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Heute vor 15 Jahren: "We lost Dale Earnhardt"

Es war ein Unfall, der die NASCAR-Zeitrechnung massiv verändert hat. Heute vor 15 Jahren ließ der große Dale Earnhardt Sr. in Daytona sein Leben.

Dale Earnhardt

Dale Earnhardt

James Spires

Dale-Earnhardt-Statue in Daytona
Dale-Earnhardt-Fan
Dale-Earnhardt-Flagge
Dale-Earnhardt-Flagge in Daytona
Dale Earnhardt
Dale Earnhardt Jr., Hendrick Motorsports Chevrolet
Ehrerweisung für Dale Earnhardt
Dale Earnhardt
Dale Earnhardt
Dale und Teresea Earnhardt
NASCAR-Vizepräsident Mike Helton
NASCAR-Vizepräsident Mike Helton
Austin Dillon, Richard Childress Racing, Chevrolet, mit schwerem Unfall bei der Zieldurchfahrt

Seit dem 18. Februar 2001 ist in der NASCAR nichts mehr so, wie es vorher war.

Es ist die letzte Runde im Daytona 500. Vorne liegen zwei Chevys von Dale Earnhardt Inc. - Michael Waltrip führt vor Dale Earnhardt Jr.

Turn 3. Noch eine halbe Runde. Es entsteht die klassische "Three-Wide-Situation", wie sie in Daytona unzählige Male zu beobachten ist: Drei Autos fahren in der letzten Runde nebeneinander in Kurve drei. Unten Sterling Marlin, in der Mitte Dale Earnhardt Sr., oben Ken Schrader.

Hinter Dale Sr. holt Rusty Wallace auf. Earnhardt und Marlin berühren sich leicht, das Heck der schwarzen 3 bricht erst nach links aus, dann nach rechts.

Earnhardt gerät auf den Apron, korrigiert und schießt quer über die Fahrbahn in Richtung äußere Streckenbegrenzung. Er erleidet noch einen Treffer von Schrader und schlägt dann in einem recht spitzen Winkel in die Mauer ein.

Hier unsere Fotostrecke zum Gedenken an Dale Earnhardt.

Waltrip gewinnt vor Dale Jr., ein Doppelsieg für DEI.

Doch was ist mit Dale Sr.?

In der verunfallten Nummer 3 blieb das Fensternetz, ansonsten ein untrügliches Zeichen für "Es ist alles in Ordnung", oben.

Das Drama nimmt Gestalt an: Earnhardts Teambesitzer Richard Childress versucht seinen Piloten über den Bordfunk zu erreichen: "Dale, bist du okay?", lautet seine Frage. Keine Antwort. "Dale, sprich zu uns, sprich zu uns!" Keine Antwort.

Ken Schrader trifft als Erster am Unfallauto ein. Er nimmt das Fensternetz von außen ab, blickt in das Cockpit und fordert wild gestikulierend medizinische Hilfe an. Sein Gesicht ist aschfahl. "Wir müssen beten", lautet die erste Aussage eines geschockten Schraders.

Inzwischen sind zwei Mediziner ins Auto geklettert, die Sicherheitsleute versuchen das Dach des Childress-Chevys aufzuschneiden, um Earnhardt sicher zu bergen.

Ein Krankenwagen bringt ihn in das nahe gelegene Halifax Medical Center. Frau Teresa und Sohn Dale Jr. folgen. Childress versucht unterdessen Informationen zu bekommen und befragt Schrader. Der wiederholt: "Richard, ich bin kein Doktor. Aber es sieht nicht gut aus."

Fast zwei Stunden vergehen und niemand weiß genau, wie es um Earnhardt steht. NASCAR schweigt, was nichts anderes als ein deutliches Indiz für die Schwere seiner Verletzungen ist. Und mit jeder Sekunde, mit jeder Minute steigt die Ungewissheit an: Was ist mit Dale Earnhardt?

Schließlich tritt NASCAR-Präsident Mike Helton im Pressezentrum von Daytona an die Mikrofone und sagt mit um Fassung ringender Stimme: "Dies ist das schwierigste Announcement, dass ich jemals machen musste. Aber nach dem Unfall in Kurve 4 am Ende des Daytona 500 haben wir Dale Earnhardt verloren. We lost Dale Earnhardt."

Flaggen auf Halbmast

Diese Nachricht ist mehr als nur ein Schock.

Dale Earnhardt, der siebenfache NASCAR-Champion, der "Working-Class-Hero", der "Intimidator", die große NASCAR-Legende verlor beim Daytona 500 in der letzten Kurve der letzten Runde sein Leben.

Ein völlig unscheinbarer Allerweltsunfall hatte furchtbare Konsequenzen. Am 1. Mai 1994 hatte die Formel 1 in Imola ihren Ayrton Senna verloren. Sieben Jahre später verlor die NASCAR ihren Dale Earnhardt.

Amerika hielt inne. Sogar im Weißen Haus von Washington wurden die Fahnen auf Halbmast gesetzt und die Fans verwandelten das Haupttor des Daytona International Speedway in ein Meer aus Blumen, Souvenirs und Abschiedsbriefen.

Aber so tragisch dieser Unfall auch war, er hatte gewaltige Konsequenzen.

Unter anderem das HANS-System, überarbeitete Sitze, Vollvisierhelme und die Safer-Walls wurden danach zur Normalität. Die bittere Vermutung liegt nahe, dass Earnhardt seinen Unfall nur mit diesen simplen Veränderungen nahezu unverletzt überstanden hätte.

Mehr noch: In Concord entstand ein NASCAR-eigenes Forschungszentrum, das sich mit der Entwicklung eines komplett neues Fahrzeugs beschäftigte.

Sechs Jahre nach dem Earnhardt-Unfall wurde das "Car of Tomorrow" eingeführt, das heute in seiner Weiterentwicklung unter der Bezeichnung "Gen6" nach wie vor im Einsatz ist.

Austin Dillon, der Enkelsohn von Richard Childress, sitzt heute in dem Chevrolet mit der Startnummer 3, den Earnhardt zur Legende machte.

Im Sommer 2015 kam es im Zielsprint von Daytona zu einem unglaublichen Abflug, als Dillon ungebremst mit etwa Tempo 300 in den Fangzaun krachte – und seinem Wrack unverletzt entstieg.

Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie sicher die aktuellen NASCAR-Fahrzeuge geworden sind.

Der Earnhardt-Unfall, der sich genau heute vor 15 Jahren ereignete, war für diese Entwicklung die Initialzündung.

Vielleicht wird es dadurch möglich, dass Mike Helton in seiner Zeit solche Worte nicht mehr sprechen muss.

"We lost Dale Earnhardt."

Heute vor 15 Jahren.

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