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"Unter dem Helm geflucht": Gegner hinterfragen Doviziosos "Bummeltaktik"

Auch in Motegi kontrolliert Andrea Dovizioso das Tempo von der Spitze und bremst die Gruppe zeitweise ein. Marc Marquez und Cal Crutchlow hinterfragen diese Strategie.

Andrea Dovizioso, Ducati Team

Andrea Dovizioso, Ducati Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Seit einigen MotoGP-Rennen ist auffällig, dass sich Andrea Dovizioso in den ersten Runden an die Spitze des Feldes setzt und dann das Tempo diktiert. Oft schlug er in der ersten Rennhälfte ein mäßiges Tempo an, wodurch in der Regel eine größere Spitzengruppe wie an einer Perlenkette aufgereiht hintereinander fuhr. Ab Rennhalbzeit erhöhte der Ducati-Fahrer das Tempo und die Spitzengruppe wurde kleiner. Am Ende kämpften dann nur noch Dovizioso und Marquez um den Sieg.

Vor allem in der zweiten Saisonhälfte wählte Dovizioso diese Strategie. Im Vorjahr und in der ersten Saisonhälfte war diese Taktik von ihm kaum zusehen. Die Konkurrenz erkennt mittlerweile ein Muster dahinter. Warum "Dovi" auch in Motegi bewusst das Tempo verzögert hat, wundert aber die Konkurrenz: "Ich weiß es nicht", sagt Marquez dazu. "Man kann an den Benzinverbrauch, die Reifen oder die Strategie denken. Manchmal lasse ich ihn aber auch fahren, denn wenn er ständig +0,3 und +0,4 sieht, pusht man weiter."

"In diesem Rennen", hält der Weltmeister nach Motegi fest, "war der Reifenverschleiß kein Problem. Man konnte in jeder Runde eine konstante Pace fahren. Vielleicht lag es am Benzinverbrauch. An seiner körperlichen Verfassung kann es nicht gelegen haben, denn er ist fit. Wir müssen das aber für das nächste Jahr verstehen." Nachsatz von Marquez: "Er hat seine Strategie gespielt und ich meine." Der Spanier versuchte zwar schon gegen Rennhalbzeit Dovizioso zu überholen, aber durch einen Fehler (kurzer Ausritt auf die Wiese) verlor Marquez die Führung sofort wieder.

Cal Crutchlow: "Man sieht ein Muster"

"Man sieht da ein Muster", findet Cal Crutchlow, der in Japan ebenfalls in der Gruppe hinter Dovizioso fuhr. "Selbst wenn Ducati eine langsame Runde fährt, sind sie wegen ihrer Beschleunigung sehr schwierig zu überholen. Man muss sich nur die Rundenzeiten in jedem Rennen ansehen. Er kann 45,8 und 45,7 fahren und in der nächsten Runde fährt er 46,5. Das ist ein großer Unterschied. Jetzt sehen wir langsam das komplette Muster. Jetzt wissen wir, dass wir ihn noch stärker attackieren müssen."

2. Cal Crutchlow, Team LCR Honda

2. Cal Crutchlow, Team LCR Honda

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Der Fahrer an der Spitze diktiert im Motorsport das Tempo. Wenn die Verfolger schneller fahren wollen und können, müssen sie überholen und das Kommando übernehmen. Deshalb will Crutchlow die Dovizioso-Taktik auch nicht kritisieren: "Es ist nichts falsch daran, aber mir bereiteten die Jungs Sorgen, die von hinten aufschlossen. Die Gruppe war 1,7 Sekunden hinter uns und haben uns wegen der langsamen Pace in drei Runden eingeholt. Deshalb wollte ich nach vor, aber selbst wenn er nur eine durchschnittliche Rundenzeit fährt, ist er sehr schwierig zu überholen."

In der vierten Runde überholte Crutchlow Marquez und versuchte dann zwei Runden erfolglos Dovizioso die Führung abzujagen. "Dann erhöht er plötzlich wieder das Tempo. Ich habe unter meinem Helm geflucht", sagt Crutchlow. "Nicht wegen ihm, sondern wegen der generellen Situation. Wenn ich es geschafft hätte neben ihn zu kommen, hätte ich mit dem Fuß gedeutet, dass er pushen soll, denn wir hätten den Reifen verwenden können, um die Jungs dahinter abzuschütteln."

Was Andrea Dovizioso zu seiner Strategie sagt

Dovizioso verteidigt sich und sagt zu seiner Taktik in Motegi: "Die Strategie war, dass ich nicht mit ihm (Marquez; Anm. d. Red.) in die letzte Runde gehe." Aber warum der Jo-Jo-Effekt bei den Rundenzeiten? "Ich wollte das probieren, weil es schwierig ist, 24 Runden mit 100 Prozent zu fahren. Selbst wenn der Reifenverschleiß nicht zu hoch ist, gibt es einen Abfall. Das muss man managen. Wir haben im Rennen miteinander gekämpft, weshalb man es sich auch körperlich einteilen muss, damit man konstant ist und in guter Form ins Ziel kommt. Das war die Strategie, aber es war nicht über dem Limit."

Andrea Dovizioso, Ducati Team

Andrea Dovizioso, Ducati Team

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Die Rundenzeiten von Dovizioso bis zur 21. Runde, als Marquez die Führung übernahm:

1:52.540
1:46.199
1:46.268
1:46.638
1:46.795
1:46.790
1:46.180
1:45.982
1:45.966
1:46.690
1:46.363
1:46.405
1:46.401
1:46.700
1:46.073
1:45.946
1:46.006
1:45.746
1:45.696
1:45.993

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