Historie, Wetter, Zeitplan: Alle Infos zur MotoGP in Jerez

Nach den drei Überseerennen beginnt am kommenden Wochenende für die Motorrad-Weltmeisterschaft die Europasaison. Zum 32. Mal in Folge gastiert die MotoGP in Jerez de la Frontera. Es handelt sich um einen der traditionsreichsten Grands Prix im Kalender, denn nur in Assen wurde öfter hintereinander gefahren. Die 4,4 Kilometer lange Strecke mit 13 Kurven wurde im Vorfeld neu asphaltiert. Reifenhersteller Michelin hat kaum Daten zur Verfügung. Trotzdem wird die französische Marke am Sonntag den 400. Sieg in der Königsklasse feiern.

Jerez ist vor allem für die spanischen Rennfahrer ein traditionsreicher Ort. Am Samstag jährt sich zum 50. Mal der erste Sieg eines Spaniers in der Weltmeisterschaft. Salvador Canellas gewann 1968 in Montjuich in Barcelona das 125er-Rennen. Vor fast 23 Jahren (am 7. Mai 1995) feierte Albero Puig als erster Spanier einen Heimsieg in der Königsklasse. Seither haben die Spanier extrem viele Erfolge gefeiert.

Spanier beim Heimrennen extrem stark

Mit zwölf Siegen ist Jerez auch die erfolgreichste Strecke für Spanier in der Königsklasse. Alberto Puig (1995), Alex Criville (1997, 1998, 1999), Sete Gibernau (2004), Dani Pedrosa (2008, 2013, 2017), Jorge Lorenzo (2010, 2011, 2015) und Marc Marquez (2014) trugen sich in die Siegerlisten ein. In den vergangenen 14 Jahren stand immer mindestens ein Lokalmatador auf dem Podium. Trotzdem ist Rossi mit neun Siegen der erfolgreichste Fahrer. Je einmal gewann er in der 125er- und 250er-Klasse. Dazu kommen sieben Triumphe in der Königsklasse.

Die erfolgreichste Marke in Jerez ist Honda mit 20 Siegen. Im Vorjahr fuhr Dani Pedrosa als Erster ins Ziel. Yamaha kommt auf acht Erfolge. Das letzte Mal wurde vor zwei Jahren mit Rossi gefeiert. Ducati hat auf dieser Strecke nur einen Sieg erobert. Loris Capirossi gewann das denkwürdige Rennen 2006 von der Pole-Position. Damals war Jerez der Saisonauftakt und Rossi stürzte gleich in der ersten Kurve bei einem Unfall und wurde nur 14.

Strecke nach Angel Nieto umbenannt

In diesem Jahr sind die Erinnerungen an Angel Nieto, den 12 + 1 Weltmeister, allgegenwärtig. Die Motorrad-Legende, die im vergangenen Jahr verstorben ist, ist in Spanien ein Nationalheld. Zu seinem Gedenken trägt die Strecke nun seinen Namen: "Circuito de Jerez Angel Nieto" lautet ab sofort die Bezeichnung des Kurses. Außerdem wurde eine große Statue mit seinem Gesicht nahe der Anlage enthüllt. Mit 90 Grand-Prix-Siegen hält er in der ewigen Bestenliste den dritten Platz hinter Giacomo Agostini und Rossi.

An den kommenden drei Tagen werden rund 100.000 Fans Jerez zu einem Hexenkessel machen. Für den Rennsonntag werden knapp 50.000 Besucher erwartet. Alle dürfen sich auf ein schönes Wochenende freuen, denn es ist kein Regen vorhergesagt. An allen drei Tagen pendelt sich die Höchsttemperatur bei rund 26 Grad Celsius ein. Nur am Freitag werden einige Wolken am Himmel zu sehen sein.

Viel Spannung im ausgeglichenen MotoGP-Feld

Für Spannung ist gesorgt, denn die Top 5 sind in der WM-Wertung nur durch acht Punkte voneinander getrennt. Das ist nach drei Rennen der geringste Abstand, seit das derzeitige Punktesystem 1993 eingeführt wurde. Außerdem sind die Top 15 so eng beisammen wie zuletzt 1996. In den ersten drei Rennen standen acht verschiedene Fahrer auf dem Podest. Das passierte das letzte Mal auch im Jahr 1996. Andrea Dovizioso liegt mit einem Punkt Vorsprung vor Marquez an der Tabellenspitze, obwohl er bisher nur fünf Runden angeführt hat.

Andrea Dovizioso, Ducati Team

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Unter Zugzwang ist vor allem Yamaha. Seit 13 Rennen wartet man auf einen Sieg. Das letzte Mal, als Yamaha noch länger auf einen Sieg warten musste, nämlich 18 Rennen, ist schon sehr lange her. Die letzten beiden Grands Prix 2002 und die kompletten 16 Rennen der Saison 2003 blieb Yamaha sieglos. Maverick Vinales eroberte zuletzt in Austin klassenübergreifend seinen 52. Podestplatz. Damit zog er mit Wayne Gardner und Barry Sheene gleich, die ihre Erfolge aber hauptsächlich in der Königsklasse erzielt haben.

Zwei Geburtstage werden an diesem Wochenende auch gefeiert. Am Freitag wird Jorge Lorenzo 31 Jahre alt. Vor 16 Jahren gab er in Jerez sein Debüt in der Weltmeisterschaft. Damals musste Lorenzo aber bis Samstag warten, um das damals geltende Mindestalter von 15 Jahren für die 125er-Klasse zu erreichen. Und Rookie Hafizh Syahrin wird am Samstag seinen 24. Geburtstag feiern.

Der Zeitplan für das Jerez-Wochenende:

Freitag, 4. Mai 2018

Samstag, 5. Mai 2018

Sonntag, 6. Mai 2018