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"Fuhr nur nach Instinkt": Wie Marquez Rossi in den Fehler getrieben hat

MotoGP-Weltmeister Marc Marquez gibt zu, dass er in Sepang am Limit war und keine Reserven gehabt hätte. Ohne vorzeitiger WM-Entscheidung hätte er nicht gewonnen.

Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing, Marc Marquez, Repsol Honda Team

Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing, Marc Marquez, Repsol Honda Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Marc Marquez übernahm beim Grand Prix von Malaysia zu Beginn der viertletzten Runde die Führung, als Valentino Rossi in Kurve 1 ausrutschte. Bis dahin lag Rossi souverän an der Spitze, aber Marquez war in Schlagdistanz und machte ständig Druck. Er trieb seinen Gegner quasi in einen Fehler. "Ich habe Valentino Zehntel um Zehntel eingeholt. Das war eine zusätzliche Motivation", spricht der MotoGP-Weltmeister über das "Fernduell". Rad-an-Rad kämpften die beiden in Sepang nicht miteinander.

"Wenn man den vorausfahrenden Fahrer einholt, dann fühlt man sich besser und besser. Ich fuhr nach Instinkt und achtete sonst nicht auf viel. Ich fuhr nach Gefühl und war am Limit", schildert Marquez das letzte Renndrittel. "Er war auch am Limit. Als ich nur noch sechs Zehntelsekunden hinter ihm war, war ich so gut wie dran." Als Rossi das letzte Mal vor dem Crash nach Runde 16 die Ziellinie überquerte, betrug sein Vorsprung auf Marquez genau 0,648 Sekunden.

"Er machte einen Fehler und kam etwas nach außen", beschreibt der Verfolger die entscheidende Szene. "Er wollte wahrscheinlich nicht zu viel Zeit verlieren. Man will in so einem Kampf keine Zehntelsekunde verlieren. Er hat versucht, schnell wieder zurückzukommen, aber das Vorderrad ist ihm weggerutscht." Und was wäre passiert, wenn Rossi nicht gestürzt wäre? Hätte Marquez in den letzten vier Runden einen Angriff starten und überholen können? "Mein Plan war, dass ich es versuche. Man kennt mich, ich wollte es bis zum Ende probieren."

Marquez hätte für die letzten Runden keine Reserven gehabt

Marquez gibt aber auch zu, dass er keine Reserven mehr gehabt hätte: "Wir sind beide am Limit gewesen, es war eine sehr schnelle Pace. Als ich sah, dass er Probleme bekam, wollte ich am Ende an ihm dran sein. Es waren nur noch vier oder fünf Runden zu fahren, weshalb es eng geworden wäre. Aber mein Plan war es, am Ende an ihm dran zu sein und zu versuchen mit ihm zu kämpfen." Wie das ausgegangen wäre, weiß Marqez aber nicht. "Unser Level war sehr ähnlich. Ich wäre drei- oder viermal im Rennen gestürzt."

 

Der Spanier hält auch fest, dass er nicht so ein großes Risiko eingegangen wäre, wenn die Weltmeisterschaft noch nicht entschieden gewesen wäre:"Nein, wenn ich gegen Dovizioso um die WM gekämpft hätte, dann wäre heute meine Position Platz drei oder vier gewesen. Vielleicht Zweiter, aber ich hätte nicht um den Sieg kämpfen können. In der gesamten Saison habe ich in den Rennen vielleicht einen Sturz gerettet, aber heute drei oder vier. Es war eine Extramotivation. Deshalb habe ich bis zum Schluss attackiert."

Reifen in den ersten Runden überhitzt

Marquez hatte auch zu Rennbeginn nicht das optimale Gefühl für seine Honda. Während Rossi gleich am Start die Führung übernahm, musste Marquez nach seiner Gridstrafe von Startplatz sieben mit einigen Gegnern kämpfen. Das führte auch zu Problemen: "Es war kein Fehler, aber dieser Fehler entstand durch Startplatz sieben. In den ersten drei, vier Runden habe ich die Reifen ausgequetscht. Dadurch haben sie überhitzt. Wenn das passiert, ist es sehr schwierig, wieder die korrekten Temperaturen zu erreichen."

 

Wenn die Reifen überhitzen, dreht vor allem der Hinterreifen durch. "Und es wird immer schlimmer und schlimmer", sagt Marquez, der bei der Beschleunigung mit einer pumpenden Honda kämpfen musste. In den ersten fünf Runden kam er rasch bis auf Platz zwei nach vor. Dann ging es nicht vorwärts und er spulte seine Runden eine knappe Sekunde hinter Rossi ab. "Als ich Johann überholt hatte, bekam ich große Probleme. Valentino schien nahe zu sein, aber ich fühlte mich nicht wohl. In der Zielkurve rutschte das Motorrad weg und ich konnte es nur mit dem Ellbogen retten."

Dann wartete Marquez ab und ließ die Reifen erholen. "Ich sagte zu mir: 'Bleib ruhig, sei clever und versuch die Situation der Reifen zu verstehen.' Das gelang mir auch. Schritt für Schritt fühlte ich mich dann besser und fand wieder meinen Rhythmus. Deshalb konnte ich Valentino einholen. Aus diesem Grund habe ich attackiert und mit mir und dem Motorrad gekämpft, damit ich so nahe wie möglich an Valentino herankomme, um zum Schluss zu attackieren."

Marquez: "Es ist egal, wie man gewinnt"

Der Druck zahlte sich aus. Rossi machte den entscheidenden Fehler und servierte Marquez den Sieg auf dem silbernen Tablett. "Als ich Valentino stürzen sehen habe, hat mein Körper entspannt. Ich bin dann anders gefahren, weil wir bis dahin beide voll attackiert haben. Es war ein ähnliches Rennen wie in Motegi zwischen Andrea und mir. Wir haben gekämpft. Es gab zwar keine Überholmanöver, aber wir sind am Limit gefahren. Ich musste mit dem Ellbogen drei Stürze abfangen, hatte Mühe und habe mit meinem Bike gekämpft."

1. Marc Marquez, Repsol Honda Team

1. Marc Marquez, Repsol Honda Team

Foto: Gold and Goose / LAT Images

"Natürlich freue ich mich, dass ich gewonnen habe. Es ist egal, wie man gewinnt. Ob man in der letzten Kurve oder in der letzten Runde gewinnt – das Gefühl ist anders. Das Rennen war heute aber extrem schwierig. Wir haben über das Wochenende gut gearbeitet, aber im Rennen war das Bike nicht perfekt. Ich bin nach meinem Instinkt gefahren, nicht nach meinem Kopf. Natürlich, wenn man schon Weltmeister ist, gibt es diesen Druck nicht mehr. Also konnte ich auf der Bremse attackieren. Ich war motiviert, auf einer für uns schwierigen Strecke zu gewinnen. Dass ich das geschafft habe, ist das wichtigste."

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