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Marquez fängt Ducatis ab: "War im Quali schneller als erwartet"

Weltmeister Marc Marquez spielt in der Zeitenjagd in Österreich sein Können aus - Vorteil im dritten Sektor geringer als 2017 - Dreikampf bis zu Rennende erwartet

Polesitter Marc Marquez, Repsol Honda Team

Polesitter Marc Marquez, Repsol Honda Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Marc Marquez hat es wieder einmal geschafft. Zum zweiten Mal kann der Honda-Pilot die dominanten Ducati-Fahrer im Qualifying zum Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring auf Abstand halten. Im Vorjahr lag der Abstand zwischen dem Weltmeister und Titelkontrahent Andrea Dovizioso noch bei 0,144 Sekunden, 2018 schmolz der Vorsprung auf 0,002 Sekunden. Die Honda steht damit am Sonntag in Spielberg erneut vor Dovizioso und dem zweiten Ducati-Fahrer Jorge Lorenzo. Der WM-Leader kündigt an, auf Sicherheit fahren zu wollen. Dennoch hofft er mit der Ducati-Power mithalten zu können.

"Natürlich bin ich sehr glücklich, weil sich das Bike das gesamte Wochenende über schon sehr gut anfühlt. Am Ende des ersten Trainings haben wir etwas umgestellt, was uns sehr geholfen hat. Trotz der schwierigen Bedingungen hatte ich ein gutes Gefühl", schildert der 25-Jährige. Was genau der Spanier am Freitag gefunden hat, möchte er allerdings nicht konkretisieren. "Ich kann nicht sagen, was wir im letzten Versuch geändert haben. Zumindest haben wir ein neues Teil vom Brünn-Test verwendet. Das hat gut funktioniert."

Mit seiner 1:23.241 Minuten liegt Marquez nur eine Zehntelsekunde hinter dem Streckenrekord, aufgestellt von Andrea Iannone auf Ducati 2016. "Wir waren schneller, als ich erwartet habe im Qualifying. Wir sind vorher nicht viel im Trockenen gefahren - und dann fehlt nur eine Zehntel auf den Streckenrekord", ist der Spanier beeindruckt. Sein Formel-1-Test mit Red Bull im Juni sei jedenfalls kein unfairer Vorteil gegenüber den Konkurrenten gewesen, scherzt der Titelverteidiger. "Der Formel-1-Test hat nicht wirklich geholfen, obwohl ich im Qualifying gerne vier Räder gehabt hätte - immerhin bremst man später und es ist ein wenig sicherer", lacht Marquez.

Angriff im Ducati-Land: "Pace auf gebrauchten Reifen stark"

Vor dem Qualifying konzentrierte sich der Honda-Pilot im vierten Training auf seine Rennpace. Mit einer Rundenzeit von 1:24.139 Minuten konnte er sich auch in dieser Session an die Spitze setzen - überhaupt lag Marquez am Samstag in jeder Session voran. "Im vierten Training war meine Pace auf gebrauchten Reifen ebenfalls stark. Morgen werden wir versuchen, im Ducati-Land zurückzuschlagen", richtet er eine Kampfansage Richtung Dovizioso und Lorenzo.

In FP4 fuhr Marquez zwei aussagekräftige Versuche mit dem Medium vorne und dem Soft hinten. Ihm gelangen acht Runden im mittleren bis hohen 1:24er-Bereich - und drei davon auf 20 Runden alten Reifen. Im Vergleich: Dovizioso ist auf Medium-Soft gegen Ende hin nur mittlere 1:25er-Zeiten gefahren, auf Hard-Soft (neu) fünf Runden im mittleren 1:24er-Bereich. "Im vierten Training habe ich zu Beginn gepusht, am Ende habe ich die Pace halten können, da der Reifen sehr gebraucht war", schildert der Polesetter.

Mit dem harten Vorderreifen ist Marquez nur raus- und gleich wieder in die Box gefahren, daher konnte er auf diesem Reifen keine aussagekräftigen Daten sammeln. Diese Aufgabe hat er sich für das Warm-up am Sonntagvormittag aufgehoben. "Das wird besonders wichtig werden, um die Reifen zu verstehen und die richtigen, letzten Änderungen vorzunehmen. Ich habe bislang den weichen und den mittleren Reifen verwendet - und beide gaben mir ein gutes Gefühl. Wenn es morgen wärmer ist, dann könnte ich vielleicht auch den harten Reifen probieren."

