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NASCAR Indianapolis-Rundkurs: A.J. Allmendinger siegt bei Randstein-Chaos

Für Kaulig Racing staubt A.J. Allmendinger als lachender Dritter in doppelter Verlängerung den Sieg ab - Schwerer Unfall von Logano und zwei Rotphasen

1. A.J. Allmendinger, Kaulig Racing, Chevrolet Camaro Hyperice

1. A.J. Allmendinger, Kaulig Racing, Chevrolet Camaro Hyperice

Im Rahmen des IndyCar-NASCAR-Doppels auf dem Infield-Rundkurs des Indianapolis Motor Speedway fand einen Tag nach dem IndyCar-Rennen das erste Rennen der NASCAR-Topliga auf dieser Strecke statt.

Das auf 82 Runden angesetzt gewesene NASCAR-Rennen sah kurz vor Schluss eine Unterbrechung mit Rot. Grund war die schnelle Schikane auf der Gegengerade - besser gesagt der dort am Ausgang auf der Innenseite platzierte Randstein. Dieser Randstein hatte sich gelöst und einen schweren Unfall ausgelöst, der aber glimpflich ausging.

Entschieden wurde das Rennen erst nach zwei Anläufen einer Verlängerung (Overtime). Den Sieg staubte sensationell A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) ab, nachdem sich Routinier Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Rookie Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford) in der vorletzten von letztlich 95 Runden nicht grün waren.

FOTOS: Verizon 200 at The Brickyard in Indianapolis

"Das war heute Überleben der Fittesten. Normalerweise hatten wir ein Auto für Platz acht, aber wir haben Indy gewonnen!", so Allmendinger außer sich vor Freude. Für den Kalifornier ist es der zweite Cup-Sieg nach Watkins Glen 2014 (damals für JTG Daugherty Racing). Für den Rennstall Kaulig Racing aber, der 2022 erstmals auf Vollzeitbasis in der höchsten NASCAR-Liga antritt, ist es der erste Cup-Sieg überhaupt.

ERGEBNIS: Verizon 200 at The Brickyard in Indianapolis

Zwei Stage-Siege für Tyler Reddick

Nach zuvor 27 Auflagen des Brickyard 400 auf dem Indianapolis-Oval war es am Sonntag die erste Auflage eines als Verizon 200 at The Brickyard bezeichneten Cup-Rennens auf dem Rundkurs. Weil es dabei um eine neue Strecke im Cup-Kalender handelt, gab es sowohl ein Freies Training (Samstag) als auch ein Qualifying (Sonntagvormittag).

Im Qualifying setzte sich William Byron (Hendrick-Chevrolet) durch, womit er das Rennen von der Pole in Angriff nahm. Byron führte das Feld vor Lokalmatador Chase Briscoe in die ersten Kurven. Dahinter drückten direkt Byrons Hendrick-Teamkollegen Chase Elliott und Kyle Larson, die zusammen vier der fünf vorherigen Rundkursrennen 2021 gewonnen hatten.

 

Schon in der dritten Runde verlor Byron mit einem Verbremser die Führung an Briscoe. Drei Runden vor Schluss des ersten Rennsegments kam die Spitzengruppe geschlossen unter Grün zum vorgezogenen ersten Boxenstopp.

Der von P12 gestartete Michael McDowell (Front-Row-Ford) wurde in Führung gespült. Den ersten Stage-Sieg fuhr der Daytona-500-Sieger aber nicht ein, denn er wurde von Tyler Reddick (Childress-Chevrolet) noch abgefangen. Reddick, der allen voran gegen Teamkollege Austin Dillon um ein Playoff-Ticket kämpft, holte sich den Stage-1-Sieg, während Dillon hinter McDowell als Dritter über die Linie kam und damit ebenfalls kräftig Bonuspunkte kassierte.

