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NASCAR-Analyse: Dominanz der "Big 3" wirklich etwas Besonderes?

In der NASCAR-Saison 2018 bestimmt die Dominanz der "Big 3" die Schlagzeilen – Doch genau vor zehn Jahren gab es ein ähnlich erfolgreiches Top-Trio

Martin Truex Jr., Furniture Row Racing, Toyota Camry Bass Pro Shops/5-hour ENERGY Joey Logano, Team Penske, Ford Fusion Pennzoil

Martin Truex Jr., Furniture Row Racing, Toyota Camry Bass Pro Shops/5-hour ENERGY Joey Logano, Team Penske, Ford Fusion Pennzoil

Matthew T. Thacker / NKP / Motorsport Images

17 von 25 Rennen haben Kyle Busch, Kevin Harvick und Martin Truex Jr. bisher in der regulären NASCAR-Saison 2018 gewonnen – also rund 48 Prozent. Wegen der Dominanz haben die drei Topfahrer den Spitznamen "Big 3" bekommen, der seit vielen Wochen die NASCAR-Berichterstattung bestimmt. Doch gab es in der Neuzeit der NASCAR schon einmal solche dominanten Dreikämpfe um den Titel? Sind die Leistungen von Busch, Harvick und Truex Jr. wirklich etwas Besonderes?

Seit der Einführung des sogenannten "Chase" im Jahr 2004 haben Siege und gute Ergebnisse in der den ersten 26 Saisonrennen ein höheres Gewicht erhalten. Mit der Weiterentwicklung der Play-offs im Jahr 2014 ist es umso wichtiger geworden, in der regulären Saison einen Sieg einzufahren, da dieser einen Fahrer direkt in die Endrunde katapultiert.

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Mit Stage- und Rennsiegen sammeln die Fahrer heute sogar Bonuspunkte für die Play-offs, die helfen sollen, die Eliminationsrunden zu überstehen. Deshalb ist der Anreiz für die Piloten groß, so oft es geht in die "Victory Lane" abzubiegen.

2008 vs. 2018

In der Saison 2018 holte Harvick bisher sieben, Busch sechs und Truex Jr. vier Siege. In den elf verbleibenden Rennen können weitere hinzu kommen. Doch schon im ersten Jahr nach der Chase-Einführung, in der Saison 2004, gab es ein ähnliches Bild: Damals dominierte ein Hendrick-Trio das Geschehen auf der Strecke.

Während Jimmie Johnson acht Siege holte, gewannen Dale Earnhardt Jr. sechs und Jeff Gordon fünf Rennen. Keiner von ihnen sicherte sich aber den Titel. Im Chase setzte sich letztendlich Kurt Busch durch, der nur drei Siege auf dem Konto hatte.

Dass die Big 3 kein statistischer Ausreißer in der NASCAR-Neuzeit sind, beweist das Jahr 2008 am besten. Vor genau zehn Jahren gewann Carl Edwards neun Saisonrennen. Sein engster Verfolger war Kyle Busch mit acht Triumphen. Letztendlich sicherte sich aber Johnson mit sieben Siegen den Titel.

Backflip von Carl Edwards, Roush Fenway Racing, Ford Fusion

Backflip von Carl Edwards, Roush Fenway Racing, Ford Fusion

Foto:

In der aktuellen Saison führten die "Big 3" 2.993 der bisher 6.595 gefahrenen Runden an – was rund 45 Prozent der gesamten Renndistanz entspricht. Im Jahr 2008 war der Wert am Ende des Jahres sogar höher! Johnson, Kyle Busch und Edwards führten nach 36 Rennen 46 Prozent aller Rennrunden an. Auch in den Jahren 2012, 2014 und 2017 gab es immer ein Top-Trio an der Spitze, das die meisten Rennsiege auf sich aufteilte.

Im Jahr 2018 könnte es aber weniger verschiedene Sieger als in der Vergangenheit geben, auch wenn die Zahl kein großer Ausreißer wäre. Zwischen den Jahren 2004 und 2017 gab es im Durchschnitt 14 verschiedene Sieger pro Saison. Während es im Vorzeigejahr 2008 gerade einmal zwölf Sieger gab, waren es in der Saison 2011 18 Piloten, die sich in die Siegerliste eintragen durften.

