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Interview

Honda-Teamchef Puig: "Möchte sehen, ob KTM Zarco und Pol bis 2031 behält"

Alberto Puig spricht im Exklusiv-Interview über die Wintertests von Honda, Marquez und Lorenzo - Außerdem gibt es bezüglich Pedrosa eine Retourkutsche an KTM

Nach dem Abschluss der Wintertestfahrten stellt sich Honda-Teamchef Alberto Puig den Fragen von 'Motorsport.com'. Wie sind die Leistungen der noch nicht komplett fitten Fahrer einzuschätzen? Hat Honda bei der Entwicklungsrichtung einen Fehler gemacht, wie Cal Crutchlow findet? Und welche Chancen hat Jorge Lorenzo mit der RC213V? Diesen und weiteren Fragen stellt sich Puig. Außerdem antwortet der Spanier auf die Kritik von KTM-Boss Stefan Pierer bezüglich Dani Pedrosa.

Frage: "Alberto, ist Honda mit den Saisonvorbereitungen zufrieden?"

Alberto Puig: "Wir haben einige Dinge verbessert, andere müssen wir noch verfeinern. Das ist aber keine Ausrede, denn so geht es allen Herstellern. Wir können sagen, dass wir mit den Vorbereitungen zufrieden sind. Wenn man Probleme in diesem Winter suchen müsste, dann wäre das Hauptthema die körperliche Verfassung unserer Fahrer. Sie waren nicht zu 100 Prozent fit. Jorge hat den Sepang-Test verpasst und Marc hatte nach seiner Schulteroperation schwierige Monate. Und Cal konnte als Konsequenz seines schweren Sturzes von Australien nicht optimal trainieren. Für das Motorrad haben wir uns bestimmte Ziele gesetzt, und wir sind auf dem Weg, diese zu erreichen."

 

Frage: "Haben die körperlichen Probleme der Fahrer die Entwicklung des Motorrades beeinträchtigt?"

Puig: "Ich glaube nicht, dass es einen Einfluss hatte, denn das Motorrad wurde im vergangenen Jahr konzipiert und wir hatten bereits Komponenten getestet, die uns zu diesem Punkt gebracht haben. Wenn unsere Fahrer zu 100 Prozent fit gewesen wären, dann hätten wir natürlich mehr Daten sammeln können, aber die prinzipielle Entwicklungsrichtung des Motorrades wäre gleich geblieben."

Lorenzo wird bei den ersten Rennen Schwierigkeiten haben

Frage: "Wie werden Marquez und Lorenzo das erste Saisonrennen meistern?"

Puig: "Ich sehe Marc besser aufgestellt. Ich war selbst nicht in Malaysia (weil sich Puig beim Motorradfahren einen Arm gebrochen hatte; Anm. d. Red.), aber ich wusste, dass Marc dort große Mühe hatte. Trotzdem hat er in Katar einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht. Ich würde schätzen, dass er bei 80 Prozent ist und erwarte, dass es ihm beim ersten Grand Prix noch besser gehen wird. Bei Jorge ist der Fall anders, weil er weder körperlich noch auf dem Motorrad eine richtige Vorbereitung hatte. Er wird deshalb in den ersten Rennen Schwierigkeiten haben, das ist klar."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo konnte in diesem Jahr die Honda nur drei Tage lang testen

Frage: "Sie haben schon oft Dinge genannt, warum Marquez den Unterschied ausmacht. Wie sehen Sie das bei Lorenzo nach der ersten Zusammenarbeit mit ihm?"

Puig: "Ich habe mit Jorge bisher nie eng zusammengearbeitet. Es ist klar, dass er ein Fahrer ist, der sich selbst aufbauen muss. Und er hat schon schwierige Situationen gemeistert. Ich meine damit, dass er die Box mit sehr guten Fahrern geteilt hat. Seine Arbeitsmethode ist sehr speziell und funktioniert für ihn. Wir bei Honda wollen das respektieren. Jede Person hat ihren eigenen Charakter. Was das Motorrad betrifft, ist er ein Profi und er war in großen Teams. Er hat viel Erfahrung."

