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Keine Ducati-Teamorder: Dovizioso froh, dass es nicht wie in der Formel 1 ist

Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci duellieren sich in Le Mans um Platz zwei - Wie beide den Zweikampf bewerten und wie gut sie sich verstehen

Ducati belegte beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans die Plätze zwei, drei und vier. Gegen Marc Marquez (Honda) hatten Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci und Jack Miller keine Chance. Mit dem zweiten Rang ist Dovizioso in der Gesamtwertung der erste Verfolger von Marquez, denn sein Rückstand beträgt acht WM-Punkte. Obwohl Dovizioso auf den WM-Titel angesetzt ist, lieferten sich die drei Ducati-Fahrer spektakuläre Zweikämpfe und Überholmanöver.

Vor allem Petrucci versuchte in der Schlussphase seinen Teamkollegen zu überholen und machte bis zum Schluss Druck. Hätte Ducati Teamorder befehlen müssen? "Wäre man in der Formel 1, dann ja, aber in unserer Meisterschaft gibt es das nicht - vor allem nicht zu Saisonbeginn", antwortet Dovizioso auf diese Frage. "Es kommt darauf an, wie man das betrachtet. Wenn man die maximalen Punkte herausholen will, dann könnte das eine gute Idee sein, aber in unserem Sport ist die Situation meistens anders."

Dovizioso und Petrucci lieferten sich ein hartes und faires Duell. Petrucci gibt zu, dass er an die Gesamtsituation gedacht hat, wie er lachend sagt: "Als wir uns duelliert haben, habe ich das Gesicht unseres Teammanagers gesehen. Ich wollte aber mit einem Pokal nach Hause fahren und nicht jemanden in der Fabrik wütend machen. Ich wollte mit meinem Teamkollegen kein Desaster haben, weil Andrea auch ein sehr guter Freund ist."

"Dovi" und "Petrux" sind gute Freunde

Die beiden Italiener verstehen sich auf wie abseits der Rennstrecke sehr gut. "Ich habe großen Respekt vor Andrea", hält Petrucci fest. "Viele wissen, dass ich in seine Heimatstadt übersiedelt bin und er mir viel hilft. Das betrifft nicht nur das Training, sondern jeden Aspekt des Lebens. Zum Beispiel sind wir gemeinsam Essen gegangen, weil ich allein in Forli war und niemanden kannte. Ich habe heute alles gegeben, so als wäre er ein normaler Gegner. Aber natürlich weiß ich, dass er um die WM fährt. Ich wollte das Ergebnis nicht ruinieren."

 

Für Petrucci war Rang drei sein erster Podestplatz, seit er für das Ducati-Werksteam fährt. Zum ersten Mal seit Le Mans im Vorjahr war er wieder bei der Siegerehrung dabei. "Danilo ist ein starker Fahrer", kommen auch von Dovizioso lobende Worte. "Er ist in einer guten Situation und muss sein Maximum geben. Ich freue mich, dass ich so ein Duell haben kann. Er hat es probiert und hat nichts Verrücktes gemacht. Das brauchen wir auch nicht."

Petrucci beschädigt Winglet im Duell mit Pol Espargaro

Zu Beginn des Rennens war Petrucci direkt hinter Marquez und attackierte den Spanier. "Marc hat sicherlich das Rennen kontrolliert, aber ich wollte ihn nicht ziehen lassen", sagt "Petrux" über die Anfangsphase. "Dann unterlief mir in Kurve 8 ein Fehler und ich verlor drei Positionen. Als ich versuchte aufzuholen, machte ich in Runde fünf oder sechs weinen weiteren Fehler und fiel immer weiter hinter die Führenden zurück."

Am Ende der sechsten Runde war Petrucci hinter Pol Espargaro (KTM) auf Platz sechs zurückgefallen. Die Kampfspuren seiner Aufholjagd waren nach dem Rennen im Parc Ferme zu sehen, denn ein kleines Winglet auf der rechten Seite der Verkleidung war abgebrochen. "Es gab eine Berührung mit Marc, aber er war auf der linken Seite", denkt Petrucci darüber nach, wie die Beschädigung zustande gekommen ist.

 

"Auf dem Podium habe ich dann nachgedacht welcher Fahrer das gewesen sein könnte. Vielleicht war es mit Pol. Zu einem Zeitpunkt waren viele Fahrer vor mir und ich startete Überholmanöver. Vielleicht habe ich dabei Pol berührt und ein Winglet ist abgebrochen. Glücklicherweise war es kein großer Schaden, aber meine Motorräder sind nach einem Rennen immer beschädigt", lacht Petrucci. "Ich hoffe, Pol war deswegen nicht beeinträchtigt."

"Am Ende war es ein gutes Duell mit Andrea. Er war bei der Beschleunigung etwas besser als ich. Deswegen war er in der Bremszone etwas weiter vor mir. Ich habe alles gegeben, wollte aber nicht Argentinien vor ein paar Jahren wiederholen. Mit meiner Pace bin ich zufrieden, ich bereue nichts. Es waren saubere Zweikämpfe mit Marc, Jack und Andrea. Ich freue mich, dass ich dieses gute Gefühl habe."

Andrea Dovizioso bereitet Reifenverschleiß Sorgen

Mit dem starken Teamergebnis blickt Ducati hoffnungsvoll auf das wichtige Heimrennen in zwei Wochen in Mugello. "Wir müssen mit diesen 20 Punkten und der Situation in der Weltmeisterschaft zufrieden sein", betont Dovizioso. 2017 hatte er nach fünf Rennen 54 WM-Punkte auf dem Konto. 2018 waren es 46 und aktuell sind es 87. Das ist ein deutlicher Unterschied. "Wir sind dabei. Alles ist offen", sagt er deshalb.

Andrea Dovizioso, Alberto Giribuola

Dovizioso und sein Crew-Chief Alberto Giribuola feilen an Abstimmungsdetails

Foto: LAT

"Auf der anderen Seite bin ich mit diesem Wochenende nicht sehr zufrieden", analysiert der Vizeweltmeister. "Mein Speed war nicht so schlecht, aber nicht gut genug. Vor dem Rennen hatte ich nicht hundertprozentiges Vertrauen. Wir müssen dieses Wochenende analysieren und verstehen, denn wir müssen etwas finden. Marc und Honda sind momentan etwas stärker als wir. Wir müssen verstehen, in welchem Bereich wir uns verbessern können."

"Wir müssen die Reifen etwas besser managen, denn heute hatte ich Mühe", so Dovizioso. "Platz zwei ist gut, aber ich musste mit dem Motorrad und vor allem mit dem Hinterreifen kämpfen. Das ist nicht gut, wenn man um den WM-Titel kämpfen will. Am Ende war ich zu langsam, ich konnte die gute Pace nur bis Rennhalbzeit halten. Das ist negativ. Aber wir müssen ruhig bleiben, weil wir im Rennen und in der WM nahe dran sind."

Mit Bildmaterial von LAT.

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