Ex-Rossi-Crewchief lobt Marc Marquez und kritisiert Valentino Rossi
Crewchief-Ikone Jeremy Burgess erkennt beim langjährigen Schützling Valentino Rossi einen Alterungsprozess und lobt im Gegenzug die Qualitäten von Marc Marquez.
Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images
Jeremy Burgess, von 2000 bis 2014 der Crewchief von Valentino Rossi in der 500er- und der MotoGP-Klasse der Motorrad-WM, glaubt nicht, dass sein langjähriger Schützling mit der aktuellen Form in der Lage sein wird, einen weiteren WM-Titel zu gewinnen.
"Valentino sind in diesem Jahr mehrere Fehler unterlaufen", spricht Burgess im Gespräch mit Motorsport.com unter anderem auf die Stürze Rossis in Austin, Assen und Motegi an und betont, dass ihm jener in Assen besonders aufgefallen ist: "Der Sturz in Holland war sehr untypisch für ihn, denn normalerweise stürzt er in Führung liegend nicht."
Burgess hat beobachtet: "Valentino ist im Laufe der Jahre langsamer geworden, was seine Reaktionen betrifft." Gleichzeitig lobt der erfahrene Crewchief den neuen Weltmeister Marc Marquez. "Marc ist dank seiner Agilität in der Lage, Stürze zu vermeiden", so Burgess, der diese Aussage traf, bevor Marquez am Sonntag beim Grand Prix von Australien in Führung liegend von seiner Honda abstieg.
Regelmäßige Podestplätze reichen nicht mehr aus
Rossi hat von seinen insgesamt 9 WM-Titeln deren 7 in der Königsklasse geholt: einen in der 500er-Klasse (2001) und 6 in der MotoGP-Klasse (2002, 2003, 2004, 2005, 2008 und 2009). Diese 7 Titel kamen allesamt mit Burgess zustande. Für einen weiteren WM-Titel braucht es laut Burgess aber mehr als das, was Rossi seit einigen Jahren abliefert.
2015 hatte Rossi die große Chance auf WM-Titel Nummer 10, als er die Gesamtwertung vom Sieg beim Saisonauftakt in Doha bis zum Start des Saisonfinales in Valencia anführte. Doch entgegen der weitreichenden Meinung ist Burgess nicht der Ansicht, dass Rossi den Titel 2015 erst im Zuge der Kontroversen mit Marc Marquez und Jorge Lorenzo bei den 3 abschließenden Saisonrennen verloren hat.
"Ich finde, er hat den WM-Titel schon viel früher aus der Hand gegeben, indem er sich dazu entschied, Podestplätze einzufahren. Das ist seine Herangehensweise an die Rennen, aber das reicht einfach nicht mehr aus, um Weltmeister zu werden. Man muss heutzutage Rennen gewinnen", betont Burgess.
Während Rossi inzwischen mit Crewchief Silvano Galbusera zusammenarbeitet und mit diesem den WM-Titel 2015 knapp verpasst hat, ist Burgess nur noch selten an einer Rennstrecke anzutreffen. Den Grand Prix von Australien am vergangenen Wochenende besuchte er, um den Organisatoren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. "Ich verbringe den Tag mit Golf und Tennis und schaue mir die Rennen im Fernsehen an", so der Australier.
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