Stage 2 begann mit Brad Keselowski (Penske-Ford) an der Spitze, nachdem er weder unter Grün noch unter Gelb an der Box war. Dahinter drückte das Hendrick-Trio Elliott, Byron, Larson. Eigentlich hätte Briscoe den Restart als Zweiter unter die Räder genommen. Weil er aber die elektronische Steuereinheit (ECU) seines Stewart/Haas-Ford neu startete, konnte er vorübergehend nicht das nötige Mindesttempo unter Gelb halten.

Keselowski verlor die Führung mit seinen alten Reifen nur eine Runde nach dem Restart an Elliott. In der 24. Runde drehte sich Keselowski - noch immer auf dem ersten Reifensatz - in Kurve 11 rückwärts in die Mauer.

 

Gelb gab es nicht, sondern erst wieder als nach 35 Runden das zweite Rennsegment beendet war. Weil aber die Spitzengruppe um Elliott, Larson und Co. abermals kurz vorher unter Grün an die Box kam, ging auch der zweite Stage-Sieg an Reddick. Childress-Teamkollege Dillon kam als Zweiter über die Linie, gefolgt von Ryan Preece (JTG-Chevrolet).

Kyle Larson übernimmt das Kommando

Beim Restart, der das entscheidende dritte Rennsegment einläutete, führte Kyle Larson vor Teamkollege Chase Elliott, nachdem er sich im engen Duell direkt nach dem vorgezogenen Boxenstopp am Ende von Stage 2 knapp durchgesetzt hatte. Dahinter lauerten William Byron und Chase Briscoe, der nicht zum ersten Mal in seiner Rookie-Saison auf einem Rundkurs zu überzeugen wusste.

Einmal in Führung, machte Larson direkt richtig Dampf, während Elliott hinter Byron zurückfiel. 27 Runden vor Schluss war Elliott als Drittplatzierter der erste aus der Spitzengruppe, der unter Grün zum letzten routinemäßigen Boxenstopp abbog. Spitzenreiter Larson und der Zweitplatzierte Byron kamen nur eine Runde später ebenfalls zum Service. Mit dem eine Runde vorgezogenen Stopp kam Elliott an Byron vorbei, an Larson aber nicht.

Einer derjenigen, die deutlich länger auf der Bahn blieben, war Denny Hamlin. Doch in Führung liegend leistete sich der noch immer auf seinen ersten Saisonsieg wartende Gibbs-Pilot mit Verbremser in Kurve 12 einen Ausrutscher ins Gras. Damit verlor er im Fernduell mit der Konkurrenz kostbare Sekunden. 20 Runden vor Schluss kam Hamlin an die Box. Es war aber nicht das letzte Mal, das von ihm zu hören war.

 

Indes fuhr Larson an der Spitze scheinbar ungefährdet seinem sechsten Saisonsieg entgegen. Doch ein auf der Strecke liegendes Teil in Kurve 6 - dem Ausgang der schnellen Schikane - sorgte zehn Runden vor Schluss für eine Gelbphase. Larson führte den Großteil des Feldes zu einem letzten Boxenstopp, den es ohne Gelb nicht gegeben hätte. Er kam auch als Erster wieder raus, war die Führung aber trotzdem los.

Schwerer Unfall von Joey Logano kurz vor Schluss

Denn auf der Strecke blieb nun allen voran Hamlin, aber auch Kurt Busch (Ganassi-Chevrolet), Matt DiBenedetto (Wood-Ford) und Chase Briscoe. Larson nahm den Restart als Fünfter in Angriff. Sechs Runden waren noch zu fahren. Beim packenden Restart gelang es Hamlin in Kurve 1 gerade so die Führung zu verteidigen. Dahinter wurde es eng - und ein paar Kurven weiter für Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) in der Schikane zu eng. Er drehte sich. Gelb wurde aber nicht gezeigt.

Nur wenige Sekunden später aber krachte es heftig. Am Ausgang der Schikane war durch das ständige Überfahren der innere Randstein kaputtgegangen. Davon wurden zahlreiche Fahrer überrascht und kamen von der Piste ab. Während sich William Byron, Kyle Busch, Christopher Bell und Daniel Suarez zunächst nur drehten, schlug Joey Logano heftig in die Reifenstapel ein.