Mit noch elf verbleibenden Rennen könnte die Saison 2018, in der es bisher zehn Sieger gab, den niedrigsten Wert in dieser Statistik annehmen oder sich in Richtung des Schnitts entwickeln. Das kommt auf die weitere Dominanz der Big 3 in den diesjährigen Play-offs an.

"Dennoch ist es etwas anderes, weil zwischen den Rennen in Atlanta und Daytona fast ausschließlich die Big 3 gewonnen haben – mit Ausnahme von Joey Logano und Clint Bowyer", sagt Pete Fink, Autor des Buches "Das Phänomen NASCAR". "Erst mit den Siegen von Erik Jones in Daytona und Chase Elliott in Watkins Glen hat sich die NASCAR-Saison 2018 verändert." Zuletzt trugen sich neben den beiden Youngstern auch noch Kurt Busch und Brad Keselowski in die Siegerliste ein.

Die Gründe

Doch warum sind die Big 3 im Jahr so ein großes Thema? Es braut sich schon früh ein dramatisches Finale zwischen den drei Topfahrern am Homestead-Miami Speedway im November zusammen: "Ihre Motivation, zu diesem Zeitpunkt so viele Siege einzufahren, sind die Play-off-Punkte", sagt Dale Jarrett gegenüber 'NASCAR.com'.

 

"Weil sie nicht wissen, was passieren kann, können sie von den Bonuspunkten gar nicht genug haben", fügt er hinzu. Außerdem ginge es auch darum, im Rampenlicht zu stehen und dafür müsse man seine Konkurrenten Woche für Woche schlagen.

Fink sieht aber noch andere Gründe: "Trotz der Statistiken fühlt sich in dieser Saison etwas anders an. Chevrolet und Johnson fehlen in diesem Gefüge komplett und deshalb sind es besondere Umstände." Rick Hendrick hat zusammen mit Chevrolet das vergangene Jahrzehnt dominiert. Seit der Einführung des neuen Camaro scheint die Marke aber zu schwächeln. Aktuell geben Ford und Toyota im NASCAR-Oberhaus die Pace vor und das ist etwas Neues in der NASCAR-Neuzeit.

Außerdem würden die Youngsters, die nach der Rücktrittswelle die Topcockpits in der NASCAR-Serie erhalten haben, noch nicht in der Lage sein, "den Sack zuzumachen". "Während  Gordon, Stewart, Edwards und Earnhardt Jr. auch in einer schwachen Saison immer in der Lage waren, einen Sieg zu holen, fehlt es den Youngstern an Durchschlagskraft", meint Fink.

Bildergalerie: Das NASCAR-Rennen am Darlington Raceway

Die diesjährige Siegerliste gibt dem NASCAR-Experten Recht: Einzig allein Chase Elliott, Erik Jones und Austin Dillon haben bisher Siege einfahren können – und das nur auf besonderes Strecken wie Daytona und Watkins Glen. Auf den 1,5-Meilen-Ovalen und Short-Tracks zeigen die Routiniers den jungen Talenten, wo der Hammer hängt. Kyle Larson, Ryan Blaney, Alex Bowman, Daniel Suarez und William Byron warten noch immer auf ihren ersten Saisonsieg.

"Die Saison 2005, als Jack Roush die Meisterschaft dominierte, ähnelt der aktuellen", erklärt Fink einen weiteren Grund. Roush trat damals mit einer Ausnahmeregelung mit fünf Autos an. Alle fünf Piloten qualifizierten sich für den Chase und stellten somit 50 Prozent des Play-off-Teilnehmerfeldes.

Auch wenn sich das Quintett letztendlich gegen Stewart und Chevrolet geschlagen geben musste, wurde Roush als das große neue Topteam der NASCAR gehandelt. Eine solche Aufmerksamkeit würden jetzt die Big 3 erhalten, die es geschafft haben, die Chevrolet-Vormachtstellung bröckeln zu lassen.

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