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Massimo Rivola: MotoGP darf nicht die Fehler der Formel 1 machen

Für Aprilia-Teammanager Massimo Rivola, ein Ex-Ferrari-Mann, gibt es in der MotoGP zu viel Elektronik - Trotzdem befürwortet er mehr Datenanalyse

Bei Aprilia gab es über den Winter eine wesentliche Änderung im Management. Romano Albesiano ist nicht mehr der Teammanager, sondern legt seinen Hauptfokus auf die technische Entwicklung. Als neuen Teammanager holte die italienische Marke, die zum Piaggio-Konzern gehört, Massimo Rivola. Dieser verbrachte die vergangenen 20 Jahre in der Formel 1 und war bei mehreren italienischen Teams angestellt.

Rivola, heute 47 Jahre alt, studierte an der Universität Bologna Betriebswirtschaft. 1998 fand er bei Minardi eine Stelle in der Marketingabteilung. 2003 stieg er zum stellvertretenden Teammanager auf und anschließend zum Sportdirektor. Auch als Minardi an Red Bull verkauft wurde, bleib Rivola bei Toro Rosso und fungierte bis 2008 als Teammanager. 2009 wechselte der Italiener schließlich zu Ferrari und bekleidete das Amt des Sportdirektors. 2016 wurde er Chef der Ferrari Akademie, die junge Talente fördert.

Nun lautet sein neues Aufgabengebiet MotoGP. Beim Sepang-Test war Rivola erstmals in seiner neuen Funktion an der Rennstrecke dabei und beobachtete, wie Aleix Espargaro am Ende die siebtschnellste Zeit fuhr. Die 2019er RS-GP basiert auf dem 2017er-Modell. Espargaro lobte das vorzügliche Handling, das gute Turning und das generell gute Gefühl mit dem Bike. Der Spanier wünscht sich für die nahe Zukunft vor allem mehr Leistung.

Die MotoGP sollte die Elektronik reduzieren

Rivola beobachtete interessiert die MotoGP-Szene, dich sich doch deutlich von der Formel 1 unterscheidet. Bei den Zweirädern gibt es signifikant weniger Personal und die Gesamtkosten sind auch eklatant niedriger. "Bei den Tests hat alleine Ferrari 150 Leute vor Ort", sagt Rivola bei 'GPOne.com'. Ganz zu schweigen von den Ingenieuren, die daheim in der Fabrik die Daten live überwachen, auswerten und das Team an der Strecke unterstützt.

"Die Formel 1 war schon immer die technologische Speerspitze. Und meiner Meinung nach sollte sie das auch bleiben", so Rivola. Seiner Meinung nach darf die MotoGP diesem Trend aber nicht zu sehr folgen: "Ich glaube, in der MotoGP gibt es zu viel Elektronik. Man sollte das im Reglement berücksichtigen, sonst riskieren wir, dass wir zu einem Punkt kommen, den die Formel 1 schon in der Vergangenheit hatte, als der Fahrer einfach nur voll ins Gas steigen musste. Zu viel Elektronik verschleiert das Talent der Fahrer."

Massimo Rivola

Nach 20 Jahren Formel 1 ist Massimo Rivola nun bei Aprilia tätig

Zwischen Formel 1 und MotoGP gibt es einen wesentlichen Unterschied, denn es gibt keine Live-Telemetrie. Die aufgezeichneten Daten müssen vom Motorrad heruntergeladen werden, wenn der Fahrer an die Box kommt. Erst dann können die Ingenieure mit ihrer Analyse beginnen. Deshalb sind die Aussagen und das Feedback des Fahrers während eines Trainings immer noch extrem wichtig für alle Ingenieure, um zu verstehen, wie sich das Motorrad auf der Strecke verhält.

MotoGP-Fahrer könnten Daten noch besser für sich nutzen

Zudem ist der Motorradfahrer mit seinem Fahrstil, seiner Sitzposition, seiner Gewichtsverlagerung, seinem Einfluss auf die Aerodynamik und der Schräglagen eine Variable, die im Gegensatz zu einem Formel-1-Fahrer schwierig von Computerprogrammen zu berechnen ist. Eine direkte Funkverbindung gibt es auch nicht. Während die Box per Boxentafel sowie mit Textnachrichten auf das Display dem Fahrer Informationen zukommen lassen kann, kann der Fahrer nur mit Handzeichen eine Rückmeldung geben.

Aleix Espargaro

Die Aussagen der Fahrer sind immer noch ein wichtiges Feedback

Rivola glaubt, dass die MotoGP-Teams und Fahrer noch mehr Analysemöglichkeiten verwenden können. Es ist bereits Standard, dass hochauflösende Fotos der Konkurrenz analysiert werden. Außerdem filmen die Teams selbst von der Strecke und versuchen sich damit ein Bild davon zu machen, was man im Vergleich zur Konkurrenz noch besser machen kann. Zeitlupenvideos werden zum Beispiel übereinander gelegt, um das Verhalten der Motorräder genauer verstehen zu können.

"Aber wir müssen vorsichtig sein und den Geist des Motorradrennsports behalten", warnt Rivola. "Der Fahrer sollte kein Ingenieur werden, aber er muss verstehen, dass ihm heute viele Tools zur Verfügung stehen. Ich glaube, dass die Fahrer heute immer noch zu wenig Informationen erhalten. Ich meine nicht, dass ein Formel-1-Fahrer nur den Anweisungen der Box folgt, aber zu einem gewissen Grad ist das so. Im Motorradsport folgt das Team dem Fahrer. Man muss aber anhand der Daten technischer an die Sache herangehen. Wenn man nur dem Fahrer folgt, kann es passieren, dass man den falschen Weg einschlägt."

Mit Bildmaterial von LAT.

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