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Erklärt: Track-Limits, Shortcuts und die Long-Lap-Penalty in der MotoGP

Zwischen Track-Limits und Shortcuts gibt es in der MotoGP wesentliche Unterschiede - Wie diese Vergehen festgestellt werden und jeweilige Strafen zustande kommen

Die Einhaltung der Track-Limits ist auf modernen Rennstrecken für jede Rennserie ein Thema. In der Motorrad-WM geht man bei diesem Thema teilweise einen eigenen Weg. "Vor einigen Jahren haben wir eine Definition für Shortcuts und Track-Limits festgelegt", so Rennleiter Mike Webb bei 'MotoGP.com'. Bei einem Shortcut wird zum Beispiel bei einer Schikane die Strecke abgekürzt. "Track Limits sind anders, weil man normalerweise die Strecke am Ausgang der Kurve verlässt. Das bedeutet, dass man schneller sein könnte."

Werfen wir nun einen Blick auf die genauen Definitionen, die Unterschiede und das daraus resultierende Strafmaß. Wie werden Shortcuts, also Abkürzungen, von der Rennleitung festgestellt? "Wir nutzen Schleifen der Zeitnahme und bekommen sofort ein Signal, wenn ein Fahrer abkürzt", erklärt Webb. Es gibt Zeitnahmeschleifen vor und nach einer Stelle, wo man abkürzen kann. "Wir können somit sofort kontrollieren, wie viel Zeit ein Fahrer durch das Abkürzen gewonnen oder verloren hat."

Ob ein Fahrer die Track-Limits am Kurvenausgang einhält oder zu weit über den Randstein hinausfährt, wird anders festgestellt. Spezielle Kameras sind auf die Stelle gerichtet, die nur für diesen Zweck dort aufgestellt sind. Mit einer Bildanalyse-Software wird automatisch ein Fahrer gemeldet, der zu weit rausgefahren ist. Allerdings ist bei Track-Limits schwieriger festzustellen, ob ein Fahrer wirklich Zeit gewinnt, weil er mehr Schwung nehmen kann, oder er aus anderen Gründen neben der Strecke ist.

Strafen bei Shortcuts einfacher zu messen als bei Track-Limits

Blicken wir nun auf das Strafensystem. Im Freien Training und im Qualifying sind Shortcuts und Track-Limits gleichgestellt. Wird ein Fahrer vom jeweiligen System gemeldet, wird die Rundenzeit gestrichen. Im Rennen wird ein Unterschied zwischen Shortcuts und Track-Limits gemacht, weil die Rennleitung nur bei Shortcuts tatsächlich messen kann, wie viel Zeit ein Fahrer gewinnt, wenn er zum Beispiel über eine Schikane abkürzt.

"Wenn ein Fahrer im Rennen abkürzt, muss er im Vergleich zu seiner normalen Zeit in diesem Abschnitt eine Sekunde verlieren", hält Webb fest. "Verliert er diese Zeit, dann ist es kein Problem. Es gibt keine Strafe und er kann weiterfahren. Verliert er nicht mindestens eine Sekunde, gibt es die Long-Lap-Penalty." Also schon bei einmaligem Vergehen kann die Long-Lap-Penalty ausgesprochen werden, wenn ein Fahrer nicht sofort das Gas zudreht und mehr als eine Sekunde verliert.

Track-Limits: Erste Verwarnung nach drei Vergehen

Bei Track-Limits verhält sich die Situation anders. "Bei Track-Limits ist nicht immer ganz klar, ob er Zeit gewinnt oder verliert, wenn er außen die Strecke verlässt. Wenn er dreimal neben der Strecke war, dann gibt es eine Verwarnung", so Webb. Dann wird dem Fahrer auf dem Display und per Boxentafel die "Track Limits Warning" angezeigt. Auch für den TV-Zuseher wird das auf dem Bildschirm eingeblendet. "Fährt er danach weiter neben die Strecke, gibt es die Long-Lap-Penalty."

Long-Lap-Penalty in Austin

Die Long-Lap-Penalty (hier in Austin) wurde zur Saison 2019 erfunden

Foto: LAT

Die Long-Lap-Penalty wurde zur MotoGP-Saison 2019 eingeführt. Auf jeder Rennstrecke wird eine Stelle gesucht, wo man auf der Kurvenaussenseite oder in einer asphaltierten Auslaufzone einen längeren Bogen fahren kann. Der Zeitverlust soll zwischen zwei und drei Sekunden betragen, wenn ein Fahrer zur Strafe diesen Bogen fahren muss. Außerdem wird Wert darauf gelegt, dass sich diese Long-Lap-Penalty an einer sicheren Stelle befindet.

Sobald ein Fahrer die Strafe signalisiert bekommen hat, hat er drei Runden Zeit, um die Long-Lap-Penalty zu absolvieren. "Wenn ein Fahrer sie nicht innerhalb von drei Runden absolviert, wandelt sich die Strafe automatisch in eine Durchfahrtsstrafe durch die Boxengasse um", hält Webb fest. Wird die Strafe ausgesprochen, wenn das Rennen nur noch weniger als drei Runden dauert und der Fahrer absolviert die Long-Lap-Penalty nicht mehr, erhält er nach dem Rennen eine Zeitstrafe. Diese beträgt in der Regel drei Sekunden.

Bisher hat sich die Einführung der Long-Lap-Penalty bewährt, wie Rennleiter Webb findet: "Wir sind sehr zufrieden wie es funktioniert. Die Idee dahinter war, zu verhindern, dass man nach dem Rennen Zeitstrafen ausspricht. Wir wollen alle, dass das Rennergebnis der Reihenfolge entspricht, wie sie über die Ziellinie gefahren sind." Beim Großteil der bisherigen Saisonrennen war das in allen Klassen auch der Fall.

Mit Bildmaterial von LAT.

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