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Irres NASCAR-Qualifying in Fontana: Buhrufe nach "No-Show"

Unglaubliche Szenen auf dem Auto Club Speedway: Weil keiner der NASCAR-Piloten als Erster auf die Strecke will, schafft keiner mehr eine fliegende Runde!

NASCAR-Autos in der Boxengasse des Auto Club Speedway in Fontana
Die NASCAR-Fahrer blamierten sich in Fontana bis auf die Knochen - Das hatten sie zu sagen
Aric Almirola, Stewart-Haas Racing, Ford Mustang
"Das ist ein Produkt unseres Arbeitsumfelds. Wir hängen alle davon ab, einen Windschatten zu erwischen, um eine gute Rundenzeit zu markieren. Es ist wirklich stressig, in der Box genau zu berechnen, wann man die Boxengasse verlassen muss und dass man sich in eine gute Position bringt. Man kann es sich nicht leisten, das erste Fahrzeug zu sein. Das ist einfach so ein riesiger Nachteil."
Ryan Blaney, Team Penske, Ford Mustang
"So ist es einfach. Es ist so ein großes Oval, da will man nicht als Erster raus, weil das gleichbedeutend damit ist, dass man Letzter wird. In der Truck-Serie ist man vor ein paar Jahren davon abgerückt. Jetzt wurde das System hier eingefügt und wir haben dieselben Probleme."
Clint Bowyer, Stewart-Haas Racing, Ford Mustang
"Ich habe es in anderen Sportwarten erlebt, aber noch nicht in unserer, dass wir ausgebuht werden. Das ist enttäuschend für alle. Ich habe das schon vor drei Wochen kommen sehen. Ich denke, das haben wir alle. Leider müssen wir jetzt reagieren statt proaktiv zu wirken. Es ist ein Lernprozess. Das gilt für das ganze Paket."
Kyle Busch, Joe Gibbs Racing, Toyota Camry
"Es liegt nicht an den Fahrern. Bitte, hasst nicht die Fahrer, hasst das Spiel. Man kann schlicht und einfach nicht als Erster raus. Wer das tut, qualifiziert sich nicht vorne. Es geht nur noch darum, wer das Timing so hinbekommt, dass er als Einziger noch die Ziellinie überquert und alle hinter ihm die Zielflagge sehen."
Matt DiBenedetto, Leavine Family Racing, Toyota Camry
"Nicht als Frustration, nicht nur für unsere Jungs. Sie haben nichts anderes getan, als mir ein gutes Auto hinzustellen. Ich muss jedem danken, die Gelegenheit zu haben, hier zu fahren, aber diese Situation ... Ich habe keine Lust, mir jede Woche im Qualifying den Kopf zerbrechen zu müssen."
Chase Elliott, Hendrick Motorsports, Chevrolet Camaro
"Natürlich will niemand als Erster raus, da ist das sehr unglücklich. Ich wüsste nicht, was man dagegen tun könnte. Es ist sicher gute Unterhaltung, wenn wir da raus gehen und um den Windschatten kämpfen. Aber es ist natürlich schwierig, wenn niemand der Erste sein will."
Denny Hamlin, Joe Gibbs Racing, Toyota Camry
"Ich weiß nicht, was man da tun kann. Das erste Fahrzeug hat einfach einen so riesigen Nachteil im Qualifying. Im Rennen weniger, aber im Qualifying auf jeden Fall. Da will an nicht als Erster raus und kommt man zu solchen Spielchen."
Kevin Harvick, Stewart-Haas Racing, Ford Mustang
"Wir geben alles, was wir können, um uns in eine gute Position zu bringen. Es gab neue Regeln, von denen ich gar nichts wusste. Ich wusste gar nicht, dass man seine Runde nicht mehr beenden kann, wenn Gelb geschaltet wird. Ich wusste auch nicht, dass man vier oder fünf Spuren in der Boxengasse hat."
Daniel Hemric, Richard Childress Racing, Chevrolet Camaro
"Das war sehr hektisch. Dieses ganze Format ist Wahnsinn. Wir kämpfen alle Rad an Rad darum, in einen Windschatten zu kommen. Das ist nicht ideal, wenn man eine schnelle Runde fahren will."
Jimmie Johnson, Hendrick Motorsports, Chevrolet Camaro
"Ich verstehe, warum wir das machen. Einzelzeitfahren ist halt nicht spannend. Wir werden jetzt sehen müssen, wie die Meinung hierzu ist und uns dann für das kleinere Übel entscheiden."
Ryan Newman, Roush Fenway Racing, Ford Mustang
"Ich glaube nicht, das das eine erfolgreiche Nutzung der Sendezeit war, um unsere sponsoren im Fernsehen zu platzieren. Ich habe schon in Vegas gesagt, dass ich ein Fan des Einzelzeitfahrens bin. Das ist alles, was ich zu sagen habe. So sollte Qualifying sein."
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Das Qualifying auf dem Auto Club Speedway in Fontana (Kalifornien) dürfte vielen NASCAR-Fans noch lange in Erinnerung bleiben - und zwar in keiner guten: Beim Qualifying zum Auto Club 400, dem fünften Lauf zur NASCAR-Cup-Serie 2019, verkalkulierten sich alle Fahrer, die sich für die letzte Runde des Knock-Out-Qualifyings qualifiziert hatten, gewaltig. Keinem der zwölf Piloten gelang es, eine gezeitete Runde zu beginnen, bevor die Zielflagge geschwenkt wurde. Das Publikum war verständlicherweise außer sich.