Fährt Marquez auf Sicherheit? "Nicht die Zeit für Risiko"

Allerdings gibt er auch zu, bei der Reifenwahl noch "unschlüssig" zu sein. "Der weiche Reifen war schnell, auch mit 25 Runden auf dem Buckel. Ich konnte mittlere 1:24er-Zeiten fahren - eine gute Pace, auch auf dem Medium. Ich würde gerne noch den harten Hinterreifen probieren, um die Reifen besser zu verstehen. Es könnte aber sein, dass es morgen mit mehr Sonne wärmer wird." Die Wahl auf der Front scheint jedoch bereits klar zu sein: "Wenn sich die Temperaturen nicht stark unterscheiden, werde ich den Medium fahren. Auch der harte Reifen ist eine Option, der könnte etwas schneller sein, aber auch gefährlicher."

Marquez scheint mehr auf die Absicherung seines WM-Vorsprungs aus zu sein, als auf den Rennsieg in Spielberg. Denn sein ärgster WM-Gegner, Valentino Rossi wird nur von Startplatz 14 ins Rennen gehen. Die Ducati-Piloten liegen bereits 68 beziehungsweise 76 Zähler zurück. "Jetzt ist nicht die Zeit, um das Risiko gefährlicher Situationen einzugehen. Ich bevorzuge, lieber etwas langsamer dafür aber sicherer zu sein." Schließlich war Marquez in Spielberg 2017 völlig am Limit, wie er selbst nun auch zugibt. Er musste sich mehr strecken.

Wird das auch 2018 der Fall sein? Markenkollege Cal Crutchlow (LCR) glaubt, dass die Ducatis im Renntrimm weiterhin einen klaren Vorteil gegenüber der RC213V auf dem Red-Bull-Ring haben werden. Er hält aber auch fest: "Marc hat eine überlegene Pace, aber die Ducatis werden es noch lockerer nehmen. Ich glaube nicht, dass sie auch nur annähernd so hart pushen müssen wie Marc", meint der Brite. "Sie werden einfach zwei, drei Zehntel pro Runde gewinnen, wenn sie hinter ihm im Windschatten bleiben und dort abwarten. Aber Marc ist auch intelligent genug, um zu wissen, dass er nicht die ganze Zeit führen soll, wenn er nicht muss. Er kann mit ihnen vielleicht genau so spielen", prophezeit er einen engen Dreikampf wie schon in Brünn.

Stärke in Sektor 3: "Es sind die Linkskurven!"

Vor einer Woche konnten schließlich die Ducati-Piloten die Oberhand gewinnen. Marquez hofft, dass er den Spieß in Österreich, wo er noch nie gewinnen konnte, umdrehen kann. "Ich hoffe, dass ich eine Chance habe." Vor allem in den Sektoren 2, 3 und 4 kann er auf der Honda mithalten - aus einem bestimmten Grund: "Das sind die Linkskurven!", muss er lachen. Marquez ist für seine Stärke in Linkskurven bekannt, da kommen ihm die Kurven 6 und 7 im Infield entgegen.

"Im Vorjahr konnte ich in diesem Abschnitt die Zeit auf Dovi aufholen. In diesem Jahr hat mich Dovi gut studiert und sich da verbessert", stellt Marquez schmunzelnd fest. "Das konnte ich seit dem ersten Training beobachten, dass er seine Linie da verändert hat. Morgen wird sich auch Lorenzo verbessert haben, daher werden wir wieder gleichauf liegen." Sein Plan für das Rennen? "Ich möchte morgen gut starten und dann mithalten - bis zur letzten Runde hoffentlich." In der letzten Runde möchte Marquez in einer besseren Position als 2017 ankommen - als er in der letzten Kurve vor Start-Ziel noch eine erfolglose Attacke auf Dovizioso ritt.

"2017 war ich total am Limit. Ich musste es einfach versuchen, aber habe selbst nicht dran geglaubt. In diesem Jahr bin ich hoffentlich in einer besseren Situation. Ich darf aber auch nicht vergessen, dass Dovi 68 Punkte hinter mit ist, Lorenzo über 70. Sie sind also weit weg, da ist es besser fünf Punkte zu verlieren als 25", meint der Titelverteidiger. Er könnte seine WM-Führung in Spielberg am Sonntag auf über zwei Rennsiege Vorsprung gegenüber Rossi und Co. ausbauen.

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