir dieses Problem haben", sagt der Spanier. "Es ist insgesamt betrachtet nicht gut, aber wir sind bereit, diese Art von Dingen zu akzeptieren."
"Wir in der MotoGP sind es gewohnt, Probleme zu lösen, wenn sie auftauchen, und dies ist eines davon. Das Einzige, was wir tun können, ist, unser Bestes zu geben, um zu versuchen, die Situation zu lösen. Aber das ist etwas, das wir akzeptieren müssen. Das ist genau wie das Wetter oder andere Dinge. Es ist ein Teil des Spiels."
Auf die Frage, ob dieser Grand Prix als Testlauf für weitere verkürzte Rennwochenenden in der Zukunft dienen könnte, wiegelt der Dorna-CEO ab. Zwar werde der Kalender immer größer, "aber eine Lösung ist nicht, von drei auf zwei zu reduzieren".
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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