Jonas Folger gesteht: Testfahrerrolle für einen Rennfahrer nicht einfach
In Sepang absolviert Jonas Folger seinen zweiten Einsatz als Yamaha-Testpilot und hört gespannt den Feedbacks von Valentino Rossi und Maverick Vinales zu
Neben Stefan Bradl war mit Jonas Folger ein weiterer deutscher MotoGP-Testpilot in Sepang vor Ort, um für seinen Arbeitgeber Erfahrungswerte zu sammeln. Folger absolvierte in der Hitze von Sepang seinen zweiten Test als offizieller Yamaha-Testpilot. Im November 2018 schlüpfte Folger erstmals in diese Rolle. Während Bradl an fünf der sechs Testtage fuhr, kam Folger nur an drei Tagen zum Einsatz. Er saß am finalen Tag des Shakedown-Tests auf der M1 und übernahm den ersten und den dritten Tag des offiziellen IRTA-Tests.
Die Jagd nach Rundenzeiten stand in Sepang nicht im Fokus. Schlussendlich konnte Folger, der keinen eigenen Transponder verwendete und in der Wertung Verwirrung stiftete, eine 2:01.243er-Rundenzeit vorweisen. Zur Spitze fehlten somit drei Sekunden.
"Der Test in Sepang ist im Allgemeinen, und ganz besonders aus meiner Sicht, sehr positiv verlaufen. Aufgrund der Hitze war es natürlich enorm anstrengend. Die Temperaturen sind im Februar nochmals höher als am Rennwochenende beim Grand Prix im Oktober. Es war brutal heiß auf dem Bike, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt", berichtet Folger.
Jonas Folger kämpfte mit der Hitze, war mit seiner Fitness aber sehr zufrieden
"In dieser Hinsicht hatte ich absolut keine Probleme, meine Fitness ist okay. Die Vorbereitung im Winter hat sich also ausgezahlt", freut sich der ehemalige MotoGP-Stammpilot. "Als nächstes galt es, mehr und mehr in die Rolle des Testfahrers zu schlüpfen. Diese Umstellung ist für einen Rennfahrer nicht immer ganz einfach, noch dazu, wenn das gesamte MotoGP-Starterfeld zum gleichen Zeitpunkt auf der Strecke ist. Doch ich habe die Rundenzeiten schnell ausgeblendet und mich ausschließlich auf meine Aufgaben konzentriert."
"Die Struktur des Testteams war noch nicht viel anders als bei unserem ersten Test im vergangenen November in Valencia. Dieses Mal waren allerdings noch mehr Ingenieure und Techniker aus dem Werk vor Ort als damals. Dieser personelle Aufwand war für mich schon beeindruckend. Allerdings hatte ich noch nicht meine Crew um mich herum, wie es dann in Europa sein soll. In Sepang war es eben ein Mix aus den Japanern und einigen italienischen Mechaniker, die in Valencia schon dabei waren", erklärt Folger.
"Außerdem war der Test so geplant, dass sich drei Fahrer zwei Maschinen teilen mussten. Daher hatte ich am zweiten Tag quasi frei. An diesem Tag war ich aber viel in der Box des Werksteams. Beim Beobachten und Mithören habe ich viel Feedback von Valentino (Rossi) und Maverick (Vinales) bekommen. Es war daher ein sehr aufschlussreicher Tag für mich", so Folger. "Bei meinen Aufgaben auf dem Bike ging es hauptsächlich viele Funktionstests. Es gab einiges auszusortieren, was funktioniert und was nicht. Also nichts Großartiges, trotzdem war es ein interessanter Test für mich."
Mit Bildmaterial von GP-Fever.de.
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