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Zustand "schlechter als erwartet": Lorenzo setzt im Regen auf Stahlbremse

Ducati-Pilot Jorge Lorenzo ist mit seinem Comeback in Valencia nicht zufrieden: Ihm fehlt Selbstvertrauen, daher setzt er auf Stahl- statt Carbonbremse im Regen

Jorge Lorenzo, Ducati Team

Jorge Lorenzo, Ducati Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Jorge Lorenzo hat bei seinem Comeback in den ersten Freien Trainings in Valencia überrascht: Der Spanier fährt im Regen nicht mit Carbon- sondern mit Stahlbremsen, um Selbstvertrauen zu gewinnen. Insgesamt ist sein Gesundheitszustand "schlechter als erwartet". Risiko hat er bei den schwierigen Bedingungen am Freitag vermieden, deshalb landet er im Gesamtklassement auch nur auf Rang 19 (+2,015 Sekunden). Teamkollege Andrea Dovizioso spricht ebenfalls von einem "sehr schlechten Gefühl" auf dem Bike. Der Italiener wird immerhin Gesamtvierter (+0,412 Sekunden).

"Ich habe heute mit den Carbonbremsen begonnen, allerdings hatte ich Schwierigkeiten, die auf Temperatur zu bringen", gesteht der Spanier. Sein Problem: "Ich hatte im ersten Abschnitt der Bremsphase nicht genügend Selbstvertrauen. Vor drei Jahren war es ganz normal, Stahlbremsen zu verwenden. Jetzt fahren die meisten Piloten mit Carbonbremsen, im Regen, aber auch bei heißen Bedingungen und harten Bremspunkten."

Marc Marquez gewann 2017 in Misano als erster Pilot ein Regenrennen mit Carbonbremsen, der Weltmeister setzte einen neuen Trend. Denn zuvor galt die Faustregel: Bei nassen Bedingungen wird mit Stahlbremsen gefahren, die man einfacher auf Temperatur bringen kann. Doch Marquez und Co. sind mittlerweile alle vom Vorteil der Bremsscheibe aus Carbon überzeugt. "Es hängt aber immer von den Bedingungen ab", meint hingegen Lorenzo.

Muskelmasse verloren: Arm eines kleinen Mädchens

"Manch ein Pilot ist aggressiver auf der Bremse, andere sind sanfter - Dani [Pedrosa] und ich, wir sind sicherlich sehr sanft. Bei kalten Bedingungen wie heute und keinen harten Bremspunkten fühle ich mich auf Stahlbremsen besser." Denn die Carbonbremse muss in den ersten Runden härter gefahren werden, damit sie auf Temperatur (rund 250 Grad Celsius) kommt.

Lorenzo wechselte am Freitag auf Bremsscheiben aus Stahl, war damit allerdings nicht wesentlich schneller. Lag er im ersten Training auf Platz 19 (+2,015 Sekunden), kam er am Nachmittag auf Rang 15 (+2,480 Sekunden). Sollte es am Samstag nicht regnen, wird er die Carbonbremse wieder probieren.

Nachdem er in Malaysia nach den ersten Trainings aufgrund seiner Handverletzung aufgeben musste, hielt er in Valencia durch. Dennoch fällt Lorenzos Fazit ernüchternd aus: "Ehrlich gesagt ist mein Zustand etwas schlechter, als ich gestern erwartet habe. Im Alltag fühle ich keinen Schmerz, auch wenn meine Mobilität noch eingeschränkt ist. Ich kann zumindest Sachen angreifen."

Jorge Lorenzo, Ducati Team, mit Cristian Gabbarini

Jorge Lorenzo, Ducati Team, mit Cristian Gabbarini

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Auf dem MotoGP-Bike spürt er jedoch mehr Druck auf der Hand, vor allem beim Bremsen. "Die Verletzung ist immer noch nicht komplett verheilt. Ich befinde mich zwar in einem besseren Zustand als in Sepang. Die nassen Bedingungen haben mir wohl geholfen. Im Regen fährt man nur mit der Hälfte des Drucks, den man im Trockenen brauchen würde. Es ist auf der anderen Seite allerdings auch einfacher zu verunfallen. Wenn man verletzt ist, dann möchte man erst gar nicht an einen Sturz denken."

Er konnte seit seinem Highsider in Thailand nicht mehr normal trainieren, diesen Nachteil bekommt er nun zu spüren. "Da ich kein Krafttraining machen konnte, habe ich Muskelmasse verloren. Mein Arm erinnert eher an den eines kleinen Mädchens", muss er schmunzeln. Lorenzo wird am Samstag dennoch wieder auf die Desmosedici steigen.

Er mache sich Sorgen über seinen Gesundheitszustand, gibt Lorenzo zu. Er sei deshalb mit sehr viel Vorsicht am Freitag gefahren, insgesamt spulte er nur 28 Runden ab. "Unter normalen Umständen fährt man im Regen viel vorsichtiger als im Trockenen, weil man nicht stürzen möchte. Wenn man sich nicht hundert Prozent fit fühlt, ist man umso vorsichtiger. Da ist es egal, ob es das letzte Rennen mit Ducati ist oder nicht. Das macht man ganz unterbewusst", schildert der Mallorquiner, der nächste Woche bereits die Honda testen wird.

Dovizioso: "Mein Gefühl war sehr schlecht"

Teamkollege Andrea Dovizioso erlebte einen ähnlich ernüchternden Tag. Der Italiener schaffte am Vormittag immerhin noch die viertschnellste Zeit (+0,412 Sekunden), am Nachmittag war er schließlich nur auf Platz zwölf (+1,932 Sekunden) zu finden. "Mein Gefühl heute auf dem Bike war wirklich schlecht", fasst er zusammen. "Ich hatte dieses schlechte Gefühl sowohl am Vormittag, als auch am Nachmittag. Es hatte also nichts mit der Regenmenge auf der Strecke zu tun."

Sein großes Problem: "Das Gefühl auf dem Hinterreifen hat nicht gestimmt. Ich hatte nicht genügend Rückmeldung vom Hinterreifen, um die Bremse loszulassen und in der Kurvenmitte Geschwindigkeit aufzunehmen. Es fühlte sich nicht so gut an wie sonst", gesteht er. Der Vizeweltmeister ist ratlos. "Das Gefühl war wirklich sehr schlecht, wirklich seltsam. Wir hatten eigentlich erwartet, dass wir besser abschneiden würden."

Er sucht nach Erklärungen: "In diesem Jahr sind wir mit dem Bike noch nicht viel im Nassen gefahren. Und in diesem Jahr haben wir die Balance des Bikes ziemlich stark verändert. Wir müssen das also untersuchen, denn in der Vergangenheit waren wir im Nassen von Anfang an schnell." Auch Regenrennen, wie 2017 in Japan, konnte Dovizioso auf der Ducati schon gewinnen. Deshalb bleibt er gelassen: "Ich bin nicht zu besorgt." Mit dem vierten Gesamtrang wäre "DesmoDovi" aktuell fix für das Q2 qualifiziert, Lorenzo auf Rang 19 hingegen nicht.

Mit zusätzlichen Informationen von Matteo Nugnes

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