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Neuer MotoGP-Steward: Freddie Spencer erklärt, warum er 2019 Kommissar wird

MotoGP-Legende Freddie Spencer wird 2019 Strafen und Sanktionen über die Toppiloten verhängen - Wie es dazu kam und was Vorgänger und Fahrer dazu sagen

Leon Haslam, Freddie Spencer

Leon Haslam, Freddie Spencer

Dave Dyer

MotoGP-Legende Freddie Spencer wird 2019 wieder in die Königsklasse zurückkehren - als Kommissar. Wie am Rande des Japan-Rennens bekannt wurde, wird der US-Amerikaner ab dem kommenden Jahr die Rolle des Vorsitzenden des "FIM MotoGP Stewards Panel" bekleiden. Der Ex-Rennfahrer freut sich auf diese Aufgabe, die Rennleiter Mike Webb entlasten soll. Die MotoGP-Piloten begrüßen diesen Schritt und hoffen so auf bessere Entscheidungen in strittigen Situationen.

"Das ist eine neue Position. Mike Webb war gleichzeitig Rennleiter und Vorsitzender des Panels der Kommissare, also auch Teil der Jury, die über Strafen entscheidet. Und das wurde nun getrennt", erklärt Spencer gegenüber 'MotoGP.com'. Webb wird sich demnach ab kommender Saison vollkommen auf seine Rolle als Rennleiter konzentrieren können, während Spencer dem Stewards-Panel vorsteht, das insgesamt aus drei Personen besteht.

Grund dafür ist der immer größere Aufwand, den beide Jobs mit sich bringen. "Jetzt kann man diese Struktur besser einhalten. Und ich freue mich auf die Aufgabe. Ich werde diese Aufgabe genauso ernst nehmen wie in meiner Rennkarriere. Es ist eine interessante Position und ich bin schon gespannt darauf", betont der dreifache 500er-Weltmeister.

Webb: "Der Star-Status hilft sicherlich"

Webb ist hingegen froh über die Entlastung, wie er 'Crash.net' erzählt hat: "Ehrlich gesagt ist der Grund dafür der Wettkampf. Alles ist viel enger beisammen. Früher konnte man beide Rollen ordentlich ausführen, aber nun sind wir an einem Punkt angelangt, wo das nicht mehr möglich ist. Wir mussten die Rollen splitten." Denn durch die immer härter werdenden Kämpfe auf der Strecke, der höheren Leistungsdichte und der besseren Kameratechnologie werden mehr strittige Situationen produziert.

Auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger hat man sich gezielt bei Ex-Rennfahrern umgesehen, gibt Webb zu. "Es ging uns bei der Rolle darum, jemanden zu finden, der Grand-Prix-Erfahrung hat, versteht, was auf der Strecke passiert, und alles aus einem professionellen Blickwinkel betrachtet." Da Spencer weiterhin aufmerksamer Beobachter des Geschehens ist, kam er infrage. "Er ist am Ball geblieben. Außerdem ist das ein großes Plus, dass nun er dasteht und einem Fahrer erklärt, wenn er etwas Falsches gemacht hat, als ich stehe da und sage es dem Fahrer."

Spencer genießt aufgrund seiner sportlichen Erfolge auf der Rennstrecke großen Respekt im gesamten Fahrerlager - vor allem bei den aktiven Piloten. Mit seinem Image wertet er auch jenes der Kommissare auf. Zwar merkt Webb an, stolz auf seine Arbeit als Steward zu sein, jedoch ist er glücklich mit der getroffenen Wahl. "Wir haben versucht, konstant, fair, logisch und vernünftig zu handeln. Aber wenn man das alles plus einen Star-Status haben kann, dann hilft das sicherlich."

