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Petrucci bangt um WM-Platz drei: "Schwierige Phase begann in Brünn"

Lange hielt sich Danilo Petrucci in der WM komfortabel auf Platz drei, zuletzt baute der Ducati-Pilot jedoch zusehends ab - Wie er seine MotoGP-Saison bisher bewertet

Für Danilo Petrucci verliefen die jüngsten MotoGP-Rennen eher enttäuschend. Während es Ducati-Teamkollege Andrea Dovizioso in Motegi zuletzt aufs Podest schaffte, wurde Petrucci abermals nur Neunter. Damit setzte sich ein Trend fort, der seit der Sommerpause anhält. Denn seitdem schaffte es der Italiener kein einziges Mal mehr in die Top 6.

Sein Blick auf die bisherige Saison, seine erste im Ducati-Werksteam, fällt daher geteilt aus: "Vor allem mit dem ersten Teil bin ich glücklich. Wir gingen in der WM mit 20 Punkten Vorsprung auf den Viertplatzierten in die Sommerpause. Jetzt sind es sieben Punkte Rückstand, die ich zum Dritten aufholen muss. Mit den Ergebnissen der letzten Rennen bin ich nicht zufrieden."

Tatsächlich ist Petrucci vor dem Großen Preis von Australien auf WM-Platz vier abgerutscht. Doch der Kampf unter den Verfolgern ist eng, zu Alex Rins (Suzuki) und Maverick Vinales (Yamaha), derzeit punktgleich bei 176 Zählern, fehlen ihm nur sieben Punkte. Doch vor allem Vinales zeigte zuletzt einen starken Aufwärtstrend. Kann Petrucci dagegen halten?

Zu Beginn der MotoGP-Saison noch mit "freiem Kopf"

Der Italiener glaubt, seine aktuelle Formschwäche sei "nur eine Phase". "Dass ich immer noch um den dritten WM-Platz kämpfe, zeigt, dass die anderen zu Beginn der Saison Probleme hatten." Dafür lief es für Petrucci ab der zweiten Saisonhälfte alles andere als gut.

"Die schwierige Phase begann in Brünn", blickt er im Gespräch mit 'MotoGP.com' zurück. "Dort mangelte es an Grip und bei diesen Bedingungen bin ich nicht wirklich schnell. Im Qualifying von Österreich ist mir dann ein großer Fehler passiert, ich stürzte und im Rennen hatte ich entsprechend zu kämpfen. Danach spürte ich den Druck, Platz drei in der WM zu halten. Das machte es noch schwieriger."

Fuhr er zu Beginn der Saison noch "mit freiem Kopf" und dachte nur an das jeweilige Rennen statt an die WM, veränderte sich sein Blick mit der Zeit. Petrucci stellte fest: "Es war für mich das erste Jahr, in dem ich in der Meisterschaft um etwas Großes kämpfen konnte. Die Herangehensweise wurde eine andere." Und statt ihn zu beflügeln, bremse sie ihn.

Zu viel eigener Druck im Kampf um WM-Platz drei

"Nach der Sommerpause schaute ich mir die WM-Tabelle an und stellte fest: Oh, ich bin ja Dritter, ich will mehr. Jeder will immer mehr. Meine mentale Herangehensweise war, dieses Ergebnis zu bestätigen und mir selbst zu zeigen, dass ich um die WM kämpfen kann. Vielleicht war das nicht richtige Mentalität, um in die zweite Saisonhälfte zu gehen", sagt der 29-Jährige heute.

Danilo Petrucci

Finstere Mine in der Box: Machte sich Petrucci am Ende selbst zu viel Druck?

Foto: LAT

Zugleich gibt der Italiener zu: "Es ist schon recht hart, immer positiv zu bleiben. Eine WM besteht aus 19 Rennen, aber auch 19 ersten Trainings, 19 zweiten Trainings und so weiter. Man kann die WM in einem FT1 gewinnen oder verlieren. Darüber habe ich in Buriram nachgedacht, als Marc stürzte. Er hatte so viel Glück, sich nicht zu verletzen."

Damals flog Weltmeister Marc Marquez im ersten Freien Training böse ab und musste sogar im Krankenhaus durchgecheckt werden. Der Honda-Pilot konnte das Rennwochenende aber ohne Komplikationen weiter bestreiten und am Ende den vorzeitigen Titelgewinn feiern.

Marquez für alle anderen 2019 nur schwer zu schlagen

"Er verdient diesen Titel wirklich", sagt Petrucci und bewundert Marquez' Konstanz 2019. "Mehr oder weniger ist jeder schnell, hat seine Aufs und Abs. Aber ein schlechtes Rennen für ihn ist ein zweiter Platz. Wenn wir ihn schlagen konnten, dann oft nur um eine halbe Motorradlänge. Und manchmal hat er mit zehn Sekunden Vorsprung gewonnen."

Marc Marquez, Danilo Petrucci

In Mugello setzte sich Petrucci gegen Marc Marquez durch und feierte einen Sieg

Foto: LAT

"Es ist möglich, ihn im Rennen zu schlagen. Aber die Wahrscheinlichkeit wurde im Laufe der Saison gefühlt immer kleiner. Er gibt stets alles und hat die Fähigkeit, sich am Limit zu bewegen und dabei auch noch wohl zu fühlen." Das war bei Petrucci zuletzt selten der Fall. Vor allem die erste Rennhälfte bereitete ihm Probleme.

Der Italiener rätselt: "Warum ich mich in den letzten zwei Rennen gerade zu Beginn schwer tat, weiß ich nicht. Anfang der Saison war das noch meine Stärke, jetzt ist es das Gegenteil. Wir müssen besser mit den Reifen umgehen und ich muss schneller sein, wenn die Bedingungen nicht wirklich gut sind. Wenn es viel Traktion gibt, bin ich stark. Aber wenn sie fehlt, habe ich zu kämpfen", hält er fest.

Lob für Dovizioso und Hoffnung auf Phillip Island

Hier sieht er auch im Vergleich zu Teamkollege Dovizioso noch Nachholbedarf. Zwar sagt Petrucci: "Wir haben einen sehr ähnlichen Fahrstil", analysiert aber auch: "Er fährt eher technisch und ich instinktiv. Wenn ich mich gut fühle, kann ich pushen und sehr schnell sein. Doch ich brauche Traktion, um das Motorrad abzubremsen und zu beschleunigen."

"Wenn es an Grip oder Traktion fehlt, hat er die Situation besser unter Kontrolle als ich. Er fährt auf einem technisch sehr hohen Niveau", lobt Petrucci den Teamkollegen. Auf Phillip Island hofft er, ihm wieder näher zu kommen. Immerhin wurde Dovizioso hier Dritter.

"Im vergangenen Jahr waren die Ducatis hier stark. Ähnliches erwarten wir diesmal, auch wenn die Herausforderer im Moment sehr stark sind", blickt Petrucci voraus. "Jeder liebt Phillip Island - wenn auch nicht das Wetter zu dieser Zeit des Jahres. Ich denke, der Wind wird hier das größte Problem sein. Aber das ist für jeden dasselbe."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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