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Spielberg: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Danilo Petrucci hatte nach der Sommerpause keinen guten Start: Laut Redakteur Sebastian Fränzschky hat "Petrux" die Leichtigkeit der ersten Saisonhälfte verloren

Danilo Petrucci, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Liebe Motorradfreunde,

im Lager von Ducati ging es nach dem Ende der Sommerpause ziemlich emotional zu. Da wäre zum einen der überraschende Tod von Pressesprecher Luca Semprini, der das Team in Brünn hart traf. Dann gab es die internen Querelen zwischen Luigi Dall'Igna und Andrea Dovizioso. In Spielberg keimten dann noch Gerüchte einer möglichten Rückkehr von Jorge Lorenzo auf. Und im Schatten dieser vielen Ereignisse stand Danili Petrucci, den ich nach der schwachen Vorstellung in der Steiermark für die heutige Kolumne auswähle.

An dieser Stelle geht es an den Montagen nach einem MotoGP-Rennen um einen Protagonisten, der im übertragenen Sinne schlecht geschlafen hat. Ich bin überzeugt, dass Petrucci einige Dinge durch den Kopf gingen, als er sich am Sonntagabend zur Ruhe gelegt hat.

Seit Brünn nicht mehr auf Dovi-Niveau

In der ersten Saisonhälfte überraschte "Petrux" seine Kritiker mit konstant guten Ergebnissen. Bei allen neun Rennen vor der Sommerpause kam der Ducati-Werkspilot in den Top 6 ins Ziel und setzte zuletzt Teamkollege Andrea Dovizioso unter Druck. Es war die Rede von einer Wachablösung bei Ducati. Petrucci die neue Nummer eins der "Roten"?

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team, Johan Mir, Team Suzuki MotoGP, Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team, Johan Mir, Team Suzuki MotoGP, Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team, Johan Mir, Team Suzuki MotoGP, Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team, Johan Mir, Team Suzuki MotoGP, Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team, Andrea Dovizioso, Ducati Team

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Andrea Dovizioso, Ducati Team, Danilo Petrucci, Ducati Team

Andrea Dovizioso, Ducati Team, Danilo Petrucci, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

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In Brünn erlebte Petrucci einen durchwachsenen Start in den zweiten Teil der Saison. Platz acht war das bisher schlechteste Ergebnis. Ausgerechnet auf der Ducati-Paradestrecke in Spielberg kam es noch schlimmer: nur Platz neun. Ohne die Ausfälle von Jack Miller, Cal Crutchlow und Pol Espargaro hätte sich Petrucci vermutlich noch weiter hinten einreihen müssen.

Wie stark ist Petruccis Psyche?

Petruccis Körpermaße wurden in Österreich erneut als Ursache für die Probleme genannt. Ich stelle mir vor, dass es psychisch extrem schwierig ist, das zu akzeptieren. Die Größe ist gegeben, am Gewicht kann der Fahrer in einem bestimmten Umfang arbeiten. Doch Petrucci hungerte sich im Winter schon auf ein Niveau, das grenzwertig zu sein scheint.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Petrucci von Luca Semprinis Tod härter getroffen wurde als andere im Team. In meinen Augen ist Petrucci einer der einfühlsamsten, echtesten und menschlichsten Fahrer im Feld. Wenn andere Fahrer in den Kampfmodus wechseln und alles andere ausblenden, hat Petrucci noch diesen Funken menschliches Empfinden, der ihn so sympathisch macht.

Keine Zeit, um die Geschehnisse zu verarbeiten

Semprini war wie Petrucci neu im Ducati-Werksteam. Der verstorbene Ducati-Pressesprecher kümmerte sich voll und ganz um Petruccis Medientermine und war demzufolge ein ständiger Begleiter im Rennalltag. Und dieser Mensch war von heute auf morgen nicht mehr da. Doch für Trauer ist an einem MotoGP-Rennwochenende kein Platz.

Danilo Petrucci mit Pressesprecher Luca Semprini

Danilo Petrucci mit Pressesprecher Luca Semprini

Direkt nach Semprinis Tod begann das Brünn-Wochenende. Danach folgte der wichtige Montagstest. Zwei Tage später ging es bereits in Spielberg weiter. Klar, dass Petrucci in Österreich nicht in seiner besten Verfassung antrat. Bis Silverstone hat Petrucci eine Woche Zeit, um das Geschehene besser zu verarbeiten.

Petrucci schaut zu sehr auf die WM-Wertung

Der zu starre Fokus auf den WM-Stand ist eine weitere Ablenkung, die ich bei Petrucci erkenne. "Petrux" will unbedingt WM-Dritter werden und hat beim Kampf um Bronze ständig im Blick, was Suzuki-Pilot Alex Rins und die beiden Yamaha-Werkspiloten Valentino Rossi und Maverick Vinales machen.

Dadurch fehlt ihm die Leichtigkeit, die er bis zu seinem Sieg in Mugello hatte. Ehrlich gesagt dachte ich, dass Petrucci nach dem Erreichen seines großen Ziels befreiter agiert. Doch das Gegenteil war der Fall. Momentan wirkt der 28-Jährige ziemlich verkrampft.

Es ist fraglich, ob er seinen dritten Platz allein durch die Konstanz halten kann. Petruccis Zuverlässigkeitsquote ist ohne Frage beeindruckend. In der laufenden Saison ist er der einzige Fahrer, der alle Rennen in den Punkterängen beenden konnte. Aber ob Konstanz reicht, um Rins, Rossi und Vinales hinter sich zu lassen?

Danilo Petrucci, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team

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Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team

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Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Danilo Petrucci, Ducati Team

Danilo Petrucci, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

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Mit Silverstone steht ein Kurs bevor, an den Petrucci gute Erinnerungen hat. Vor vier Jahren fuhr er im Regen erstmals aufs MotoGP-Podium und deutete an, wie viel Talent er besitzt. Mit harter Arbeit hat er es ins Ducati-Werksteam geschafft. Ich bin überzeugt, dass er diese Chance auch verdient hat. Wenn er an die Form der ersten Saisonhälfte anknüpft, dann kann er einen wichtigen Beitrag zum Gewinn der Team- und Herstellerwertung leisten.

Und ehrlich gesagt würde ich mich freuen, Petrucci bei der FIM-Gala im Anzug zu sehen, wenn er die Trophäe für Platz drei in der Fahrerwertung in Empfang nimmt. Für Luca!

Ihr,

Sebastian Fränzschky

 

P.s.: Die Kolumne "Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat" finden Sie auf unserer Schwesterseite Motorsport-Total.com.

 

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