Ducati gesteht: MotoGP-Ergebnisse 2016 hinter den Erwartungen
Bei Halbzeit der MotoGP-Saison 2016 nimmt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti Stellung zur aktuellen Situation und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images
Vor dem Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring, einer Strecke, die wie für die Ducati Desmosedici GP gemacht wurde, ist ironischerweise Andrea Iannon, derjenige Ducati-Pilot mit den meisten WM-Punkten in dieser Saison. Iannone wird im Hinblick auf die Saison 2017 zugunsten von Jorge Lorenzo fallengelassen.
Acht Rennen vor seinem Wechsel zu Suzuki liegt Iannone mit 63 WM-Punkten auf Tabellenplatz acht. Der Rückstand auf WM-Spitzenreiter Marc Marquez (Honda) beträgt 107 Punkte und damit mehr als vier Siege. Für Andrea Dovizioso, der neun Punkte weniger als Iannone auf dem Konto hat, sieht es noch schlechter aus. Im Unterschied zu "The Maniac" wird "Dovi" aber auch 2017 für Ducati fahren.
"Wir hatten mehr erwartet"
Während der Wintertestfahrten ließ Ducati die gegnerischen Teams mit dem Tempo der Desmosedici GP aufhorchen. Dabei beeindruckte man nicht nur auf eine schnelle Runde, sondern auch auf Longruns.
Fotostrecke: Die Polesitter der MotoGP-Saison 2016
Nach neun Saisonrennen allerdings verweist das italienische Werksteam auf gerade mal vier Podestplätze (zwei für jeden Fahrer), dafür aber acht Ausfälle. Sieben davon waren Stürze, der verbleibende Ausfall war ein technischer Defekt am Bike von Dovizioso in Jerez.
"Keine Frage, wir hatten mehr erwartet", gesteht Paolo Ciabatti im Gespräch mit Motorsport.com. "Unsere Fahrer und unser Motorrad waren oft konkurrenzfähig, aber aus welchem Grund auch immer konnten wir nicht gewinnen. Das bleibt aber unser Ziel", betont der Ducati-Sportdirektor und blickt zurück.
"In Katar waren wir schnell, aber Iannone machte einen Fehler und stürzte. Ich glaube aber nicht, dass wir Lorenzo dort im Kampf um den Sieg hätten schlagen können. In Argentinien hat jeder gesehen, was passierte, als wir zwei Podestplätze schon in der Tasche hatten. In Italien hätte Iannone meiner Ansicht nach um den Sieg mitkämpfen können, wäre er nicht in der zweiten Kurve auf Rang 13 zurückgefallen", so Ciabatti.
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Reifenprobleme
Abgesehen von den eigenen Fehlern sieht Ciabatti einen der Hauptgründe für die Ducati-Ergebnisse in der ersten Saisonhälfte 2016 in den Veränderungen, die seitens Michelin vorgenommen wurden. Der französische Reifenlieferant für alle MotoGP-Teams stellt seit dem Vorfall rund um Scott Redding in Argentinien härtere Reifen zur Verfügung.
"Auf Strecken mit wenig Grip wie etwa Jerez, Le Mans oder Barcelona hat uns der härtere Michelin-Reifen sicherlich geschadet", erklärt Ciabatti und präzisiert: "Davon waren fast alle betroffen, aber wir ganz besonders, weil wir das Motorrad für die Reifen konzipiert hatten, die im Winter zum Einsatz kamen."
Als positive Erkenntnis der ersten Saisonhälfte hält der Ducati-Sportdirektor abschließend fest: "Es ist schön zu sehen, dass Ducati selbst auf Strecken konkurrenzfähig war, auf denen wir das nicht erwartet hatten."
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