Hintergrund ist, dass im Qualifying der letzten zwölf auf einem Superspeedway niemand als Erster auf die Strecke fahren möchte. Wer als Erster raus geht, gibt normalerweise allen Hinterherfahrenden Windschatten. In der Regel geht das Feld geschlossen raus, sobald ein Fahrer den Stein ins Rollen bringt. Deshalb stellten sich alle Autos am Boxenausgang auf und warteten darauf, dass jemand losfährt. In diesem Fall wollte jedoch niemand den "Dummen" spielen (Gerüchten zufolge wird dieser Titel nun kollektiv an alle verteilt).

Als es dann doch losging, war es bereits zu spät: Keinem der Fahrer gelang es mehr, die Ziellinie pünktlich zu erreichen - es wurde keine einzige Zeit gefahren. Eine ähnliche Situation hatte es bereits in Las Vegas gegeben, damals gelang es aber noch einer Handvoll Fahrer, eine Zeit zu markieren. Weil es diesmal keine Zeiten gab, mit denen eine Startreihenfolge hätte erstellt werden können, mussten die Ergebnisse aus Q2 herangezogen werden, womit Austin Dillon (Childress-Chevrolet) von der Pole-Position starten wird.

Natürlich war dies nur ein Randthema. Wütende Fans - um die Pole-Show beraubt - buhten während der Zeremonie nicht nur den Polesetter, sondern die ganze NASCAR-Cup-Serie aus. NASCAR-Sportchef Scott Miller musste sich notgedrungen kurzerhand schnell ein beschwichtigendes Statement einfallen lassen: "Dass zwölf Autos an der Box warten und das Qualifying zu einer Farce machen, ist nicht das, was wir unseren Fans zu bieten möchten. Wir wollen ihnen geben, was sie verdienen. Wir und die Teams haben keinen guten Job gemacht. Wir sind tief enttäuscht."

NASCAR muss sich nun schnellstens überlegen, wie sich eine derartige Blamage in Zukunft verhindern lässt. In Martinsville kommende Woche wird es solche Probleme aufgrund der Streckencharakteristik im Qualifying nicht geben, doch schon in Fort Worth in zwei Wochen drohen die Szenen sich zu wiederholen.

Miller verspricht Abhilfe: "Wir werden definitiv etwas verändern, aber ich bin noch nicht sicher, was. Wir wollen eigentlich nicht zurück zum Einzelzeitfahren. Vielleicht mag es keine andere Lösung geben, aber wir werden alle anderen Möglichkeiten vorher ausloten. Ein Einzelzeitfahren ist nicht so packend wie ein Gruppen-Qualifying. Wir werden einen Weg finden und das Gruppen-Qualifying anpassen, ohne zum Einzelzeitfahren zurückgehen zu müssen. Aber das wird ein gutes Stück Arbeit."

Das Rennen in Fontana über 400 Meilen startet am Sonntagabend um 20:30 Uhr. Dann darf man davon ausgehen, dass alle Fahrer den Start mitbekommen werden.

Mit Bildmaterial von LAT.

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