Puig glaubt nicht an Nachteil bei der Entwicklung

Frage: "Wenn man Marquez, Crutchlow und Lorenzo zuhört, dann klagen Marc und Cal über mangelnden Grip und wenig Gefühl für den Vorderreifen. Jorge hat dagegen mit dem Heck Mühe. Sind diese Rückschlüsse richtig?"

Puig: "Jeder Fahrer hat seinen eigenen Fahrstil und sein eigenes Gefühl für das Motorrad. Jorges Situation ist momentan anders als bei den anderen beiden Fahrern. Er attackiert noch nicht und wird erst schneller werden. Jeder Fahrer verlangt etwas anderes vom Motorrad, das kann man nicht ändern. Marc und Cal fahren jetzt schon lange für Honda und kennen das Bike sehr gut. Deshalb haben sie andere Erwartungen. Es stimmt aber auch, dass jedes Jahr die Fahrer beim Test in Katar das gleiche Feedback geben."

Marc Marquez, Alberto Puig

Alberto Puig im Gespräch mit Weltmeister Marc Marquez

Frage: "Kann diese Diskrepanz ein Nachteil bei der weiteren Entwicklung sein?"

Puig: "Vor zehn Jahren hätte das der Fall sein können, aber mit den heutigen Regeln ist der Spielraum eingeschränkt. Während der Saison kann man einige Dinge machen und Honda ist wie immer bereit, um in verschiedene Richtungen zu arbeiten. Dani Pedrosa war zum Beispiel ein kleiner Fahrer, der spezielle Anforderungen hatte, die anders als bei Hayden oder Stoner waren. Genauso ist es mit Marc."

Frage: "Stimmt es, dass Honda mehr Topspeed gefunden hat? Sind Sie mit dem neuen Motor zufrieden?"

Puig: "Honda Japan hatte über den Winter vor, den Fahrern etwas mehr zu helfen. Sie haben daran gearbeitet. Wir müssen noch alles finalisieren, aber wir glauben, dass wir diesbezüglich einen wichtigen Fortschritt erzielt haben."

Frage: "Kann sich der gesteigerte Topspeed auch nachteilig auswirken?"

Puig: "Es könnte während des Rennens auch Handicaps geben. Der Schlüssel ist, dass man die zusätzliche Leistung auch nutzen kann."

Retourkutsche an KTM-CEO Stefan Pierer

Frage: "Vor wenigen Wochen hat KTM-CEO Stefan Pierer gesagt, dass er nicht nachvollziehen kann, wie Honda Pedrosa behandelt hat. Haben Sie diese Worte überrascht?"

Puig: "Zunächst muss ich sagen, dass ich großen Respekt vor Herrn Pierer habe. Er hat eine der besten Motorradfirmen der Welt aufgebaut und sie sind im Offroad die Besten. Das sagt viel über ihn und seinen Wettbewerbsgeist. Ich habe selbst die Geschichte von Dani Pedrosa miterlebt (Puig war bis 2013 sein Manager; Anm. d. Red.). Deshalb kann ich nicht genau nachvollziehen, warum Pierer das gesagt hat. Wenn irgendjemand Pedrosa in seiner Karriere unterstützt hat, dann war das Honda."

Daniel Pedrosa

Nach 13 Jahren im MotoGP-Team von Honda wechselte Dani Pedrosa zu KTM

"2003 bekam er ein Motorrad, mit dem er 125er-Weltmeister wurde. 2004 und 2005 gewann er zweimal die 250er-Weltmeisterschaft. 2006 hat ihn Honda ins MotoGP-Werksteam aufgenommen. Und nachdem Hayden Weltmeister geworden war, versuchte man für 2007 das Design des Prototypen radikal zu ändern, um es an Danis Größe anzupassen. Es wurden 13 Jahre MotoGP und die Unterstützung war in guten und in schlechten Momenten bedingungslos. Um dieses Level zu erreichen, muss KTM Espargaro und Zarco bis 2031 im Werksteam behalten. Ich möchte sehen, ob sie das machen. Wir hätten Dani liebend gerne als Testfahrer und Honda-Botschafter behalten, aber er entschied sich für einen anderen Weg. Das respektieren wir zu 100 Prozent."

Mit Bildmaterial von LAT und KTM (Pedrosa).

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