Jack Miller: Bumm und vorbei statt Jo-Jo spielen
Jack Miller landete am Freitag in Jerez de la Frontera auf Trainingsrang 2. Der Australier glaubt, dass er auf den Europa-Pisten nun richtig in die MotoGP-Saison 2017 starten und voll angreifen kann.
Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images
Dritter und Zweiter: Jack Miller hat am Freitag bei allen Bedingungen eine Zweifel aufkommen lassen und mischte kräftig an der Spitze des MotoGP-Feldes mit. Im Nassen FP1 war er noch Dritter hinter Dani Pedrosa und Cal Crutchlow geworden, im zweiten Training am Nachmittag verbesserte er sich im Trockenen zu Platz zwei.
"Das war heute Morgen nach dem Frühstück schon ein Schock, aber es war schön, dass wir auch mal ein paar Runden im Nassen hatten", so Miller.
"Die Strecke hat im Nassen echt gutes Potenzial, das kennen wir von Jerez ja schon, die gehört im Regen nicht zu den komplizierten Pisten. Trotzdem war es gut, heute Morgen ein solches Gefühl zu sammeln."
"Trotzdem bin ich meine beste Zeit jemals hier gefahren." - Jack Miller
Am Nachmittag habe man dann eine ähnliche Abstimmung weitergefahren. "Es gab immer noch ein paar nasse Flecken und ich hatte ein paar haarige Momente. Das waren definitiv keine leichten Bedingungen – und trotzdem bin ich meine beste Zeit jemals hier gefahren", freute sich der Australier.
Miller ist dieses Jahr auf jeden Fall ein Sprung in den vorderen Teil des Feldes gelungen – und das relativ konstant. "Das ist eine Mischung aus vielen Dingen", fuhr er fort. In Ramon Forcada hat er auch einen neuen Crewchief bekommen. "Die neuen Ideen in der Box, die haben ganz klar geholfen."
Auch das neue Chassis lobt er, es passe "besser zu meinem Style und ich habe damit richtig Spaß." Auch sei der Motor "viel nutzerfreundlicher" geworden. Mit dem könne man sich einfach besser auf das konzentrieren, aus was es ankommt: Die richtige Linie zu wählen, anstatt mit dem Motorrad zu kämpfen.
"Der neue Vorderreifen passt mich auch ganz gut, besonders der M. Den haben wir bei den Tests nicht so oft gefahren, aber in den Rennen. Der scheint gut zu funktionieren, hat ordentlich Grip und lässt sich gut einlenken."
"Hier können wir nun ranfahren und dann 'Bumm!' vorbei, anstatt das ganze Rennen über Jo-Jo zu spielen, das ist Scheiße." - Jack Miller
In Jerez getestet zu haben sei derweil kein "allzu großer Vorteil", wie Miller sagt. "Wir haben bei der Elektronik noch viel Arbeit, denn die neue Wheelie-Kontrolle funktioniert überhaupt nicht. Ich glaube, dass ich auf meiner besten Runde dadurch zwei Zehntel verloren habe. Ein bisschen Wheelie brauchst du, damit du weißt, dass es nach vorn geht, aber das Motorrad hat gar nicht aufgestellt."
"Aber jedes Mal, wenn ich einen Wheelie hatte, hat es massiv die Power gekappt, aber daran arbeiten wir. Das Potenzial ist definitiv da, es muss nur alles etwas weicher werden."
Auch die Europäischen Strecken kämen entgegen. "Das wird es uns etwas einfacher machen, weil es viel mehr Überholmöglichkeiten gibt", spielte er auf den fehlenden Top-Speed an. "In Argentinien und Texas habe ich die ganze Zeit hinter anderen festgehangen, hier können wir nun ranfahren und dann 'Bumm!' vorbei, anstatt das ganze Rennen über Jo-Jo zu spielen, das ist Scheiße."
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