Spencer: "Objektivität muss unser oberstes Ziel sein"

Spencer ist sich dessen bewusst. Er kann auf insgesamt zehn Jahre Erfahrung in der 500er-Klasse zurückblicken. "Da ich selbst Rennfahrer war, weiß ich, was ein Fahrer in einer Situation fühlt." Und er habe so ziemlich jede Situation durchlebt, die ein Fahrer durchmachen könne, meint der heute 56-Jährige. "In meiner Rolle vereine ich aber auch repräsentative Aufgaben und den Sicherheitsaspekt", jene Themen also, die man sich von einem professionellen Sport wie der MotoGP erwarten würde, so Spencer.

Freddie Spencer

Freddie Spencer

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Für seine zukünftige Aufgabe hat er sich bereits ein oberstes Gebot überlegt: "Unser Ziel im Panel der Kommissare muss immer die Objektivität sein. Gemeinsam mit meiner Expertise und jener der anderen Mitglieder sollte es möglich sein, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Ich möchte es für die Fahrer so gut wie möglich gestalten, aber auch erreichen, dass wir die bestmöglichen Entscheidungen fällen", lautet sein Ziel.

Damit reagiert Spencer bereits vor Amtsantritt auf die Vorwürfe, mit denen sich die Rennleitung und das Panel der Kommissare in den vergangenen Jahren herumschlagen mussten. Besonders die Ereignisse in Sepang 2015 und Argentinien 2018, als sich die beiden Superstars Marc Marquez und Valentino Rossi in die Quere kamen, befeuerten Diskussionen rund um Strafen und Sanktionen.

Dovizioso & Espargaro voll des Lobes

Besonders das Saisonfinale 2015 hatte Konsequenzen: Das System wurde neu organisiert und jegliche Disziplinarverfahren wurden von der Rennleitung zum FIM-Panel der Kommissare übertragen. Offiziell wurde dies damit begründet, dass die Rennleitung sich vollkommen auf die Durchführung des Rennens fokussieren soll, während die Stewards sich mit Strafen und Sanktionen beschäftigen sollten. Allerdings kritisierten Fahrer immer wieder die milde Handhabe von Bestrafungen, außerdem die fehlende Konstanz in den Entscheidungen.

Bereits in Argentinien nach dem Termas-Clash wurde von den Piloten gefordert, dass ein ehemaliger Rennfahrer dem Panel der Kommissare beitreten solle. Diesem Wunsch wurde nun stattgegeben, was die Piloten freut. Vizeweltmeister Andrea Dovizioso etwa hält Spencers Verpflichtung für einen guten Schritt. Seine Verbundenheit zu Hersteller Honda, mit dem er alle drei WM-Titel einfahren konnte, sollte in den Augen des Italieners kein Problem darstellen. "Ich denke, wenn er es wirklich so anlegt, dann ist er sehr dumm. Daher glaube ich nicht, dass das ein Problem sein wird."

Info zu Freddie Spencer:

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro ist ebenfalls hocherfreut, wie er gegenüber 'Crash.net' erklärt hat: "Es gab fast Applaus in der Sicherheitskommission, als sie uns das sagten. Jeder war sehr glücklich. Ich kenne keinen Fahrer, der in diesem Jahr mit den Entscheidungen der Stewards zufrieden war. Wir haben gefordert, dass man da nachbessert und wieder hat man einen tollen Job gemacht." Besonders imponiert Espargaro, dass mit Spencer nun eine wahre Legende über Sanktionen urteilt. Das dürfte auch bei den jungen Moto3-Fahrern Eindruck machen. "Es wäre nicht das Gleiche, würde ein FIM-Steward etwas sagen oder ich, das ist ein brillanter Move."

Für den Spanier ist es ebenfalls sehr wichtig, dass ein Ex-Pilot mit viel Erfahrungsschatz diese Aufgabe übernimmt. "Er versteht, was passiert, wenn das Bike sich bewegt oder wenn dir jemand von hinten oder von der Seite reinfährt. In diesem Jahr hatten wir nämlich das Gefühl, dass sie [die Kommissare] nicht wussten, was sie tun."

Freddie Spencer, Eddie Lawson

Freddie Spencer, Eddie Lawson

Foto: Gold and Goose / LAT Images

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