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Randy Mamola: Sind Winglets wirklich zu gefährlich für die MotoGP?

Winglets sind das große Thema im Fahrerlager der MotoGP. Kein Wunder: Bei jedem Rennen sind es mehr Bikes, die damit ausgerüstet sind. Unser Kolumnist Randy Mamola befasst sich daher mit der Frage, ob diese Aerodynamik-Elemente wirklich gefährlich sind.

Ducati GP16

Ducati Corse

Soll die MotoGP an den Winglets festhalten oder nicht? Daran scheiden sich derzeit die Geister, und das von Rennen zu Rennen. In Austin war es Dani Pedrosa, der lautstark vor möglichen Folgen bei Unfällen gewarnt hat.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Dani erschrocken ist, als er sich vorgestellt hat, was hätte passieren können. Was wäre nur geschehen, wenn sein Unfallgegner Andrea Dovizioso direkt mit einem dieser Winglets in Berührung gekommen wäre?

 

Dani hat sich für den Mittelweg entschieden und dafür plädiert, Winglets ganz zu verbieten. Er verwies dabei besonders auf Teams wie Ducati und Yamaha, die die größten Winglets an ihren Motorrädern befestigt haben.

Aber so einfach ist es nicht, dieses Problem zu lösen!

Was für ein Winglet-Verbot passieren müsste

Zunächst einmal muss man schlicht und ergreifend festhalten: Die MotoGP-Regeln sehen vor, dass solche Elemente angebracht werden dürfen. Auch wenn Winglets in den Nachwuchsklassen alsbald verboten sein werden.

Wenn es wiederum in der Königsklasse erlaubt ist, dann nur, weil die Hersteller natürlich ein Mitspracherecht haben. Ob die Winglets verboten werden oder nicht, das ist eine Sache, über die die Herstellerkommission des Motorrad-Sportverbands (MSMA) abstimmen muss.

 

Ducati GP16, Detail
Ducati GP16, Detail

Foto: Ducati Corse

Und genau dort offenbart sich die zweite große Hürde: Einstimmigkeit sucht man in diesem Gremium wohl vergebens. Denn es gibt Hersteller, die nutzen Winglets, andere wiederum tun dies nicht. Die MotoGP muss das Thema daher in der Sicherheitskommission zur Sprache bringen und versuchen, zu einer Einigung zu gelangen.

Andrea Dovizioso im Kreuzfeuer

Dovizioso ist dabei der Fahrer, der am ehesten über die potenzielle Gefahr der Winglets Bescheid weiß. Denn sowohl in Austin als auch in Termas de Rio Honda war er in heftige Unfälle verwickelt.

Doch im Falle des Crashs mit Andrea Iannone darf man nicht vergessen: Das Manöver von Iannone war schon brandgefährlich. Das hatte nichts zu tun mit der Form des Motorrads.

Außerdem hat sich Dovizioso selbst gar nicht dazu geäußert, obwohl er aus nächster Nähe mit den Winglets konfrontiert wurde – zwei Mal.

Bildergalerie: Die Winglets an der MotoGP-Ducati

Es ist ja auch normal, dass Ducati die Winglets behalten will. Denn die Desmosedici wurde so entworfen, dass sie die Vorteile dieser Anbauteile perfekt ausnutzen kann. Ducati hat dafür etliche Stunden im Windkanal zugebracht.

Was bewirken die Winglets eigentlich?

Meine persönliche Erfahrung mit Winglets beschränkt sich auf ein paar Runden in Argentinien. Eine Strecke, die ich kaum kenne. Um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, was der Effekt der Winglets ist, müsste ich schon auf einem Kurs wie Mugello damit fahren.

Aber selbst nach wenigen Umläufen hatte ich erkannt, welchen Vorteil sie bringen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Winglets an den stärksten Bikes angebracht sind. Bei diesen Maschinen hebt sich in der Beschleunigungsphase am Kurvenausgang schon mal das Vorderrad.

Wenn ich einen Passagier mit auf meinem Motorrad habe, sitzt das meiste Gewicht auf dem Hinterrad. Dann kommt das Vorderrad sehr leicht hoch.

 

Andrea Dovizioso, Ducati Team
Andrea Dovizioso, Ducati Team

Foto: Mirco Lazzari

Die MotoGP muss schon sehr auf die Anti-Wheelie-Systeme aufpassen – und darauf, dass wenn die Einheitselektronik das Gas nicht zumacht und du die Leistung komplett auf den Boden kriegst, ohne dass sich das Vorderrad hebt, dann beschleunigst du besser. Wenngleich du wahrscheinlich am Ende etwas Topspeed einbüßt.

Das kann heutzutage von Strecke zu Strecke mal mehr, mal weniger den Unterschied machen.

Was jetzt kommen muss: eine Analyse!

Ich sage nicht, dass Winglets gefährlich wären. Wir wissen halt nur nicht, wie gefährlich sie wirklich sein können. In meinen Augen wäre es daher das Beste, die Sache über einen gewissen Zeitraum zu beobachten und zu analysieren. Dann werden wir sehen, ob Winglets gefährlicher sind als zum Beispiel Fußrasten – und die gab es schon immer.

Und ich würde gern eine gründliche Analyse sehen. Mit Daten, die belegen, dass bei einer Berührung zwischen Winglet und Rennfahrer zuerst das Winglet kaputtgeht und nicht der Overall oder der Mensch Schaden nehmen.

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