"Es ist ein kontroverses Thema": Kommt eine MotoGP-Transferperiode?
Einigen sich die MotoGP-Teams auf eine Wechselperiode, um (zu) frühe Vertragsabschlüsse zu verhindern? Es bestehen Vor- und Nachteile.
Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images
Wird für die MotoGP-Klasse eine Transferperiode eingeführt? Dass die Hersteller und Teams im Frühjahr 2018 schon nach den ersten Rennen ihre Jetons setzten und in der Regel Zweijahresverträge mit (neuen) Fahrern abschlossen, sorgte für viele Diskussionen und Kritik. Denn fest steht, dass die Performance der laufenden Saison kaum Beachtung bei den Verhandlungen findet. "Der Markt beginnt im Winter und man kann nur anhand der vergangenen Saison oder der Wintertests entscheiden", hält Suzuki-Teammanager Davide Brivio fest.
Suzuki ist ein gutes Beispiel. Man nahm bereits im vergangenen Winter Kontakt mit dem Management von Joan Mir, der damals gerade erst Moto3-Weltmeister geworden war, auf. Schon beim Saisonauftakt in Katar hatten beide Seiten eine ziemlich genaue Vorstellung davon, dass man gemeinsam die Zukunft planen möchte. Die guten Ergebnisse von Andrea Iannone kamen viel zu spät, um überhaupt noch eine Chance auf einen Verbleib bei Suzuki zu haben.
Vorteil Ducati: Bagnaia schon vor Moto2-Saisonstart verpflichtet
Ähnlich die Situation bei Ducati. Hätte man länger mit einer Entscheidung gewartet, hätte man dann an Jorge Lorenzo festgehalten? "Es ist ein kontroverses Thema", sagt Sportdirektor Paolo Ciabatti. "Wenn man etwas länger wartet, hat man mehr Informationen. Jorge hat in Mugello angefangen zu gewinnen. Wenn man so wie früher im Juli oder August entschieden hätte, wäre es vielleicht anders gewesen." Schon vor dem Grand Prix von Italien stand bei Ducati fest, dass Danilo Petrucci 2019 den Platz des Spaniers übernehmen wird.
Francesco Bagnaia, Alma Pramac Racing
Foto: Gold and Goose / LAT Images
Aber alles hat seine Vor- und Nachteile. "Auf der anderen Seite war es ein Vorteil, dass wir Bagnaia schon vor dem Moto2-Saisonstart verpflichtet haben", spricht Ciabatti eine andere Seite des frühen Fahrermarktes an. "Wir haben uns mit einem vernünftigen Poker einen vielversprechenden Fahrer für die nächsten Jahre gesichert." Angesichts seiner starken Moto2-Saison wäre Bagnaia vielleicht nicht so einfach und so günstig zu haben gewesen. Der Italiener fährt 2019 für Pramac-Ducati.
Ob sich die MotoGP-Teams tatsächlich auf ein Transferfenster einigen werden, steht in den Sternen. Da die meisten Verträge für zwei Jahre geschlossen sind, wird erst wieder 2020 für die Jahre 2021/22 verhandelt werden. Denkbar wäre, dass hinter den Kulissen gesprochen und ein Handschlag-Abkommen getroffen wird, aber Verträge erst nach der Sommerpause unterschrieben werden dürfen. Anhand des Saisonverlaufs könnten getroffene Entscheidungen vielleicht noch revidiert werden.
Es hängt davon ab, ob sich die Teams auf so ein Transferfenster einigen können. Auf der anderen Seite geht es auch um viel Geld, Forderungen der Hersteller und Sponsoren. "Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn man diese Entscheidungen verzögern könnte und es erst im Juli oder August passiert", findet Brivio. Aber wird das auch kommen? "Es besteht eine Möglichkeit, aber ich weiß es nicht. Es ist eine Frage, ob wir das tun wollen, oder eben nicht."
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