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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Andrea Dovizioso

Abschied von Ducati und Sieg in Spielberg – Redakteur Gerald Dirnbeck macht sich Gedanken über die Situation und die Zukunft von Andrea Dovizioso

1. Andrea Dovizioso, Ducati Team

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Liebe Leser,

nach dem gestrigen Rennen in Spielberg müssen wir uns bei allen Schutzengeln bedanken, dass die beiden schweren Unfälle im Moto2- und im MotoGP-Rennen glimpflich ausgegangen sind. Ich glaube, es ist jedem klar, dass wir mit weniger Glück einen der schwärzesten Tage der Motorsport-Geschichte erleben hätten können.

Diesmal ist noch alles gut gegangen, aber ich glaube es wurde wieder jedem vor Augen geführt, dass Motorsport extrem gefährlich ist. Valentino Rossi appellierte auch an die Vernunft der Fahrer in allen Klassen. Denn dass insgesamt härter und aggressiver gefahren wird, beobachten wir seit einigen Jahren.

Dieses Thema und ob an der Spielberg-Strecke in Kurve 3 etwas verändert werden muss, wird uns noch einige Zeit beschäftigen. Widmen wir uns in unsrer heutigen Montagskolumne dem zweiten Thema des Wochenendes: Andrea Dovizioso.

Aus sportlicher Sicht kann Dovizioso nur gut geschlafen haben. Einerseits kann man sagen, dass er auf dieser Strecke den ersten von zwei "Pflichtsiegen" geschafft hat. Mit nur noch elf Punkten Rückstand auf Fabio Quartararo sind seine WM-Ambitionen wieder voll auf Kurs.

Andrea Dovizioso, Ducati Team, Jack Miller, Pramac Racing, Joan Mir, Team Suzuki MotoGP

Andrea Dovizioso, Ducati Team, Jack Miller, Pramac Racing, Joan Mir, Team Suzuki MotoGP

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Und dass er Ducati gezeigt hat, dass man auf ihn zählen kann, wird für Dovizioso eine große Genugtuung gewesen sein. Mit seiner Ankündigung vom Samstag hat der Italiener die Flucht nach vorne angetreten. Nach acht Jahren bei Ducati wird Schluss sein.

Dass das Verhältnis zwischen Dovizioso und einigen Personen bei Ducati – vor allem mit Gigi Dall'Igna - nicht mehr optimal ist, wurde spätestens im vergangenen Sommer offensichtlich. Begonnen hat das Ganze schon 2016.

Damals hat man für 2017/18 das Gehalt von Dovizioso gekürzt und gleichzeitig Jorge Lorenzo für eine Millionengage als "Nummer 1" eingekauft. Ein Vertrauensbeweis sieht anders aus. Trotzdem war Dovizioso in den vergangenen drei Jahren der beste Ducati-Fahrer.

Hinter vorgehaltener Hand war aus dem Ducati-Lager aber dennoch oft zu hören, dass man eigentlich nicht daran glaubt, mit Dovizioso jemals Weltmeister werden zu können. Mit Lorenzo würden die Chancen besser sein – so der Tenor.

Ob Dall'Igna im Hintergrund wirklich daran arbeitet, Lorenzo zurückzuholen und ob Dovizioso mit seiner Ankündigung nur einem "Rauswurf" zuvorgekommen ist – wir wissen es nicht. Jedenfalls wirkte Dovizioso, als wäre ihm eine große Last von den Schultern gefallen.

Und die Chancen stehen nach wie vor gut, dass er in diesem Jahr mit Ducati Weltmeister wird. Sollte er das schaffen, dann wäre es ein ziemlicher Schlag ins Gesicht der Verantwortlichen, die nicht an ihn glauben.

1. Andrea Dovizioso, Ducati Team

1. Andrea Dovizioso, Ducati Team

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Ehrlich gesagt, ich würde Dovizioso den Titelgewinn sogar wünschen. Er hat so viele harte Jahre hinter sich gebracht. Er hat bewiesen, dass er Marc Marquez in Rennen besiegen kann. Und vom Charakter her ist "Dovi" einer der liebenswürdigsten Personen im Paddock.

Die ganzen jungen Fahrer von Quartararo über Jack Miller bis Bard Binder und Alex Rins haben noch viele Jahre, um Weltmeister zu werden. Für Dovizioso ist es vermutlich die letzte Chance. Denn wie geht es mit ihm im nächsten Jahr weiter?

Manager Simone Battistella betont einerseits, dass Dovizioso im nächsten Jahr MotoGP fahren wird, andererseits soll man keinen Plan B haben. Eigentlich würde nur Aprilia infrage kommen, aber warum sollte sich Dovizioso das antun und schon wieder eine mühsame Aufbauarbeit beginnen?

Ich weiß es natürlich nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Dovizioso ein Jahr Pause einlegt oder überhaupt aufhört. Im Prinzip zählt er zur Fahrergeneration von Casey Stoner, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo.

Einen Wechsel in die Superbike-WM hat Dovizioso immer ausgeschlossen. Dafür könnte er es sich gut vorstellen, Motocross-Rennen zum Spaß zu fahren. Motocross ist seine zweite große Leidenschaft. Vielleicht passiert es tatsächlich, dass er als Weltmeister seinen Helm an den Nagel hängt und dann fernab der medialen Öffentlichkeit seinem Hobby frönen kann.

Ihr

Gerald Dirnbeck

PS: Unsere Kolumne "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" finden sie auf unserem Schwesterportal 'Motorsport-Total.com'. Heute dreht sich alles um Pol Espargaro.

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