Favoritensterben beim 4. Chase-Rennen: Jimmie Johnson siegt in Charlotte
Triumph für Jimmie Johnson in Charlotte und damit der vorzeitige Einzug in die "Round of 8" im Chase – Für 5 andere Titelkandidaten wird es richtig schwierig.
Sieger Jimmie Johnson, Hendrick Motorsports, Chevrolet
Action Sports Photography
NASCAR-Playoffs 2016
Alle Informationen zum Chase 2016, dem Titelkampf im NASCAR Sprint-Cup!
Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) hat in Charlotte das Auftaktrennen der "Round of 12" im Chase des NASCAR Sprint-Cup 2016 gewonnen und steht damit als bislang einziger Teilnehmer der "Round of 8" fest. Dieser Schritt war Johnson im seit 2014 bestehenden Chase-Format mit mehrstufiger Eliminierung bislang noch nicht gelungen.
Mit 155 von 334 möglichen Führungsrunden war es alles andere als ein Zufallssieg für Johnson. Und dieser kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Zuletzt stand der sechsmalige NASCAR-Champion Ende März bei seinem Heimrennen im kalifornischen Fontana in der Victory Lane. Nun hat er zum 8. Mal ein Punkterennen auf der Haus- und Hofstrecke der meisten NASCAR-Teams gewonnen. Dieser Sieg ist für Johnson einer seiner wichtigsten, wenn nicht sogar sein wichtigster überhaupt in Charlotte.
Fotos: Bank of America 500 in Charlotte
"Gezweifelt habe ich nicht, aber es hat mir doch deutlich zu lange gedauert", so Johnson bei seinem 1. Victory-Lane-Besuch nach mehr als einem halben Jahr. "Mir war immer klar, dass wir irgendwann zurückschlagen würden", so der Hendrick-Pilot, der bereits beim Chase-Auftakt in Chicago und auch am vergangenen Wochenende in Dover sehr gute Siegchancen hatte, dort aber jeweils durch einen eigenen Fehler beziehungsweise durch einen Fehler seiner Boxencrew um die Chancen gebracht wurde.
Seinen Sieg bei dem um einen Tag verschobenen Bank of America 500 auf dem Charlotte Motor Speedway stellte Johnson mit einem Vorsprung von 1,4 Sekunden auf Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) sicher. Kenseth musste vom letzten Startplatz losfahren, nachdem eine nicht abgenommenen Veränderung am Auto die Streichung seiner Qualifying-Zeit zur Folge hatte.
Nur 5 Chase-Piloten in den Top 10
Neben Johnson und Kenseth fuhren nur 3 weitere Chase-Piloten in die Top 10. Titelverteidiger Kyle Busch (Gibbs-Toyota) schloss trotz Reifenschaden, Strafe für ein Vergehen der Boxencrew, Mauerkontakt und Kollision beim Restart noch auf Platz 6 ab und hat damit mehr als nur Schadensbegrenzung betrieben. Brad Keselowski (Penske-Ford) kam auf Platz 7, Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) auf Platz 8 ins Ziel. Derweil wurde Carl Edwards (Gibbs-Toyota) farbloser 12. und Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota) nach einem verpatzten letzten Boxenstopp nur 13.
Im Gegenzug gab es Top-10-Platzierungen für 5 Fahrer, die im Chase keine Rolle (mehr) spielen: Kasey Kahne (3.), Ryan Newman (4.), Kyle Larson (5.), Tony Stewart (9.) und Jamie McMurray (10.). Doch das Rennen wird als Favoritensterben der Titelkandidaten in die Annalen eingehen, denn gleich 5 der 12 Chase-Teilnehmer mussten erheblich Federn lassen und stehen nun vor einer schwierigen Aufgabe, um den Einzug in die "Round of 8" zu schaffen.
Ergebnis: Bank of America 500 in Charlotte
Chaos beim Restart: Frust für Austin Dillon und Chase Elliott
Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) wurde weniger als 30 Runden vor Schluss an 3. Stelle liegend durch einen kapitalen Motorschaden aus dem Rennen gerissen. Kurz zuvor waren 2 andere Chase-Teilnehmer beim drittletzten Restart um alle Chancen gebracht worden. Jimmie Johnson führte, doch Austin Dillon, der sich wenige Sekunden zuvor mit einem 2-Reifen-Stopp auf Rang 2 nach vorn taktiert hatte, kam beim Restart nicht richtig in die Gänge.
Dillon wurde bei besagtem Restart von Martin Truex Jr. umgedreht und schlug in die innere SAFER-Barrier ein. "Ich bin okay, aber das stinkt mir. Jetzt müssen wir richtig viele Punkte aufholen", so der Childress-Pilot. In der Kettenreaktion wurde beim selben Restart zudem Hendrick-Rookie Chase Elliott, der zuvor mehr als 100 Runden geführt hatte, von Kyle Busch umgedreht. Doch Hamlin, Dillon und Elliott sind nicht die einzigen Fahrer, für die die "Round of 12" im Chase denkbar schlecht begonnen hat.
Frust auch für Kevin Harvick und Joey Logano
Polesitter Kevin Harvick musste seinen Stewart/Haas-Chevrolet nach 155 Runden mit Leistungsverlust in der Garage parken. "Offenbar war der Öldruck das Problem. Das ist momentan aber nur eine Vermutung", so Harvicks Statement kurz nach seinem Aussteigen. Das aktuelle Chase-Format mit mehrstufiger Eliminierung befindet sich nun im 3. Jahr und seither ist Harvick noch nie eliminiert worden. Aktuell läuft er Gefahr, dass dies passiert, doch aus einer solchen Lage hat sich "The Closer" schon mehrfach erfolgreich befreit. Gelingt es ihm auch diesmal wieder?
Auch für Joey Logano (Penske-Ford) wird der Einzug in die "Round of 8" richtig schwierig. Nachdem er im vergangenen Jahr alle 3 Rennen der "Round of 12" (damals "Contender Round") gewonnen hatte, ereilten Logano diesmal gleich in Charlotte 2 Reifenschäden. In Runde 117 war es der linke, in Runde 156 der rechte Vorderreifen, der am gelben Penske-Ford kapitulierte. In beiden Fällen krachte Logano in die Mauer von Turn 2.
Außerhalb des 12-köpfigen Chase-Feldes gab es einmal mehr auch Frust für die Crew des erkrankten Dale Earnhardt Jr. Ersatzfahrer Alex Bowman lag in der Anfangsphase in den Top 3, krachte aber in Runde 62 aufgrund eines Reifenschadens in die Mauer und riss dabei auch Casey Mears (Germain-Chevrolet) mit ins Verderben.
Mit Ausnahme von Martinsville wird Bowman die Saison für "Junior" zu Ende fahren. In Martinsville (30. Oktober) kommt letztmalig Jeff Gordon zum Einsatz. Am heutigen Sonntag weilte Gordon in Zolder, um dort das Startkommando für das Saisonfinale der NASCAR Euro-Serie zu geben. Den dortigen Titel hat übrigens Anthony Kumpen im Chevrolet mit der Startnummer 24 gewonnen.
Im NASCAR Sprint-Cup steigt das 2. Rennen der "Round of 12" im Chase am kommenden Wochenende auf dem Kansas Speedway. Am darauffolgenden Wochenende fällt auf dem Talladega Superspeedway die Entscheidung darüber, welche 4 Fahrer mit Beginn der "Round of 8" nicht mehr um den Titel fahren werden. Nach aktuellem Stand der Dinge wären dies Austin Dillon, Chase Elliott, Joey Logano und Kevin Harvick.
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