 

Nach bangen Sekunden gelang es Logano, sich aus eigener Kraft aus dem Wrack seines gelben Penske-Ford zu befreien. "Ich bin okay", so der NASCAR-Champion von 2018 nach der routinemäßigen Untersuchung im Medical-Center der Strecke. Zum Unfall selbst sagte er: "Es war einfach Pech. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort." Abgesehen von Logano schlug auch Ryan Preece in die Reifenstapel ein, aber deutlich harmloser.

Die Reparaturarbeiten an der Strecke riefen eine Rotphase auf den Plan. Die dauerte offiziell 20 Minuten, mit Gelb aber deutlich länger. Der beschädigte Randstein wurde komplett entfernt und für die im Rennen verbliebenen Fahrer ging es in die Verlängerung.

Zwei Anläufe für Verlängerung - Drei Spitzenreiter

Beim ersten Overtime-Restart diktierte Hamlin das Tempo mit Larson neben ihm in der ersten Reihe. In der zweiten Reihe lauerten Briscoe und DiBenedetto. Hamlin kam am besten weg, während sich Larson auf der Außenbahn in Kurve 1 verbremste. Der fünfmalige Saisonsieger fiel zurück. Hamlin führte, aber weiter als bis in die Schikane kam das Feld wieder nicht.

Der Randstein war zwar entfernt worden, aber es krachte trotzdem. In diesem Fall waren es Daytona-500-Sieger Michael McDowell und Playoff-Hoffnungsträger Austin Dillon, die mit ihren Autos ineinanderrauschten und an der Leitplanke strandeten.

 

Nach einer erneuten Rotphase, die wesentlich kürzer war als die erste, gab es einen zweiten Overtime-Restart. Bei diesem fand sich Briscoe neben Spitzenreiter Hamlin in der ersten Reihe wieder. In zweiter Reihe scharrte der bis dahin völlig unauffällig gebliebene A.J. Allmendinger mit den Hufen. Larson nahm diesen letzten Restart infolge seines Verbremers nur noch als Siebter unter die Räder.

Entscheidung: Briscoe dreht Hamlin um - Allmendinger staubt ab

Hamlin machte das Tempo, während es nun Briscoe war, der sich auf der Außenbahn von Kurve 1 verbremste. Der Cup-Rookie in Diensten von Stewart-Haas Racing rodelte durchs Gras und reihte sich vor heimischem Publikum ganz knapp hinter Hamlin wieder ein. Nur ein paar Kurven später aber - in Kurve 10 - drehte er den führenden Gibbs-Piloten von der Piste. Hamlin war damit aus der Entscheidung raus, aber Briscoe selber kam nur zwei Kurven weiter, bevor er auch ins Gras rutschte.

 

Allmendinger war der lachende Dritte, übernahm kurz vor der Weißen Flagge die Führung und gab diese im Verlauf der letzten Runde nicht mehr ab. Sieben Jahre nach seinem ersten Cup-Sieg gelang es ihm als Teilzeitstarter für das Team von Matt Kaulig, einen zweiten für sich und den ersten für das Team ins Ziel zu bringen.

Zweiter wurde Ryan Blaney (Penske-Ford), der genau wie Allmendinger erst in der Verlängerung in Erscheinung getreten war. Kyle Larson wurde nach seinem späten Verbremser immerhin noch Dritter. Chase Elliott hatte beim entscheidenden letzten Boxenstopp viel Zeit verloren, weil das Auto vom Wagenheber fiel. Für ihn wurde es P4, gefolgt von Matt DiBenedetto. Und Tyler Reddick, der strategiebedingt die ersten beiden Rennsegmente für sich entschieden hatte, kam letzten Endes nur auf Platz 21 ins Ziel.

Bis zum Beginn der Playoffs verbleiben jetzt nur noch zwei Rennen. Am kommenden Sonntag wird auf dem Michigan International Speedway gefahren. Am darauffolgenden Wochenende steigt Samstagabend unter Flutlicht auf dem Ovalkurs des Daytona International Speedway das Regular-Season-Finale.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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